GDT Bellinzona – EHC Chur 2:5

Zuschauer: 127 (davon ungefähr die Hälfte Churer)
Torschützen: Scherrer, Gartmann D, Horber, Holenstein, Peer

Sieg mit angezogener Handbremse

Der EHC Chur bezwang gestern Abend die GDT Bellinzona mit 5:2 Toren. Hierzu bedurfte es aber keiner Glanzleistung, zu schwach präsentierten sich die Gastgeber.

Das wir gestern Abend im Tessin keinen Hockey-Leckerbissen zu sehen bekommen, wurde schnell ersichtlich. Die Partie begann fahrig und wurde durch sehr viele kleine und grosse Fehler geprägt, Mängel in der Scheibenkontrolle, diverse Fehlpässe, seltsam herumspringende Pucks…

Glücklicherweise für uns waren es aber in erster Linie die Gastgeber, welche (vor Allem) in der Startphase kein Bein vors andere brachten, der EHC konnte so immer wieder profitieren und gefährliche Angriffe lancieren. Schliesslich war es Simon Scherrer (der die im ersten Drittel klar auffälligste Churer Formation anführte), welcher in der achten Minute in Überzahl eine schöne Kombination über Bigliel und Bucher zum verdienten Führungstreffer abschliessen konnte. Und schlappe 20 Sekunden später doppelte Dario Gartmann gleich zum 2:0 nach, er musste eine freiliegende Scheibe vor dem unsicheren GDT-Torhüter Calanca nur noch über die Linie schieben, nachdem Dani Peer zuvor knapp gescheitert war.

Weil Chur sich in der Folge aber einerseits etwas umständlich und verspielt anstellte und Bellinzona andererseits ihre Fehlerorgien nicht abstellen konnte (es wurde jedoch auch von „schlechtem Eis“ gesprochen), lief auf den beiden Anzeigetafeln ausser der Zeit nicht sonderlich viel. Spielen und spielen lassen auf bescheidenem Niveau, oder so ähnlich. Erst als die zweite Spielhälfte anbrach, entwickelte sich langsam aber sicher eine richtige Meisterschaftspartie. Bellinzona brachte Härte ins Spiel und kreuzte nun auch mal öfters vor dem tadellosen Lele Sarkis auf. Es war dann aber doch sein Gegenüber, welcher in der 33igsten Minute wieder hinter sich greifen musste. Dario Horber verwertete einen schönen Querpass von Dani Peer zu seinem bereits fünften Saisontreffer. 3:0 Chur.

Wer dachte, dass sich die Gastgeber nach dem vierten Churer Treffer gleich zu Beginn des letzten Drittels (Manuel Holenstein lenkte einen Weitschuss von Sandro Gartmann ins Tor ab) definitiv aufgeben würde, wurde nur bedingt bestätigt. Es folgte nämlich kurz darauf eher überraschend der erste Treffer für Bellenz (Pietro Juri schob ein). Und als in der Folge Manuel Holenstein und Lars Arpagaus plötzlich gemeinsam die Strafbank besetzten (beides wiederum zweifelhafte Entscheide, aber lassen wir das Thema), wurde es tatsächlich nocheinmal etwas spannender. Mit zwei grossartigen Paraden konnte Sarkis zuerst einen weiteren Torerfolg der GDT verhindern, war aber bei einem Querpass Masas vors Gehäuse zum freistehend abschliessenden Schena machtlos.

Leider folgten danach zwei weitere Dämpfer: zwar konnte Bellinzona nicht weiter aufholen, jedoch mussten mit Yannick Bucher und Claudio Engler zwei Churer mit Verletzungen aus dem Spiel ausscheiden. Es waren dies Folgen der immer nicklicher werdenden Partie, welche irgendwie auch dadurch hervorgerufen wurde, weil Chur den Sack nicht eher zumachte und Bellenz plötzlich nochmal Morgenluft witterte.

Insofern einen versöhnlichen Abschluss gab es mit dem letzten Treffer der Partie zum 5:2 für den EHC Chur. Holenstein zog links ins Drittel, passte herrlich rechts zum freistehenden Sandro Gartmann hinüber, welcher wiederum (anstatt selber den Abschluss suchen) pfannenfertig auf den im Slot postierten Dani Peer spielte, der dann nur noch einnetzen musste. Ein super herausgespielter Treffer und das Highlight des Spiels.

Fazit: Chur tat gegen einen limitierten Gegner das Nötigste und sicherte sich mehr oder weniger souverän den nächsten Sieg. Die Leistung war wiederum nicht berauschend, dies vor allem weil die Mannen in Weiss die Angelegenheit doch etwas locker nahmen und hierfür im dritten Drittel im gewissen Sinne büssen mussten. Spielt der EHC gestern Abend gegen dieses Bellinzona ohne angezogene Handbremse, gibt’s ein Stängeli. Handkehrum hätte dies auch „nur“ drei Punkte gegeben…

Auffälliges neben dem Eis: Die alte Dame mit den Vanillecornets war auch wieder im Centro Sportivo anwesend, meldete aber bereits nach der ersten Drittelspause ausverkauft.

Spielwertung: **

Die drei besten Churer:

lele sarkis

*** Lele Sarkis (seine Vorderleute liessen ihm erstaunlich viel Arbeit übrig)

 

manuel holenstein

** Manuel Holenstein (kommt immer besser in Fahrt, gestern 1 Tor und 3 Assists)

 

dani peer

* Dani Peer (Auch er mit vier Scorerpunkten)

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