EHC Wetzikon – EHC CHUR 3:2 n.V.

Zuschauer: 673 (davon rund 80 Churer)
Torschützen: Peer, Scherrer

Unschönes Ende

Das Spiel begann für den Schreiber mit zwei Minuten Verspätung, weil er in Wetzikon im Stau stand. Gemäss Augenzeugen vor Ort (sehr verlässliche, seriöse Quellen) passierte in diesen zwei Minuten allerdings nicht viel, also Schwamm drüber und Start der Berichterstattung ab Minute drei. Aber auch ab dann gibt’s noch nichts spezielles zu berichten, das Spiel plätscherte irgendwie emotionslos hin und her. In der 10 Minute wurde ein erfolgsversprechender Angriff der Churer ärgerlicherweise wegen zu vielen Spielern auf dem Eis abgepfiffen. Dass das Boxplay unserer Jungs sehr stark ist, wurde bei der fälligen Strafe aber einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, gefährlich wurde es nämlich nie. Wenige Sekunden, nachdem Lukas Willi, der die Bankstrafe abzusitzen hatte, aufs Eis zurückkehrte, zogen Infanger und Peer auf einen Wetziker-Verteidiger los, Infanger verpasste den richtigen Zeitpunkt für den entscheidenden Pass zwar, trotzdem gelangte der Puck doch noch zu Dani Peer, der eiskalt einnetzte, die Führung für Chur! In der 13. Minute musste Dani Peer wegen eines Hakens in die Kühlbox, das Powerplay der Wetziker lief dieses Mal ein bisschen besser, die einzige wirklich hochkarätige Chance vereitelte Tobias Werner aber mit einem sehr starken Save. Rund 2 Minuten vor Schluss des Startdrittels musste der erste Wetziker auf die Strafbank. Die Churer fanden ihre Positionen sehr schnell und der Puck lief gut durch die Reihen, doch dann kam das grosse Blackout von Dario Horber: An der blauen Linie stehend versuchte er einen Querpass, der aber so durchschaubar und unpräzise war, dass ein Wetziker Stürmer den Pass problemlos abfangen konnte, solo auf Werner zulief und diesen bezwang. Zu Horbers Glück stand seine Mutter im Fanblock, so blieben einigen Fans die nicht druckreifen Ausdrücke im Halse stecken. Don’t mess with a Hockey-Mom ! Mit einem ärgerlichen, aber leistungsgerechten 1:1 gings in die erste Pause.

Ins zweite Drittel starteten die Zürcher Oberländer besser, sie schnürten die Churer lange ein, ohne aber wirklich zwingend und gefährlich zu sein. Den erneuten Führungstreffer erzielten dann aber kurz vor Spielmitte die Churer. Simon Scherrer (das Original) und Yannick Bucher zogen auf Simon Scherrer (die Kopie) los, unsere Nr. 44 vergab die Führung jedoch kläglich. Ein Raunen und Wehklagen ging durch die Churer Fan-Reihen, während dem Scherrer aber nochmals an den Puck kam und seinen Namensvetter im Wetziker Tor doch noch bezwingen konnte.

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Von da an bestimmte Chur das Geschehen und war die klar bessere Mannschaft, aber ebenfalls ohne sich hochkarätige Chancen zu erspielen. Mitten in diese dominante Phase wurde eine Witz-Strafe gegen Dario Horber wegen Behinderung gepfiffen (da hätte eher ein Wetziker raus müssen), das Boxplay war (ich weiss ich wiederhole mich) aber halt wieder mal Spitzenklasse, mehr noch, Dani Peer zog unwiderstehlich allein aufs Tor, schaffte es aber leider nicht, Scherrer zum dritten Mal zu bezwingen. 1:2 zeigte die Anzeigetafel nach 40 gespielten Minuten an (regioleague.ch lügt!!!)

Das dritte Drittel war noch keine 2 Minuten alt, als Tobias Werner mit einem Big Save den Ausgleich verhinderte. Und wiederum nur zwei Minuten später verpennten die Churer einen Linienwechsel komplett, die praktisch zu fünft allein auf Werner anstürmenden Wetziker stellten sich zum Glück aber sehr ungeschickt an und generierten ein Offside. Die Wetziker waren jetzt aber ganz klar Herr im Hause und drängten auf den Ausgleich. Dieser gelang ihnen nach rund 6 Minuten unter gütiger Mithilfe zweier Churer Verteidiger, die nicht konsequent auf den eigentlich frei liegenden Puck gingen und ihn dem Zürcher Stümer überliessen. Werner war chancenlos, konnte sich aber eine Minute später auszeichnen, als er einen aufs leere Tor zukullernden Puck in letzter Sekunde vor oder sogar auf der Torlinie noch blockieren konnte. Wiederum nur eine Minute später lag der Puck dann aber doch im Churer Tor. Spieler und Fans von Wetzikon bejubelten die Führung, der Schiedsrichter hatte aber gut gesehen, dass der Stürmer das Tor eindeutig mit der Hand im Stile des Dude (The Big Lebowski) erzielt hatte. Natürlich irregulär. weiterhin 2:2. Nachdem Simon Scherrer Simon Scherrer über den Haufen fuhr und dafür zu Recht nicht bestraft wurde, sich aber den Unmut des Heim-Publikums zuzog, erwies er seinem Team 2:26 vor Schluss einen Bärendienst, in dem er ein sehr unnötiges und gefährliches Foul beging. Der Schiedsrichter stufte es als Beinstellen ein, das hätte man aber auch als „Kneeing“ sehen können, dann wäre es wohl nicht bei 2 Minuten geblieben. Jedenfalls war für den Rest des Drittels also wieder Zittern angesagt. Hmmm… zwar…. Nein. Eigentlich nicht. Weil das Churer Boxplay… ihr wisst schon… Weltklasse! :-)

Drittelsende. 2:2. Verlängerung.

Die ersten 90 Sekunden der Verlängerung fanden grösstenteils in der neutralen Zone statt. Dann musste Pierino Bigliel wegen eines Hakens auf die Strafbank. Das Foul war aus Churer Fan-Sicht aufgrund der architektonischen Meisterleistung des Wetziker Stadions nicht zu sehen, Bigliels Reaktion nach (ohne Murren sofort auf die Bank) war die Strafe wohl berechtigt. Egal, dann halt ein Mann weniger, passt schon. Die Churer schirmten Werner gut ab, die Wetziker Formation stand zwar gut, kam aber nie gefährlich zum Abschluss. Aber dann hatte (der bis dahin gute) Schiedsrichter wohl plötzlich das Gefühl, jetzt doch noch aktiv in den Spielausgang eingreifen zu müssen. Als die Churer den Puck aus dem Verteidigungsdrittel schiessen und sich auswechseln lassen konnten, gabs einen Kontakt zwischen Sandro Gartmann und einem Wetziker, der sich theatralisch fallen liess. Wegen eines Stockschlags, von dem es pro Spiel Dutzende (schlimmere) gibt, musste Gartmann dann tatsächlich raus. Natürlich ist ein Foul auch in der Verlängerung ein Foul, aber da muss der Schiri einfach Fingerspitzengefühl walten lassen und nicht etwas pfeiffen, was er vorher 63 Minuten lang nicht gepfiffen hat. Die Churer wehrten sich heldenhaft, die erste Strafe war seit 5 Sekunden abgelaufen, als Werner einen Schuss mirakulös abwehren konnte, leider fiel der Puck direkt einem Zürcher vor die Schaufel, der nur noch einzunetzen brauchte. Aus. Vorbei. Dass dem Tor ein angebliches Foul vorausging, passte zum Abschluss dieses Spiels.

Fazit                                     

Wetzikon hat den Sieg natürlich nicht gestohlen. Immerhin konnten wir im dritten Spiel den ersten Punkt aus der KEB mitnehmen. Vielleicht kommts ja zu einem erneuten Aufeinandertreffen in den Playoffs. Bei personellem Vollbestand nehmen wir diese Hürde!

Ein spezielles Lob an dieser Stelle noch an Tobias Werner, der heute eine tadellose Leistung gezeigt hat. Die Rufe nach einem Backup verstummen damit hoffentlich.

Spielwertung (1-5) ***

Die drei besten Churer

*** Werner
** Scherrer
* Infanger

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