EHC Chur – SC Weinfelden 5:2 (2:0, 2:2, 1:0)

Tore für Chur: Horber (2), Däscher, Infanger (2)
Zuschauer: 552

 

Unsere Gäste aus dem Thurgau laufen auch heute mit nur 11 Feldspielern auf. Dass das noch keine Garantie auf lockere 3 Punkte ist, wissen die Auswärtsfahrer unter den Churer Fans seit dem „Hinspiel“ am 11. Dezember nur zu gut. Damals wehrten sich die tapferen Weinfelder heldenhaft und brachten die Churer an den Rand eines Punktverlusts. Also ist heute Vorsicht geboten.

Der Start ins Spiel ist eine pure Machtdemonstration des roten Steinbocks. Die Weinfelder werden minutenlang ins eigene Verteidigungsdrittel gedrängt, es ist ein richtiges Powerplay, welches der EHC aufzieht. Leider ohne zählbaren Erfolg, am nächsten kommt man dem Führungstreffer mit einem Pfostenschuss, ein Volltreffer gelingt aber leider (noch) nicht. Es ist teilweise schon fast fahrlässig, wie mit hochkarätigen Chancen umgegangen wird, oder aber man will dem verwöhnten Churer Zuschauer halt nur Tore mit dem Prädikat „wunderschön herauskombiniert“ zumuten. Nach 9 Minuten ist es dann endlich soweit und Dario Horber trifft auf Vorarbeit von Manuel Holenstein zur längst überfälligen Führung. Kein Weltklasse-Tor, sondern ein erarbeitetes. Aber keiner im Stadion ist darüber enttäuscht, hauptsache der Puck zappelt endlich im Netz.

Das Spiel geht genau gleich weiter, teilweise zaubern sich die Mannen in Schwarz mit Traumkombinationen übers Spielfeld, nur um dann den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss zu verpassen oder einen Pass zu einem (vermeintlich) noch besser postierten Mitspieler zu spielen. Erst 20 Sekunden vor der ersten Pausensirene trifft Jann Däscher zum längst überfälligen 2:0.

Vielleicht liest sich das jetzt alles zu negativ, darum zur Klarstellung: ein sehr starkes Drittel des EHC ! Spielerisch sind sie dem Gegner um mehr als eine Klasse überlegen, nur mit der Chancenauswertung hapert es leider wieder einmal.

Ein völlig anderes Bild dann zu Beginn des zweiten Drittels: Chur bettelt in der ersten Minute um einen Gegentreffer, die Weinfelder verpassen es mehrfach, aus idealer Position ihr Score zu eröffnen. Mit viel Dusel kommt der EHC um den Anschlusstreffer herum. Nachdem man sich unbeschadet aus dieser Umklammerung lösen kann, verlagert sich das Spielgeschehen wieder vors Tor der Thurgauer. Auch hier brennt es wieder mehrfach und wieder steht der Pfosten einem Churer Treffer im Weg. Das Netz zappelt nach 8 Minuten dann doch, allerdings leider hinter Lele Sarkis. Lukas Schläppi wird vor dem Tor völlig vergessen, er lupft den Puck über Sarkis Schoner und Fanghand, der Puck prallt von der Latte zurück an Sarkis Rücken und kullert dann langsam über die Linie. Da ist der unerwartete Anschlusstreffer.

Danach übernimmt Chur aber sofort wieder das Kommando und nur zweieinhalb Minuten nach dem ersten Weinfelder Treffer erhöht Luca Infanger nach einer Druckphase zur erneuten Zweitoreführung. Die Partie kennt auch danach nur eine Richtung, ausser dreimal das Gehäuse treffen die Churer aber leider nichts. Erst in der 37. Minute ist es erneut Luca Infanger, der nach einem tollen Solo auf 4:1 erhöht. Eine Minute vor Schluss des Drittels gibt’s mal wieder eine Chance für Weinfelden, Lele Sarkis kann einen Schuss in extremis parieren, wehrt auch den Nachschuss bravourös ab, gegen den dritten Versuch aus nächster Nähe ist dann aber auch er machtlos.

Mit 4:2 geht es in die zweite Pause. Das Fazit nach dem zweiten Drittel ist eigentlich ähnlich wie nach dem ersten: Man kann dem Team ausser der schlechten Chancenauswertung keinen Vorwurf machen. In Sachen Effizienz liegen die Weinfelder aber klar in Führung. Nur zählt das zum Glück nicht…

Zum dritten Drittel gibt’s dann eigentlich nichts mehr grosses zu berichten. Weiterhin hat das Spiel höchstens Trainingsspiel-Charakter, zu harmlos ist Weinfelden, spielen und spielen lassen lautet das Motto, was auch Auswirkungen auf die Härte hat, denn bis 10 Minuten vor Schluss muss der Schiri keine Strafe pfeifen. Nach 50:01 schickt er dann aber doch zum ersten Mal einen Spieler in die Kühlbox, und zwar einen Weinfelder aufgrund eines Bandenchecks. Und Chur schiesst tatsächlich wieder einmal ein Überzahltor, Dario Horber krönt eine Klasse-Leistung mit seinem zweiten Treffer (bei zwei Assists) zum 5:2 Endstand.

Durch den Overtime-Sieg von Frauenfeld über Bülach steht der EHC zum ersten Mal in dieser Saison auf dem zweiten Tabellenplatz. Damit kommt es nächsten Mittwoch zum absoluten Spitzenkampf zwischen dem zweiten und dem ersten. Was für eine Affiche fürs letzte Spiel des Jahres! Trommelt Freunde und Familie zusammen und schleppt sie ins Stadion mit, leisten wir unseren Einsatz für einen erfolgreichen Abschluss des Jahres. Das hat sich dieses Team verdient!

Die drei besten Churer:

  1. Dario Horber
  2. Luca Infanger
  3. Jann Däscher

ALLE BILDER ZUM SPIEL GIBT ES HIER

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