EHC Wetzikon – EHC Chur 3:5
Stand in der Serie: 1:1

Tore für Chur: Bucher, Däscher, Schwab, Gruber, Holenstein
Zuschauer: 738 (über 100 Churer)

Der EHC Chur hat am gestrigen Abend das ReBreak geschafft und in Wetzikon mit 5:3 gewonnen. Der 1:1 Ausgleich in der Serie am sogenannten Tag des strahlenden Sterns hatte jedoch auch seine Schattenseiten.

72:22, so die Strafminutenaufteilung zwischen Wetzikon und Chur, was dabei (vor allem) die Zürcher da gestern Abend aufführten, hatte nicht viel mit Sport zu tun, und auch nicht mit gesunder Playoff-Härte. Check gegen den Kopf, unsportliches Verhalten und übertriebene Härte waren mehrfache von der phasenweise leider überforderten Schiedsrichterin Anna Eskola ausgesprochene Verdikte. „Opfer“ dieses „Gemetzels“ wurden auf Churer Seite Roland Durisch, Yannick Bucher und Manuel Holenstein, welche allesamt das Spiel verletzungsbedingt abbrechen mussten und deren Status zur Zeit noch unklar ist (gute und schnelle Besserung an dieser Stelle!).

Ach ja, Eishockey wurde auch noch gespielt. Bereits früh kamen Yannick Bucher, Curdin Lampert und Luca Infanger zu verheissungsvollen Abschlüssen, aber auch Lele Sarkis (der – soviel sei vorweggenommen – einen grandiosen Tag einzog) musste immer mal wieder eingreifen. Nach neun Minuten begann dann das Ding mit den Strafen, wobei Wetzikon zuerst Powerplay spielen und dabei sehr gefährliche Abschlüsse verbuchen konnte.

In einer sehr aufregenden Phase kurz nach Drittelsmitte packten die Wetziker zum ersten Mal so richtig den Bulldozer aus, nacheinander wurden vier Churer mit äusserst brachialen Mitteln von den Schlittschuhen gefegt, wobei vor allem Fabian Morandi und Lukas Sieber böse einstecken mussten. Die Pfeife der Anna Eskola blieb aber stumm und so musste Sarkis ein weiteres Mal all sein Können auspacken, als Wetzikon das Tohuwabohu und die Aufregung zu einer Topchance nutzte. Im Gegenzug scheiterten Dani Peer und Jann Däscher ebenfalls aus guten Abschlusspositionen.

Ein erstes Überzahlspiel des EHC Chur verstrich ohne nennenswerte Abschlüsse und Wetzikons Pons war bereits auf das Eis zurückgekehrt, als Yannick Bucher die Scheibe doch noch zum umjubelten Churer Führungstreffer ins Tor stocherte. Dass nach dem Treffer geprügelt und nicht gejubelt wurde, passte zum Abend, weitere Strafen folgten.

Das zweite Drittel hatte kaum begonnen, als Manuel Holenstein rechts ins offensive Drittel eindrang und plötzlich alleine vor Heimgoalie Scherrer stand. War es ein Schuss, oder ein Pass, auf jeden Fall hatte der mitgelaufene Jann Däscher plötzlich die Scheibe und das leere Tor vor sich, 2:0 für Chur! Geil. Die Zürcher reagierten entschlossen und unsere Nummer 20 ganz hinten war erneut gezwungen, drei brandgefährliche Abschlüsse zu entschärfen, gegen Mischa Kräutlis Schuss (nach einem vier gegen zwei-Konter) war er aber machtlos. Nur noch 2:1.

Im Nachgang baute der EHC Chur dann gewaltig ab, es wollte nicht mehr wirklich viel gelingen. Vieles erinnerte an den letzten Dienstag und hätten die Mannen in Weiss nicht einen überragenden Sarkis im Kasten gehabt (ich weiss, ich wiederhole mich) wäre das Spiel wahrscheinlich ganz gekippt. Glücklicherweise fasste Trippel nach einer gut zehnminütigen Zürcher Druckphase eine dumme Strafe, welche unseren Jungs Gelegenheit gab, sich etwas zu sammeln, und nicht nur das.

Hinter dem Schreiber dieser Zeilen fiel zu Beginn des anstehenden Powerplays dann in etwa folgender Kommentar über Patric Schwab: „2 Meter 50, 140 Kilo, kann der nicht mal einen Hammer auspacken?!“ Ob er so gross und so schwer ist, sei dahingestellt, der Hammer, der kam aber, keine 10 Sekunden nach der verzweifelten Aufforderung des Fans (Name der Redaktion bekannt). PAAAM! Durch einen herrlichen Schwäbe-Slapshot ging der EHC in Spielminute 35 etwas schmeichelhaft mit 3:1 in Führung. Ein sehr sehr wichtiger Treffer, denn Chur fand anschliessend wieder ins Spiel, obwohl in den folgenden Überzahlmöglichkeiten weder weitere Hammer noch andere Torerfolge folgten.

Das letzte Drittel begann – ihr werdet es erraten – mit einem Ausschluss gegen Wetzikons Butty (der eine 2+10 fasste). Bei 4 gegen 3 Feldspielern (andere Strafen liefen auch noch) schoss Dario Gruber den EHC Chur nach Zuspiel von Manuel Holenstein mittels herrlicher Direktabnahme mit 4:1 in Front.

Der Frust des Heimteams stieg und es folgten weitere unschöne Szenen (u.A. ein hässlicher Bandencheck gegen Dani Peer, der diesen glücklicherweise unverletzt überstand). Im daraus resultierenden Powerplay geschah ausser einem Wetziker Konter (den Sarkis erneut souverän entschärfte) nicht viel, kaum war das Heimteam aber komplett, zogen Curdin Lampert und Jann Däscher auf Simon Scherrer los, den Rebound verwertete Manuel Holenstein zum 5:1 für Chur.

Wars das jetzt? Nö. Verhältnisssmässig kleinliche Strafen brachten Chur zwei Mal in doppelte Unterzahl, wovon Brandi eine hiervon zum zweiten Zürcher Treffer nutzte. Anschliessend artete das Spiel dann völlig aus, Fouls, Prügeleien und gut besetzte Strafbänke waren die Folge. Leider verletzten sich in dieser Phase auch – wie eingangs erwähnt – Yannick Bucher und Manuel Holenstein welche beide in die Garderobe verschwanden (Durisch war bereits früher ausgeschieden). Dario Horbers gewonnene Keilerei gegen Butty (der hier seine zweite „grosse“ Strafe fasste und unter die Dusche geschickt wurde) und das Wetziker 5:3 (welches einem verdächtig hohen Stock nachging) waren die Schlusspunkte dieses überharten, teilweise hässlichen Spiels, welches weit über zweieinhalb Stunden dauerte.


Die drei besten Churer:

*** Sarkis
** Lampert
* Däscher

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