Mit dem Sieg in Seewen am vergangenen Dienstagabend ist die Saison 2018/19 für den EHC Chur zu Ende gegangen. Das Minimalziel Ligaerhalt ist geglückt – viel mehr jedoch nicht. Eine Rückblende in 8 Kapiteln:

Kapitel 1: die jungen Wilden und der russische Hoffnungsträger

Notgedrungen startete unser Club mit einer stark verjüngten Mannschaft ins Sommertraining. Im Umfeld des EHC wurde zwar Optimismus versprüht, die Realisten und Pessimisten hoben jedoch schnell den Warnfinger, ob das nur gut werden würde. Star der Mannschaft war Coach Konstantin Kurashev, der russische Heilsbringer sollte das Optimum aus dieser Truppe herausholen.

Zunächst liess sich das Ganze dann auch sehr gut an, das erste Vorbereitungssppiel in Arosa war sogar sackstark, danach zeigte sich aber immer mehr die wahre Leistungsfähigkeit des Teams.

Kapitel 2: der türnende GF und ein Diebstahl

Just zum Saisonstart verliess GF Marco Kohler den EHC Chur, nebenher verschwanden Geld und wichtige Daten in Form eines Laptops aus dem Thomas Domenig Stadion. Leider kehrte im Gegenzug viel Unruhe in den Club zurück. Der Saisonstart gelang nicht, schnell nistete sich unsere Mannschaft im Tabellenkeller ein und sollte diesen nicht mehr verlassen können.

Kapitel 3: bittere Niederlagen und Unruhe

Die Spielzeit setzte sich in Form von vielen unnötigen, bitteren, ja schon fast dummen Niederlagen fort. Die Mannschaft kämpfte, ja, dennoch wurde schnell klar: es reicht in der MSL 2018/19 ganz einfach nicht. Die Stimmung in und rund um den EHC verflachte, die Zuschauerzahlen sanken zusehends, einem Sieg folgten meistens mehrere Niederlagen. Zudem verliessen mit Dario Horber und Claudio Engler zwei Routiniers die Mannschaft unvermittelt, was zusätzlich für Unruhe sorgte.

Kapitel 4: das Jubiläum und die rote Laterne

Das 85jährige Jubiläum des EHC im November verbreitete Nostalgie, das Legendenspiel wurde zum vollen Erfolg. Aber nur wenige Stunden später musste ehcfans.ch titeln: “schöne Vergangenheit – düstere Zukunft.” Chur fasste alsbald die rote Laterne und sollte diese bis zwei Spieltage vor Saisonende nicht mehr abgeben. Neben dem Eis gelang durch Annahme der Wahl zur neuen Trainingshalle wenigstens ein Erfolg für die kommenden Jahre.

Kapitel 5: auf ein Besseres im 2019

Bis Weihnachten ging der Trott unvermittelt weiter, viele Niederlagen und hie und da ein Sieg. Nichts für Feinschmecker, und dennoch zeigte sich das spärliche, aber treue Publikum geduldig, der Mannschaft konnte zudem attestiert werden, dass sie gekämpft und ihr Möglichstes gemacht haben.

Kapitel 5: die Hoffnung auf schwächelnde Gegner

Wurde Seewen zunächst noch als grösster Konkurrent um den Ligaerhalt gehandelt, begannen langsam aber sicher auch Düdingen und Morges zu straucheln. Bereits in den ersten Direktduellen wurde klar – gegen diese beiden Gegner geht vielleicht was. Für die Sierres und Huttwils dieser Liga reichte es aber bei Weitem nicht, es folgten nun auch deutlichere Schlappen.

Kapitel 6: den Heimfluch besiegt

Ende Januar folgte dann wahrscheinlich das wegweisende Spiel der Saison, gegen Düdingen holte der EHC seinen ersten Dreier im Hallenstadion. Dieser Sieg liess die Hoffnung auf einen Ligaerhalt wieder steigen, und entfachte in und um den Club wieder etwas Zuversicht.

Kapitel 7: gemeinsam zum Ligaerhalt

Und tatsächlich, in der Relegationsrunde war der EHC dann klar das erfolgreichste Team, angetrieben von seinen Fans und dank fünf Siegen in sechs Spielen (und gütiger Hilfe aus der Innerschweiz) gelang dem EHC Chur der Ligaerhalt in Extremis. Minimalziel doch noch erreicht…

Kapitel 8: die nackten Zahlen (alle Angaben wie immer ohne Gewähr):

Quali: 8 Siege (2 davon nach Verlängerung, 1 nach Shootout), 24 Niederlagen (20 davon nach regulärer Spielzeit), 24 Punkte, 83 Tore geschossen, 125 erhalten, Rang 12 in der Tabelle

Relegation: 5 Siege (2 davon nach Verlängerung), 1 Niederlage, 24 Punkte, 28 Tore geschossen, 16 erhalten, Rang 3 in der Tabelle

Zuschauerschnitt: Quali 498, Relegation 642, Schnitt Total 521 (2017/18 579, 2016/17 677, 2015/16 824)

Topscorer: Patrick Zahner, 16 Tore, 12 Assists, 28 Punkte

Strafenkönig: Simon Scherrer, 40 Min

Weitere Statistiken findet ihr auf sihf.ch.

Was bleibt ist die Hoffnung auf eine bessere, nächste Saison. Dafür muss aber hart, sehr hart gearbeitet werden. Denn eine dritte, schlechte Saison in der MySports League wird der EHC Chur wohl nicht verkraften können.

Auf ein Neues in der Spielzeit 2019/20

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