Nach der neuerlichen Verjüngung der ersten Mannschaft des EHC Chur bleiben – wenn wir uns das Kader 2019/20 anschauen – eigentlich nur noch vier Routiniers übrig. Interessanterweise ist nur einer dieser vier Akteure ein „eigener“, die anderen drei Spieler sind uns quasi ans Ufer gespült worden (was in diesem Fall selbstverständlich als Glücksfall zu bezeichnen ist).

Die Geschichte der vier letzten verbleibenden gestandenen Spieler im Kader des EHC Chur.

Vorneweg und als Erster dürfen wir unseren Captain Andi John erwähnen. Der mittlerweile 38jährige Verteidiger bestritt seine Juniorenzeit beim EHC, ehe er auf die erste NLA-Saison 2000/01 ins Kader der ersten Mannschaft stiess und es dort zwar nicht zu vielen Einsätzen, aber zu erster Berühmtheit schaffte. Chur gewann im Herbst 2001 nämlich ein heissumkämpftes Heimspiel gegen Lausanne mit 5:4, verlor es aber einige Wochen später Forfait mit 0:5. Was war passiert? Der Club hatte vergessen, für den damals 20jährigen John eine Lizenz zu lösen, John figurierte auf dem Matchblatt (stand aber keine Sekunde auf dem Eis).

Dem ruppigen Start folgte 2003 ein spektakulärer Aufstieg von der 1. Liga zurück in die NLB, wo John bis 2007 mit seinem EHC spielte (phasenweise bereits als Captain). Danach zog es „Ladzgi“ für fünf Jahre zu den Pikes Oberthurgau, wo er gemeinsam mit Weggefährten Peer, Schneller oder Stüssi diverse Erfolge feiern konnte.
Seit 2012 spielt John wieder beim EHC Chur, wo er seit dem Karriereende von Roger Lüdi (2014) amtierender Captain unseres Fanionteams ist.

.

Der Zweite in der Gilde ist unsere Nummer 1 (oder eben 20) im Tor, Lele Sarkis. Mit dem Zürcher, der seine Juniorenzeit bei GC verbrachte und auch Junioren-Nationalspieler war, machte der EHC Chur in der Saison 2012/13 erste (unliebsame) Bekanntschaft, als er unsere Stürmer im Tor des EHC Wetzikon schier zur Verzweiflung trieb. „Wenn du sie nicht besiegen kannst, verbünde dich mit ihnen“, und schwupps tauchte Sarkis ein halbes Jahr später als mysteriöser Torhüter mit schwarzer Maske und schwarz-gelben Schonern (welche er auf Anraten diverser Mitspieler mit Rot übermalte) in einem Training des EHC Chur in Grüsch auf.
Seitdem ist Lele nicht mehr aus dem Churer Tor wegzudenken, der absolute Fanliebling hat dem EHC unzählige Punkte festgehalten und steigt bereits in die 8 Saison mit dem Stadtclub.

.

Und dann gibt es da noch zwei St. Galler, welche in Bündens Metropole übergesiedelt sind. Man bezeichnet sie auch als Zwillinge von unterschiedlichen Eltern, daher dürfen wir diese zwei Herrschaften auch in den gleichen Zeilen behandeln. Natürlich, Simon Scherrer und Yannick Bucher.

„Scherri“ wurde im Winter 2012/13 von Roger Lüdi weg von seinem Stammverein Uzwil nach Chur gelotzt. Rasch wurde Scherrer zum Leistungsträger, und als sein Gefährte Yannick Bucher ein halbes Jahr später (ebenfalls von Uzwil, gemeinsam mit Marc Elsener) nach Chur kam, begann das Duo auf dem Eis zu wirbeln. Die Formation gemeinsam mit Pepe Bigliel war eine der konstantesten und am besten funktionierenden Sturmreihen der 10er Jahre bei unserem Club.


Obwohl „Butch“, er Rapperswiler Junior, vom Duo oftmals der Unscheinbarere war/ist, hat er in seinen Total 189 Pflichtspielen stolze 151 Punkte geholt (eines davon das unvergessene Tor gegen den ZSC im Cup), dies sind etwas mehr als Scherrer, der es in 194 Partien auf 124 Skorerpunkte gebracht hat. Dafür punktet „Scherri“ oftmals beim Spektakel, so manche Schlägerei hat er im Verlauf der Jahre anzetteln können. Und wer kann das Vorbereitungsspiel in Feldkirch vergessen, als er die Vorarlberghalle zerstörte (also eigentlich wars nur ein Plexiglas) und das Spiel abgebrochen werden musste.

Während Scherrer eine Saison (16/17) aufgrund einer Weltreise aussetzte, etablierte sich Yannick Bucher (der Julien Sprunger des armen Mannes) immer mehr zum Führungsspieler beim EHC Chur und ist mittlerweile Assistenzcaptain.

Nun steigen Beide in ihre siebte Saison mit dem Stadtclub, dieses Mal als absolute Leader…

…gemeinsam mit Lele Sarkis und Andy John, der Churer Quadriga.

.

Keine Kommentare

Kommentiere den Artikel

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .