Chur vs. Thun 4:5 n.P. (2:2; 1:2; 1:0; 0:1)
Tore für Chur: Monstein, Scherrer, Sablatnig (2x)
Zuschauer: 589

Ein gewonnener und ein verlorener Punkt

Unser EHC Chur holt zwei Mal einen Zweitorerückstand auf, verpasst aber in der Verlängerung den Zusatzpunkt und bleibt schliesslich im Penaltyschiessen Chancenlos.

Gerade mal 6 Minuten waren gespielt, als auf der Matchuhr bereits frech ein hässliches 0:2 leuchtete. Einmal mehr. Tomas Tamfal reagierte und ersetzte Dario Caduff durch Lele Sarkis, oder wie er es später im Interview sinngemäss formulierte, “drei Schüsse, zwei Tore, da blieb mir nichts anderes übrig.” Ob Caduff an den beiden Treffern wirklich Schuld hatte, lassen wir an dieser Stelle unbeantwortet (Tendenz eher nein), aber der Weckruf verfehlte seine Wirkung nicht. Yanick Sablatnig zwirbelte den Puck nämlich kurz darauf zum Anschlusstreffer in den Winkel. Und als Simon Scherrer von hinter dem Tor Jan Monstein bediente, der sich ebenfalls nicht lumpen liess, konnte das Spiel wieder von Neuem beginnen. Gespielt waren erst 14 Minuten. Je ein Ausschluss auf beiden Seiten blieb ohne Konsequenzen.

Das Spielchen wiederholte sich im Mitteldrittel erneut, Thun legte zwei weitere Treffer vor, und was für Dinger das waren, Ehre wem Ehre gebührt, die Berner Oberländer hatten ihr Visier grossartig eingestellt. Das Chur durch Schommer, Vrabec (nach exquisiter Vorlage von Sarkis notabene) und während eines ungewöhnlich guten Powerplays nicht reussieren konnte, soll aber auch nicht unerwähnt bleiben.

In Spielminute 35 kamen unsere Jungs zu einer doppelten Überzahl, aber zählbares schaute dabei nicht heraus. Besser machte es Simon Scherrer etwas später, er zimmerte eine tolle Quervorlage durch Jan Monstein ins Thuner Netz. 3:4.

Das durch viele Strafen geprägte Spiel blieb stets spannend. In einem weiteren Powerplay konnte Yanick Sablatnig mit seinem zweiten Treffer des Abends zum 4:4 Ausgleich einschiessen. So unsäglich die Rückstände jeweils sind, so viel Moral darf unserer Mannschaft attestiert werden. Zum X-ten Mal in dieser Saison holten die Tamfal-Boys einen (grösseren) Rückstand wieder auf. Bis zum Anschluss der regulären Spielzeit benötigten sie dann aber auch etwas Glück, so klingelte es gut 6 Minuten vor Ende am Gehäuse von Lele Sarkis. Die Partie wurde gehässiger und beide Teams kamen zu ordentlichen, wenn auch nicht zwingenden Abschlussmöglichkeiten.

Verlängerung, 3 gegen 3. Thun war – wie auch schon im Hinspiel – dabei die bessere Mannschaft. Es war aber der EHC Chur, der zu den besseren Tormöglichkeiten kam. Zunächst scheiterte Cyrill Bischofberger im 1 gegen 1 an Thuns Küenzi, und keine 10 Sekunden später rettete der rechte Pfosten die Gäste vor dem Sudden Death (Cedric Sieber war der Pechvogel). So fanden auch 65 Minuten keinen Sieger und es kam – wie schon vor zwei Wochen im Grabengut – zum Shootout.

Aber bevor es losging, mussten ja noch vier, fünf Bahnen trocken geputzt werden.

Und das ging ein Weilchen. Um es noch ein bisschen realitätsgetreu nachzuahmen, müsst ihr nun ein wenig scrollen….

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Und dann ging sie vom Eis, die Zamboni, leider fehlte leicht seitlich eine Bahn. Thun Trainer Schenk reklamierte zu Recht, so kehrte die Putzmaschine kurz darauf nochmal aufs Eis zurück.

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Nach gefühlt fünf Stunden war es dann doch angerichtet. Leider schien die Pause dem EHC nicht sonderlich gut getan zu haben, denn alle Churer scheiterten, während die Thuner Schützen zwei Mal verwandelten. Die Penalties waren ein Spiegelbild der aktuellen Verfassung, man versuchte den Torhüter mit irgendwelchen Moves zu vernaschen, astatt es geradlinig und einfach zu versuchen. So nahm der EHC Thun den Zusatzpunkt mit auf die lange Fahrt nach Hause.

Fazit: Angesichts des zweimaligen Zweitorerückstands könnte man fast von einem gewonnenen als von zwei verlorenen Punkten reden, zudem dieser Zähler den EHC wieder über den Strich hievt. Aber zufrieden war nach dem Spiel wohl beim EHC Chur niemand. Und weil die Liga weiterhin verrückt spielt, bahnt sich ein harter, harter Kampf um Playoffs und insbesondere um den Ligaerhalt an.

Die drei besten Churer:
*** Sablatnig
** Scherrer
* Schnetzer

Bemerkungen: Andi John und ganz zu Schluss auch Cedric Sieber verletzten sich an Fuss bzw. Bein und konnten nicht weitermachen. Auch Simon Scherrer knallte im Schlussdrittel ganz unschön in die Bande, er konnte aber zum Glück weitermachen.

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