Diese Woche ist es wieder so weit. Derbies! Die Höhepunkte der Saison. Zumindest bis zu den Playoffs. Volle Hütte, tolle Stimmung, knisternde Spannung. Und dazu noch diese grundverschiedenen Clubs… Gut gegen Böse. Schön gegen Hässlich. Dorf gegen Stadt.

Ladies and Gentleman, let’s get ready to rumble! ehcfans.ch proudly presents the Kontrahenten:

In der linken Ecke… Das hässliche Entlein aus dem Moloch Chur, der abgasverseuchten, dreckigen Hauptstadt. Beton, Asphalt und Müllberge. Drogendealer und Zuhälter, Junkies und Prostitution. Mord, Totschlag und Anarchie. Der Club der Hooligans, Provokateure und des primitiven Pöbels. Der Unsympath des Schweizer Eishockeys. Das ungeliebte Kind. Der Donald Trump unter den Hockeyclubs. Meine Damen und Herren: Der EHC Chur!!! (buuuuuuuuh, pfuiiii, Pfeifkonzert, Würgreflex)

In der rechten Ecke: Der stolze Schwan. Die sympathischen Bergler. Der Vorzeigeclub aus dem immer (IMMER!!!) sonnigen, von saftigen Blumenwiesen und zuckergleich schneebedeckten Bergen umringten Dorf, in dem sich Fuchs, Hase und Bär in Friede, Freude und harmonischem Zusammenleben gute Nacht und guten Morgen wünschen. Der Club der schönen, kultivierten und erfolgreichen Menschen. Der Touristen- und Zuschauer-Magnet. Der Verein mit der Sonne im Herzen, auf den Gesichtern und auf den Trikots. Der Verein mit der unermesslichen Anhängerschaft quer durchs Land, auf dessen Rückkehr in die NLA die ganze Schweiz seit so vielen Jahren nägelkauend wartet. Der Steffi Buchli unter den Hockeyclubs. Meine Damen und Herren: Der EHC Arosa!!! (Jubel, Trompeten, Fanfaren, Orgasmen)

Grösser könnten die Unterschiede zwischen zwei Clubs nicht sein.

  • Hier der EHC Chur, der seit Menschheitsgedenken jedem Rappen nachspringen muss, mit einem Bein immer im Konkurs steht, jeden Spieler nur mit Lügen und nicht einzuhaltenden Versprechen zu sich locken kann, regelmässig Spiele in den letzten Sekunden der Partie noch verliert oder Siege nachträglich aufgrund von Dummheiten noch forfait aberkannt erhält.
  • Da der EHC Arosa, dessen Ausstrahlungskraft immer noch seinesgleichen sucht. Der Club, für den die Spieler gratis spielen. Einfach so. Wegen den schönen Leibchen. Wegen den meisten, besten, lautesten, kreativsten und schönsten Fans. Wegen der Sonne natürlich. So viel Sonne! Und wegen den Ambitionen und den grenzenlosen Möglichkeiten. Die MSL ist schliesslich nur Zwischenstation und die NLB auch noch nicht das Ziel aller Träume. The sky is the limit. Was bei den Huttwil Helvetics nur ein billiger Promo-Furz war, wird in Arosa mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in ein paar Jahren realisiert werden: Die Aufnahme in die KHL. Jeder (JEDER!) Club aus der KHL wünscht sich Spiele in und gegen Arosa. So viel Tradition. So viele Fans. So viel Sonne!

Alles andere als zwei klare Siege für den Meister der Herzen wäre eine Sensation. Und die ganze Schweiz steht hinter den Mannen in blau und gelb.

Die ganze Schweiz? Nein! Ein Völkchen von unbeugsamen Irren hört nicht auf, dem Schönwetterclub Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Churer Fans, die als Besatzung in den befestigten Lagern Churium, Haldensteinium, Felsbergium, Malixium und Domatemsium liegen.

Aber in und um Bündens Hauptstadt gibt es sie noch, diese Unbelehrbaren, die sich nicht von den Verlockungen aus den Bergen blenden lassen. Die lieber dreckigen, hart arbeitenden Büezern zuschauen, statt Hochglanzmagazin-Models mit Colgate-Lächeln. Für jeden normal denkenden Menschen ist die Sympathie in diesem Duell eigentlich logisch. Aber wir sind nicht normal!

Damit jetzt aber genug der Möchtegern-Witzigkeiten, starten wir mit den Fakten.

EHC Arosa vs. EHC Chur
Mittwoch, 18. Dezember, 20.00 Uhr, Sport- und Kulturzentrum

EHC Chur vs. EHC Arosa
Samstag, 21. Dezember, 20.00 Uhr, Thomas Domenig Stadion

Dass sich der EHC Arosa in seiner ersten MSL-Saison so gut schlägt, ist – zumindest für die meisten von uns Churern – eine grosse Überraschung. Der Start in die neue Liga war mit 4 Niederlagen (darunter das 3:4 gegen unseren EHC im ersten Derby) ein bisschen harzig, danach folgte jedoch ein starker Oktober mit 6 Siegen aus 9 Spielen, wodurch man in der Tabelle stetig höher kletterte. Seither lief es dann nicht mehr ganz so gut, aus den letzten 9 Spielen resultierten nur noch 3 Siege. Vier der Niederlagen fingen sich die Aroser aber erst in der Verlängerung oder im Penaltyschiessen ein. Total fünf Niederlagen in der Overtime und eine im Penaltyschiessen sind klarer Liga-Spitzenwert, zeugt das vielleicht von Nervosität, wenns länger geht als 60 Minuten? Aber Punkte gibt’s natürlich trotzdem, wenn man nicht nach 60 Minuten verliert, deshalb grüssen die Aroser in der Tabelle von Rang 4, obwohl sie weniger Siege feiern konnten als Chur (9 Aroser Siege gegenüber 10 für Chur).

Die Saison unseres EHC läuft bisher genau gegensätzlich. Einem guten Start mit 4 Siegen aus 6 Spielen folgte zwischen Mitte September bis Mitte November eine Serie von 8 Niederlagen in 10 Spielen. Aus den letzten 5 Spielen gingen wir dann aber wieder 4 mal als Sieger hervor, nur beim Spitzenreiter in Martigny verloren wir – ehrenvoll – mit 4:2. Eine sehr erfreuliche Tendenz, hoffen wir, dass unser junges Team diese Pace durchziehen kann.

Die letzten 6 Derbies konnte der EHC Chur alle für sich entscheiden, das darf gerne so weitergehen, oder? HOPP KHUR!

Ihr wart noch nie an einem Auswärtsspiel des EHC? Dann reserviert euch den Mittwoch Abend und kommt mit nach Arosa! Nirgends ist der Churer Fanblock so gross, laut und imposant wie im hintersten Schanfigg!

Bemerkungen: Fürs Heimspiel vom 21. Dezember ist eine spezielle Choreo geplant, bitte kommt frühzeitig ins Stadion, tragen wir unseren Teil zu einem stimmungsvollen Abend bei. Mehr Infos zum Heimspiel findet ihr im folgenden Link.

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