Chur vs. Arosa 2:3 (0:1, 2:1, 0:1)
Tore für Chur: Bucher (2x)
Zuschauer: 2’800 (feuerpolizeilich ausverkauft!)

Ausnahmsweise jubelte Arosa…

Aller guten Dinge sind nicht drei, wir verlieren das Heimderby gegen Arosa vor phantastischer Kulisse mit 2:3.

Alles war angerichtet, ein Event wie es der EHC Chur seit einigen Jahren nicht mehr erlebt hatte. Shows, Musik, Adventsmarkt und der daraus resultierende stolze Zuschaueraufmarsch von 2’800 Schaulustigen. Gänsehautbilder bereits vor dem Spiel.

Der Match selber vermochte den Erwartungen dann leider nicht ganz zu entsprechen. Arosa zeigte sich gegenüber Mittwoch bedeutend stabiler und unsere Jungs konnten die famose Leistung von vor drei Tagen nicht wieder abrufen. In den Worten von zwei Zeitzeugen: “Wäre ja zu schön gewesen”, was mit “das wären ja dann nicht wir gewesen” gekontert wurde. Stimmt…. irgendwie, auch wenns weh tut.

Zum Spiel. Es ging einige Minuten, bis das dritte Derby der Saison etwas Fahrt aufnahm. Ein erstes Mal gefährlich wurde Chur, als Jannick Bucher nach vier Minuten eine Scheibe sanft an den Aussenpfosten schlenzte. Topscorer Simon Scherrer scheiterte kurz darauf aus aussichtsreicher Position, ein erstes, mächtiges “naiii” hallte da von den vollgepackten Rängen. Yanick Sablatnig und Jan Monstein kamen ebenfalls zu guten Gelegenheiten, zu diesem Zeitpunkt hatte aber auch Lele Sarkis bereits den einen oder anderen guten Aroser Angriff abwehren müssen. Der Führung kam Cyrill Bischofberger dann aber am Nächsten, sein Schuss landete nach acht Spielminuten am Quergestänge.

Insgesamt zeigte sich Arosa ebenbürtig und konnte dann als Abschluss eines 3 gegen 2 Gegenstosses durch Patrick Bandiera in Führung gehen. Anschliessend flachte das Spiel wieder etwas ab. Chur konnte ein erstes Unterzahl schadlos überstehen, was den Schlusspunkt des Startdrittels bedeutete.

Das zweite Aroser Powerplay führte dann zum 0:2 für die Gäste, Flavio Cola lenkte unhaltbar flach ins Tor ab. Chur wollte umgehend reagieren uns kam in der ersten Überzahl nach 25 Spielminuten zu diversen hochkarätigen Tormöglichkeiten, aber der erneut Bärenstarke Kruijsen (kleines Wortspiel) im Aroser Tor hielt – wie schon am ganzen Abend – herausragend. So scheiterte beispielsweise auch Brian Liechti bei Spielmitte.

Zu diesem Zeitpunkt begann man sich ein erstes Mal zu fragen, ob das heute noch was werden würde. Arosa konnte die Partie geschickt neutralisieren und unsere Jungs kamen nicht zum gewohnten Tempospiel, alles wirkte irgendwie stumpf, zahnlos, Emotionen wollten auch nicht so recht aufkommen. Kaum waren diese Befürchtungen fertiggedacht, liess Jannick Bucher das Thomas Domenig Stadion ein erstes Mal erbeben. Simon Scherrer setzte sich am linken Flügel durch und bediente Butch im Slot, der den Puck ins Tor ablenken konnte. Und rund zwei Minuten später war dann sogar der Ausgleich da, wieder leistete Scherrer mit seinem Abschluss die Vorarbeit, der immer besser in Form kommende Bucher stocherte die Scheibe zum 2:2 über die Linie! Nach 33 Minuten konnte das Derby also quasi wieder von Neuem beginnen, die Zuversicht war wieder Zurück….

…wich aber bald wieder, denn Arosa fing sich wieder und dominierte die folgenden Minuten. Das 2:3 lag in im wahrsten Sinne des Wortes in der Luft, glücklicherweise war Siro Rutzer zur Stelle, der den Puck in Extremis vor dem Einschlag ins Churer Tor wegbugsieren konnte. Ein Powerplay der Gäste verstrich ohne Gegentor, es war sogar Ivo Knuchel, der im Konter beinahe einen Shorthander verbuchen konnte. Mit dem 2:2 ging es ins Schlussdrittel.

Den einzigen Treffer darin erzielte Reto Amstutz nach einem sehenswerten Solo ins nahe, hohe Kreuz. Chur bäumte sich zwar auf, aber es wollte irgendwie nicht so recht heute. Ein Abschluss von Sablatnig – die wohl gefährlichste Churer Angriffsszene im Schlussdrittel – rutschte zwar Kruijsen durch, holperte aber knapp am rechten Pfosten vorbei. Zuvor war dem EHC Chur ein (klarer) Handstreffer aberkannt worden, nicht mal die Hand Gottes wollte unseren Jungs am heutigen Abend beistehen.

So verrann die Zeit gnadenlos und ohne zwingende Chancen. Selbst eine Strafe gegen Arosa kurz vor Schluss (und eine kurze 6 gegen 4 Überzahl) blieb ohne nennenswerten Abschluss. Es war somit den Schanfiggern vergönnt, nach der Schlussirene zum grossen Jubel anzusetzen – ausnahmsweise.

Fazit: Schade, es hat am gestrigen Abend nicht sein sollen. Irgendwie hat Arosa ein Kryptonid für unser Spiel gefunden. Aber, wisst ihr was, es steht immer noch 2:1 nach Siegen für den EHC Chur, und das nächste Derby folgt ja schon sehr sehr bald.

Die drei besten Churer:
*** Bucher
** Scherrer
* Monstein

Bemerkungen: War ein geiler Hockey Abend, wie das halt so im Sport ist, kann man das Resultat nicht wünschen und der Gegner will ja schliesslich auch gewinnen. Bleiben werden uns die spektakulären Bilder eines “ausverkauften” Thomas Domenig Stadions und die Aussicht, dass es nach Neujahr dann wieder anders aussehen wird, hoch oben auf der Resultattafel.

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