EHC Dübendorf – EHC Chur 2:5
Zuschauer: 957 (davon 350 Churer)
Tore für Chur: 2 x Dario Gartmann, Horber, Bucher, Sandro Gartmann
FIINAALEE!
Ein entfesselter EHC Chur überfährt in der ersten Spielhälfte den EHC Dübendorf und macht damit schnell klar, dass der Final auf dem direktesten Weg erreicht wird. In der zweiten Hälfte wird der Vorsprung konzentriert und ohne Mühe über die Zeit gebracht.
Auf der Fahrt nach Dübendorf machte die Info, dass mit Thierry Staub eine weitere gewichtige Offensivkraft nicht im Aufgebot stand die Runde und sorgte für etwas Besorgnis. Diese Besorgnis löste sich aber sehr schnell, für viele zu schnell, in Luft auf: Denn nach einer kleinen Irrfahrt Dank dem Dübendorfer Verkehrskonzept während Eishockeyspielen und viel zähflüssigem Verkehr auf der Autobahn war der Grossteil der Fans aus dem Car und die mit Privatautos angereisten Churer noch gar nicht in der Halle als Gäste-Hüter Trüb zum ersten Mal bezwungen war. Dario Gartmann liess ihm aus kurzer Distanz keine Chance, gespielt waren erst 15 Sekunden. In der Folge drückte Dübendorf am vehementesten in dieser Partie und hatte einige hervorragende Chancen. Ähnlich wie am Donnerstag beim Heimspiel kullerte die Scheibe unter anderem hinter Sarkis der Torlinie entlang, glücklicherweise war eine Churer Schaufel am schnellsten zur Stelle. Diese Dübendorfer Druckphase war allerdings schnell vorbei, unterstützt durch eine Strafe. Und in dieser Überzahl erhöhte Horber auf 2:0, aus ähnlicher Position wie zuvor Gartmann netzte unser Captain ein. Auch bei diesem Treffer sah Trüb nicht allzu gut aus. Nach diesem Tor übernahm Chur das Zepter, war klar tonangebend und wurde weiter belohnt. Während einer 4 gegen 4 Situation wurde Bucher an der blauen Linie mustergültig lanciert und konnte alleine vor dem Tor nur mit einem Foul gestoppt werden. Den fälligen Penalty verwertete er unhaltbar. Kaum wieder angespielt verpasste Holenstein gar den vierten Churer Treffer, er brachte aber den Puck nicht in der grossen Lücke zwischen Trübs Schoner und dem Pfosten unter. Wenn einem so ein Lapsus allerdings verziehen werden kann dann sicher an erster Stelle ihm. So gingen die Steinböcke „nur“ mit 3:0 in die Kabine.
Nach der Pause ging die Churer Machtdemonstration weiter. Die Pässe kamen an, die Zweikämpfe wurden gewonnen, die Reihen der Gegner förmlich ausgehebelt. Die Gartmanns entschieden das Spiel und damit die Serie mit einem Doppelschlag innert 58 Sekunden noch vor Spielhälfte: Während eines Wechsels in einem Churer Powerplay überraschte Roner die Gegner und erwischte den Torhüter zwischen den Beinen. Die Scheibe kullerte der Linie entlang, Dario Gartmann brauchte sie für seinen zweiten Treffer nur noch darüber zu schieben. Sandro Gartmann wollte seinem Bruder scheinbar in nichts nachstehen. Nach einem Camichel-Traumpass (eine wahre Granate) von neben dem eigenen Tor an die offensive blaue Linie konnte unsere Nummer 89 alleine aufs Tor ziehen und das 5:0 erzielen. Damit war die Partie definitv vorbei und die Party konnte beginnen. Trüb hatte auch genug und machte Platz für den besten Einheimischen an diesem Sonntag, Ersatztorhüter Schenkel. Er konnte sich mit einigen Paraden auszeichnen, die Churer schafften es nicht, ihn zu bezwingen. Auch da sie mit dem Erreichten wohl zufrieden waren und ihr Augenmerk mehr auf die Defensive legten und nicht mehr mit letzter Konsequenz versuchten, das Score zu erhöhen. Mitnichten setzte bei Chur aber der Schlendrian ein, weiterhin wurden die gegnerischen Angriffe überzeugend abgefangen. Trotz des ersten Zürcher Treffers in der 30. Minute (ein Abpraller wurde in die Maschen gehämmert) geriet der Sieg daher nie in Gefahr. Die Abschlüsse der Gastgeber waren einerseits zu ungenau, andererseits standen die Churer goldrichtig.
Dübendorf konnte nicht mehr aufdrehen, Chur liess nichts mehr anbrennen, so das Motto auch des Schlussabschnitts, welches deshalb mit dem zweiten Treffer für Dübendorf in der letzten Minute und einigen Frustaktion der Unterlegenen nur Randnotizen hervorbrachte. Der Finaleinzug wurde natürlich standesgemäss bejubelt, Mannschaft und Trainer Schädler konnten sich nach diesen 2 tollen Serien von den sehr zahlreichen Fans völlig zu Recht feiern lassen.
Fazit:
Wer hätte das gedacht, in 3 Spielen Dübendorf raushauen? Was unser EHC in diesem Auswärts-Heimspiel gezeigt hat war wie beim ersten Auftritt in Dübi Klasse. Der eigentlich klare Favorit Dübendorf wurde phasenweise regelrecht vorgeführt und hatte an diesem Abend keine Chance, die Saison zu verlängern.
Auffälliges neben dem Eis:
Hier können einfach nur die vielen Fans vor Ort erwähnt werden, welche die Mannschaft lautstark unterstützten.
Spielbewertung (1-5): *****
Die drei besten Churer: (Auch diesmal könnten hier alle Spieler ausgezeichnet werden)
*** Dario Gartmann (Doppeltorschütze)
** Yannick Bucher (wirbelte Gegner schwindlig)
* Andi Camichel (kein Vorbeikommen an ihm, was für ein Pass zum 5:0)