EHC Chur – EHC Winterthur 1:2
Zuschauer: 1’352
Torschütze für Chur: Engler
Das letzte Quäntchen Glück fehlt
Auch im zweiten Finalspiel der Gruppe Ostschweiz zieht Chur den Kürzeren. Winterthur dämpft die Churer Hoffnungen auf einen Ausgleich in der Serie mit zwei frühen Toren jeweils zu Beginn des ersten und zweiten Drittels. Nach dem Anschlusstreffer von Engler zur Spielmitte schiesst Chur zwar fünf Minuten vor dem Ende noch den Ausgleich, der Treffer wird aber aberkannt. Damit müssen die Steinböcke am Donnerstag reagieren um sich nicht bereits in die Ferien verabschieden zu müssen.
Winterthur startete mit viel Tempo in das Spiel im gut gefüllten Hallenstadion, in welchem sie diese Saison das Eis schon drei Mal als Verlierer verlassen hatten. So musste sich Schwab bereits nach 51 Sekunden zu einer Aktion hinreissen lassen, die einen Penalty verursachte. Obwohl Sarkis den Kasten vorerst sauber hielt, fiel nur ein paar Sekunden nach dem Anspiel der erste Treffer für die Gäste. Die Abstimmung in der Abwehr hatte dabei noch nicht optimal gepasst. Chur konnte in der Folge zwar einige Male bis zum gegnerischen Gehäuse vorstossen, entweder lenkte Oehninger den Puck aber mit der Schulter über die Latte, die Winterthur Verteidigung ging dazwischen oder dann fanden die Pässe nicht den gewünschten Mitspieler. Ein Raunen ging durch die Halle, als kurz vor der ersten Pause ein erstes Mal eigenartige Strafen verteilt wurden.
Nach der Pause blieb den Löwen aus Winterthur noch etwas mehr als eine Minute in Überzahl, die aber ungenutzt verstrich. Nur wenige Sekunden nach Ablauf fiel der zweite Treffer dann doch noch, nur leider wiederum auf der falschen Seite. Die Truppe um Herbert Schädler musste nun reagieren. Dazu bekam sie sogar die Möglichkeit, in Überzahl zu agieren. Nach einem Fehlpass in der Churer Hintermannschaft waren es aber beinahe die Gäste, welche die Führung in Unterzahl ausbauen konnten. Im direkten Gegenzug wurde dann Engler lanciert, der sich der Scheibe annahm und zum verdienten Anschlusstreffer einschoss. Alsbald folgten die nächsten kuriosen Strafen, da des Schiedsrichters Augen anscheinend nicht immer das gleiche sahen wie ein Grossteil der Anwesenden. Doch weder eine Überzahlsituation für Chur noch für Winterthur führten zum nächsten Treffer.
Nun mussten es die Steinböcke halt also im letzten Drittel richten, um sich frühzeitig ein weiteres Heimspiel am kommenden Samstag zu sichern und in der Serie nicht mit 2:0 in Rückstand zu geraten. Wie bereits am vergangenen Samstag liess Chur aber den Spielwitz und insbesondere die Effizienz vermissen, die noch gegen Dübendorf und Frauenfeld zu einem wahren Spielrausch geführt hatten. Immer wieder versuchte es Chur, blieb aber meist schon in der Abwehr hängen. Endgültig den Zorn auf sich zog der gestreifte Spielleiter in der 56. Minute, als der vermeintliche Ausgleichstreffer nicht zählte. Wie auf dem folgenden Bild unschwer zu erkennen ist, wird Naef in das Tor gedrängt. Weder bedrängte er Torhüter Oehninger noch bot sich Naef die Chance, den Torraum zu verlassen. Item, Chur drückte weiter auf den Ausgleich, aber weder ein Time-Out noch ein sechster Feldspieler für Sarkis brachten die Wende.
Fazit: Nach dem bisherigen Playoff-Verlauf gegen Frauenfeld und Dübendorf ist nun das Unerwartete eingetroffen. Die so treffsichere und hinten solide stehende Mannschaft hat gegen Winterthur zwei Mal in Folge verloren. Noch stärker als am Samstag hat aber gestern nur ganz wenig gefehlt, um zu einem Erfolgserlebnis zu kommen. Die Steinböcke haben gezeigt, dass sie noch hungrig auf weitere Spiele sind. Ist das Glück am morgigen Auswärtsspiel im Deutweg für einen kurzen Moment auf unserer Seite, könnte doch noch etwas drin liegen und ein weiteres Heimspiel am kommenden Samstag stattfinden. Schon vor zwölf Jahren stand Chur gegen Winterthur einmal kurz vor dem frühzeitigen Saisonende…
Auffälliges neben dem Eis:
Die ordentliche Kulisse liess im Hallenstadion den einen oder anderen wehmütig an die guten alten Zeiten zurückdenken.
Spielbewertung (1-5): ****
Die drei besten Churer:
*** Claudio Engler (traf zum Ehrentreffer)
** Simon Scherrer (läuferisch wie immer stark)
* Marc Naef (starke kämpferische Leistung)