In wenigen Wochen startet unsere Mannschaft mit dem ersten Testspiel in die neue Saison. Das Team blieb praktisch zusammen, doch zwei Zuzüge konnten getätigt werden. Neben dem allseits bekannten Dani Peer wechselt auch Jann Däscher zum EHC Chur, der damit im Moment der den Fans wohl am wenigsten bekannte Spieler ist. ehcfans.ch hatte die Gelegenheit zu einem Interview mit Jann und möchte ihn euch nun ein bisschen näher bringen.
Grösse: 180 cm
Gewicht: 72 kg
Geburtsdatum: 19.08.1995
Schusshand: links
Position: Flügel
Nummer: 22
Bisherige Vereine: HC Prättigau-Herrschaft
Wohnort: Maienfeld
Beruf: Vermessungsassistent
Hobbies: Fussball und Sport allgemein mit Kollegen
ehcfans.ch: Ende Mai wurde dein Wechsel von Prättigau zu Chur Tatsache. Die wahrscheinlich einzigen Infos über dich für viele Fans sind: (bald) 20 Jahre alt und letzte Saison 61 Skorerpunkte. Was sollten die EHC-Fans sonst noch von dir wissen?
Jann Däscher: Ich heisse Jann, wohne in Maienfeld und spiele gerne Hockey. Letzte Saison lief es mir bei Prättigau dank einer guten Mannschaft, super Sturmpartner und Verteidiger sehr gut. Dieser persönliche Erfolg ist auch der Grund, weshalb ich nun den Schritt in die 1. Liga wage.
Vor deinem Transfer wurdest du mit verschiedenen anderen Vereinen in Verbindung gebracht, welche Gründe haben dich für den EHC Chur entscheiden lassen?
Vier oder fünf Vereine hatten Interesse, wobei für mich nur ein Wechsel in die 1. und nicht innerhalb der 2. Liga in Frage kam. Da die ganze Situation für mich neu war, hörte ich mir die verschiedenen Clubs an und führte unter anderem auch mit Arosa interessante Gespräche. Die Verhandlungen waren weit fortgeschritten und das Ganze fast schon unterschriftsreif. Jedoch war für mich klar, dass falls ein Zeichen von Chur käme, ich diese Möglichkeit nutzen würde. Der EHC Chur war meine erste Wahl und ich wollte zu Chur. Auch wenn ich wusste, dass das Kader fast komplett war und wie man letzte Saison sah auch sehr, sehr stark ist und es für mich nicht einfach wird habe ich diesen Schritt gewagt.
Das Team kennt sich zum grössten Teil bereits aus der letzten Saison, konntest du dich als Neuer leicht integrieren und wie wurdest du aufgenommen?
Ich wurde sehr gut aufgenommen, was nicht selbstverständlich ist bei einer Mannschaft, welche praktisch unverändert blieb und erst recht nicht wenn sie so erfolgreich war wie der EHC Chur letzte Saison. Wenn man sich anständig verhält und mit den Jungs auch mitmacht sind alles sehr umgängliche Typen wie ich erfahren durfte.
In einer Mannschaft gibt es auch immer die verschiedensten Charakteren, vom Alleinunterhalter bis zum bremsenden „Mahnfinger“. In welcher Rolle siehst du dich am ehesten in der Kabine und auf der Bank?
Bei Prättigau war ich beides, in der 1. Mannschaft eher der Spassvogel, bei den Junioren als ältester der mahnende Finger. Beim EHC werde ich wohl eher der Ruhige sein, da ich neu in die Mannschaft komme, jung bin und in der 1. Liga noch nichts bewiesen habe. Sicher bin ich aber auch manchmal zu einem Spass bereit.
Mit 27 Toren in 30 Spielen darf man dich wohl als Knipser bezeichnen, wo siehst du deine eigenen Stärken?
Wie dies auch die Statistik zeigt, würde ich die Offensive als Stärke bezeichnen. Ich bin gerne in der gegnerischen Zone und versuche mit meinen Sturmkollegen Druck zu erzeugen sowie auch zu punkten.
Und in welchen Bereichen siehst du noch das grösste Verbesserungspotential?
Ganz klar muss ich für die 1. Liga im physischen Bereich zulegen und mein Körperspiel verbessern, das ist mir bewusst und das Wichtigste. Auch im eigenen Drittel muss ich meine Aufgabe ernst nehmen und nicht nur gegen vorne sondern auch hinten gut arbeiten.
Das letztjährige Sommertraining wurde als eines der härtesten seit langem bezeichnet. Dir fehlt dieser Vergleich zwar, aber wie beurteilst du das aktuelle Sommertraining?
Es ist sehr streng, aber sicher auch super, da meistens alle dabei sind. Der Tracker mit den langen Läufen gehört halt auch dazu, ist aber das was nicht so toll ist. Allgemein ist es sehr streng aber okay, tiptop, ich kenne es nicht anders von Prättigau.
Sommertraining in allen Ehren, aber die meisten Hockeyaner können es jeweils kaum erwarten, sich wieder die Schlittschuhe zu schnüren. Wie siehts bei dir aus, steigt schon die Vorfreude auf das erste Eistraining und das erste Testspiel mit den neuen Kollegen?
Ich selber stehe schon seit einer Weile wieder auf dem Eis, da wir die Gelegenheit hatten, mit den Churer Elite-Spielern, welche sehr früh mit dem Eistraining begonnen haben, aufs Eis zu gehen. Seit der ersten Möglichkeit bin ich immer mitgegangen, da ich am liebsten auf dem Eis bin, da könnte ich das ganze Jahr sein.
Mit was für persönlichen Zielen steigst du in die neue Saison?
Sicher möchte ich mich in der Mannschaft etablieren und mich für regelmässige Einsätze aufdrängen. Weiter versuche ich natürlich die Erwartungen des Trainers und auch der Zuschauer, welchen meine Statistiken ja auch bekannt sind, bestmöglich zu erfüllen.
Was erwartest du nach der erfolgreichen letzten Saison vom Team in der neuen Meisterschaft?
Über offizielle Ziele wurde noch nicht gesprochen, deshalb kann ich ganz klar auch nur meine eigene Meinung weitergeben. Persönlich erwarte ich ein erneutes Festsetzen in der oberen Tabellenhälfte mit der Qualifikation für die Obere Masterround als Zwischenziel und da sollte der Heimvorteil für die Playoffs gesichert werden. Ab da würde wohl Spiel für Spiel genommen werden.
Nebst der Meisterschaft spielt ihr diese Saison auch im Cup gegen den ZSC, für dich selber wäre auch ein allfälliges Kräftemessen mit Prättigau in der Qualifikation sicher speziell. Wie siehst du diesen Wettbewerb?
Für uns als unterklassige Mannschaft ist es sicher eine super Sache gegen ein Team aus einer höheren Liga zu spielen. Und wenn das Los einen Gegner wie Zürich beschert ist dies ein Traum für jeden Spieler einer Amateurliga. Ein Heimspiel gegen den „Z“ ist unglaublich und ich hoffe, dass sich die ganze Stadt darauf freut.
Schauen wir noch etwas weiter in die Zukunft. Du hast in Chur für ein Jahr unterschrieben, wo siehst du dich selber in 5 oder 10 Jahren?
Das hängt immer stark davon ab, wie man sich weiterentwickelt, ob man verletzungsfrei bleibt und wie wohl man sich fühlt, was bei mir in Chur bis jetzt der Fall ist. In dieser Saison möchte ich mich wirklich hier etablieren und falls man mit mir zufrieden ist würde ich auch noch ein Jahr dranhängen, falls nicht Angebote aus höheren Ligen vorlägen. Mein Traum ist sicher, in der höchstmöglichen Liga zu spielen. Aber wenn ich es hier lässig habe, mich wohl fühle und die Leute mit mir zufrieden sind könnte ich schon für ein Weilchen hier bleiben.
Was kommt dir bei folgenden Stichworten spontan in den Sinn?
Herbert Schädler
exakt, sehr genau, schreibt ausführliche Mails :-)
Steinböcke 15/16
Ex-Corns
Hallenstadion
Geile Garderobe der 1. Mannschaft und die Rheinkurve rockt.
Fans
Laut und auch in dieser Liga mit Herzblut dabei
Churer Meistertitel 15/16
wär as Optiönli
Jann Däscher, Churer MVP 15/16
Wäre eine grössere Überraschung als ein Cupsieg gegen den ZSC, würde mich aber riesig freuen.
EHC Chur
Ein Privileg, hier spielen zu dürfen.
Wir sind am Ende unseres Gesprächs angekommen, möchtest du zum Schluss noch was loswerden?
na klar: HOPP CHUR!
Vielen Dank Jann für dieses Gespräch und dass du dir für uns Zeit genommen hast. Und natürlich wünschen wir dir eine sehr erfolgreiche Zukunft mit und beim EHC Chur!