Festen, bis der „Pfus“ ausgeht

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EHC Chur – ZSC Lions 2:9
Zuschauer: 5029
Tore für Chur: Bucher, Bigliel

 Festen, bis der „Pfus“ ausgeht

Wenn halb Chur ins Hallenstadion pilgert, ist Cup-Zeit. Über 5000 Fans machten dem zukünftigen NHL-Star Auston Matthews im Dress der ZSC Lions die Ehre – vor allem aber dem EHC Chur.
cup fans
Auston Matthews, Roman Wick, Morris Trachsler, Patrik Bärtschi, Robert Nielsson. Auch wenn den ZSC Lions elf Spieler nicht zur Verfügung standen; das Kader des Vizemeisters liess beim Cup-Schlager nicht zu wünschen übrig. Das musste es auch, schliesslich trafen die Zürcher auf einen weiteren Vizemeister – dazwischen liegt mit der NLB nur eine Liga.

Das Interesse an der Top-Paarung war entsprechend gross. 5029 Zuschauer verzauberten das Churer Hallenstadion mit einem Hauch von Zauber und Nostalgie. Oder noch besser: Sie elektrisierten das Hallenstadion. – Bis andernorts der Strom knapp wurde. Denn nach dem Stardrittel hiess es zwar nicht Lichterlöschen für den EHC Chur, ein Stromausfall verzögerte aber den Anpfiff zum zweiten Drittel reichlich. Nach langem Warten entschied man sich schliesslich, das Mitteldrittel mit nur teilweise funktionierendem Licht und ohne Matchuhr in Angriff zu nehmen. Amateur-Charme im Live-Stream-übertragenen Cup-Spektakel.

Bis dahin sorgte der EHC Chur bereits für den einen oder anderen Lichtblick, auch wenn er nach 20 Minuten bereits 0:3 hinten lag. Die anfängliche Nervosität legten die Churer ab und kamen ihrerseits zu guten Torchancen. Die beste vergab Yannick Bucher. Sein Backhand-Schuss landete am Pfosten.

Wie man sich Chancen erarbeitet und diese auch verwertete, zeigten die Lions eindrücklich. Mit viel Tempo, schnellen Pässen und viel Zug zum Tor spielten sie die kampfstarken Churer mehrmals schwindlig. 0:7 hiess das Verdikt nach 40 Minuten für den Underdog. Herausragend: Der 18-jährige Auston Matthews. Kein Wunder sprechen Beobachter vom Wunderkind, das schon bald die NHL aufmischen wird.

Zwei Tore im Schlussdrittel rückten den „Stängeli-Erfolg“ für die Profis aus Zürich in greifbare Nähe. Doch der ZSC machte die Rechnung ohne den EHC Chur und insbesondere ohne Yannick Bucher. Er erzielte vier Minuten vor Schluss das lang ersehnte und verdiente erste Tor für das Heimteam, nachdem kurz zuvor Matthews nach einem sehenswerten Dribbling gleich doppelt den Pfosten traf. Sichtlich genervt nahm Matthews wieder auf der Bank Platz. Staunend aber auch über die Geräuschkulisse: Das Hallenstadion bebte – doch es hielt dem Jubel stand. Und es kam noch besser: Eine Minute vor dem Ende eines geschichtsträchtigen Cup-Spiels sorgte Pierino Bigliel dank gütiger Mithilfe der Zürcher Abwehr mit dem 2:9 für den Schlusspunkt.
bucher cup

An diesem 30. September 2015 gab es keinen Verlierer – ausser vielleicht den Elektriker.

Fazit: Man kann vom Cup halten, was man will. Auf jeden Fall aber ist er für die kleinen Klubs ein tolles Schaufenster. Der EHC Chur hat es – vom Stromausfall abgesehen – genutzt und sich unabhängig vom Resultat zu Recht selbst gefeiert.

Spielbewertung (1-5): *****

Fünf Sterne – schliesslich soll man Feste feiern, wie sie fallen.

Die drei besten Churer:


*** Yannick Bucher
yannick bucher2** Daniel Peer
dani peer* 5029 Zuschauer

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(Am Abend folgen weitere Bilder und Videos zum Cup-Spiel)

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