EHC Chur – EHC Seewen 3:2
Zuschauer: 563
Torschützen: Scherrer, Willi, Holenstein
Sieg gegen hartnäckiges Seewen
Der EHC Chur bleibt in der Meisterschaft weiterhin ungeschlagen. Gegen ein wie immer kämpferisches und hartnäckiges EHC Seewen setzten sich Schädlers Mannen mit 3:2 durch und grüssen wieder vom Leaderthron.
Nach dem Spektakel vom vergangenen Mittwoch hiess es am gestrigen Abend im Churer Hallenstadion wieder “zurück in die Realität”. Dass dies aber nicht zwingend nur etwas Negatives sein muss, bewies die Mannschaft auf dem Eis. Denn der EHC Chur startete wie die Feuerwehr und erkämpfte sich in der Startphase des Spiels Chance um Chance. Dass es nach nicht mal fünf Minuten bereits zwei zu null stand, war daher nicht nur logisch, sondern auch hochverdient. Simon Scherrer mit einem Ablenker (Bigliel) und Lukas Willi (schloss einen schönen Angriff über Manuel Holenstein ab) schienen mit ihren Toren die Partie früh in klare Bahnen zu lenken. Der Seebner Anschlusstreffer (Maurenbrecher mit einem verdeckten Weitschuss) war nur ein kurzes Aufbäumen der Gäste, ehe Manuel Holenstein mit seinem ersten Saisontreffer wieder für klare Verhältnisse sorgte. Nachdem Lukas Willi noch aus sehr guter Position gescheitert war, musste Hole nur noch ins leere Gehäuse einschieben.
Bereits in diesem ersten Drittel begann sich ein weiteres Kapitel in der unendlichen Geschichte des Schiri-Ärgers anzubahnen, welches sich dann bei Spielmitte zuspitzte. Hatte Head Zweidler bis dahin bereits diverse zweifelhafte Entscheide gefällt und die Fans beider Lager gleichermassen verärgert (Hybrid Icing lässt grüssen) wurde es nun sogar gefährlich für einzelne Spieler. Nachdem unmittelbar nacheinander zwei klare Fouls an Churer Spielern nicht abgepfiffen wurden, dachte sich Seewens Büeler dass in diesem Spiel wohl alles geduldet werde. Leidtragender hiervon war Manuel Holenstein, der nach einem unschönen Bandencheck gegen den Kopf das Spielfeld verletzt verlassen musste. Übeltäter Büeler wurde nach kurzer Bedenkzeit mit einer 5 + Spieldauer ebenfalls des Feldes verwiesen. Bei der darauffolgenden Überzahl spielte Chur zwar ein gutes, aber leider nicht erfolgsgekröntes Powerplay, und so ging es mit einem knappen 3:2 in die zweite Drittelspause (Seewen hatte nach einer Unachtsamkeit in Churs Abwehr in der 21. Minute den erneuten Anschlusstreffer bewerkstelligt).
Entwarnung gab es dann bei der Rückkehr der Mannschaften zum Schlussdrittel, mit der Ersatznummer 10 betrat nämlich Manuel Holenstein zur grossen Erleichterung aller wieder das Eis, durchatmen. Die letzten zwanzig Minuten gehörten dann aber den beiden Goalies Sarkis und Mathis. Beide liefen zu Hochform auf und verhinderten mehrere Male sichere Torerfolge der gegnerischen Stürmer (so zum Beispiel als Mathis mirakulös einen Willi-Abschluss nach Quervorlage von Dario Gruber rauskrazte).
Der EHC Chur (der übrigens wieder ohne Captain Andi John auskommen musste) schien langsam aber sicher die Cupstrapazen zu spüren und liess den Gast aus Seewen zunehmends schalten und walten. Brandgefährlich wurde es, als Raganato kurz vor Schluss die Scheibe vertendelte und ein Weisser plötzlich mutterseelenallein vor Sarkis stand, jedoch scheiterte. Nocheinmal zittern mussten die knapp 600, als Lars Arpagaus in der 58igsten die Sense auspackte, einen Schwyzer fliegen liess und dafür auf die Strafbank musste. Für eine kurze Zeit spielten die Gäste dann gar mit 6:4 Spielern, glücklicherweise geschah aber nichts mehr und der EHC Chur konnte den dritten Sieg im dritten Meisterschaftsspiel feiern.
Fazit: Im gewissen Sinne ist der EHC Chur heute mit einem blauen Auge davongekommen, vor Allem wenn man das letzte Drittel betrachtet. Wenn man die Woche als Ganzes anschaut, sollte jedoch verständlich sein, dass gegen Spielende die Luft etwas dünner wurde. Dennoch, Punkte 7-9 wanderten auf unser Konto, und das ist schliesslich das, was zählt. Somit kommt es am nächsten Mittwoch zum ersten Spitzenkampf der Saison, der EHC Wetzikon bittet zum Tanz!
Spielwertung: **1/2
Die drei besten Churer:
*** Patric Schwab (abgesehen von einem einzelnen kleinen Wackler defensiv tadellos, grossartige Steilpässe nach vorne)
** Lukas Willi (1 Tor, 1 Assist, sehr auffälliges Spiel)
* Simon Scherrer (1 Tor, offizieller Best Player)
Anmerkung: das Zeitalter der Barrieren in der Oberen Au ist angekommen. Anstehen beim Entwertungsautomaten oder nach dem Spiel zu einem Trunk im Stadion verweilen, das ist nun die Frage… Zweiteres wohl die Antwort.