EHC Chur – SC Weinfelden 6:2
Zuschauer: 539
Torschützen: Gruber (2x), S. Gartmann, Bucher, Schwab, Peer
Im letzten Drittel die Grippe abgeschüttelt
Lange Zeit tat sich der grippegeschwächte EHC Chur gestern gegen den underdog Weinfelden schwer. Im letzten Drittel wurden aber für klare Verhältnisse gesorgt, Chur gewann schlussendlich standesgemäss mit 6:2 Treffern.
Zuerst zur Mannschaftsaufstellung: da Casey Hemopo und Pepe Bigliel gestern nicht auflaufen konnten, wirbelte Herbert Schädler seine Formationen durcheinander. Roner/Horber/Däscher, Gartmann/Holenstein/Willi, Bucher/Peer/Scherrer und Morandi/Infanger/Gruber bildeten gestern die vier Sturmblocks des EHC Chur.
Interessanterweise war es der etatmässige vierte Block, der zuerst die Musik machte und auch zum ersten Torerfolg kam. Nach knapp 7 Minuten war es Dario Gruber (und nicht wie im Ticker angegeben Luca Infanger), der plötzlich alleine vor Weinfeldens Lenze stand, diesen ausgucken konnte und schlussendlich den Puck souverän in den Netzhimmel beförderte. Obwohl Chur dem Spiel den Stempel aufdrückte (aber oftmals zu umständlich agierte, so spielten in einer Szene zum Beispiel die gut aufgelegten Holenstein und Willi nicht nur den Gegner, sonder auch sich selber schwindelig) kreuzte Weinfelden doch auch immer wieder vor Lele Sarkis auf.
Das zweite Drittel war dann (wie so oft – möglicherweise dem langen Wechsel geschuldet?) keine Offenbarung, im Gegenteil. Nachdem Sandro Gartmann einen ersten Pass aus der Verteidigung spielen wollte aber über den Puck drosch, kam Weinfelden durch Gemperli etwas glückhaft zum Ausgleich (25′). In der Folge kam es immer wieder zu brenzligen Situationen vor dem Churer Tor, wobei sich die Trauben glücklicherweise etwas unbeholfen anstellten und nichts Zählbares zustande brachten. Irgendwann wurde es dem EHC aber doch zu bunt, und nach einer herrlichen Passstafette via Gruber und Willi bügelte Sandro Gartmann seinen Fehler beim Gegentor aus, indem er den Puck mittels Direktabnahme in die Maschen zimmerte. Dem nun immer stärker werdenden Heimteam gelang vorerst kein Ausbau der Führung, so scheiterte z.B. der allein vor Lenze aufkreuzende Luca Infanger nur knapp.
Möglicherweise auch dem Ausscheiden von Dario Gartmann geschuldet (auch er kämpfte mit Magen-Darm Beschwerden) stellte Headcoach Schädler auf drei Blöcke um, und siehe da, die Kadenz konnte merklich erhöht werden. Weinfelden musste immer häufiger zu unfairen Mitteln greifen und fasste vom guten Schiedsrichter Oggier hierfür Strafzeiten. Der EHC zeigte sich in den Powerplaysituationen äusserst effizient und nutzte alle drei Ausschlüsse im Schlussdrittel zum Torerfolg aus. Dem 3:1 von Dario Gruber ging ein Zuckerquerpässchen von Stefano Raganato voraus, das 4:2 von Bucher wurde in guter alter Johan Witehall-Manier erzielt (einfach mal vors Tor durch) und das 5:2 war ein Weitschuss von Patric Schwab. Den Treffer zum Schlussresultat von 6:2 (Weinfelden hatte kurzzeitig durch Williamson zum 3:2 aufgeschlossen) erzielte Dani Peer nach toller Vorlage von Yannick Bucher im kurzen Eck. Ergänzungshalber sollen an dieser Stelle noch die beiden Metalltreffer von Lukas Willi und Simon Scherrer erwähnt werden.
Fazit: Naja, zwei Drittel eher bescheiden, im letzten Abschnitt dann aber sackstark. Gegen diesen Gegner hat uns der EHC aber zu lange zittern lassen. Die phasenweise etwas saftlose Leistung lassen wir heute als Nebenwirkung der Grippewelle durchgehen und freuen uns über den schlussendlich klaren Sieg. Wermutstropfen war aber erneut der etwas spärliche Zuschaueraufmarsch, der EHC Chur Ausgabe 2015/16 inklusive aller Bemühungen neben dem Eis hat definitiv mehr als 539 Zuschauer verdient…
Spielwertung: ***
Die drei besten Churer:
*** Dani Peer (1 Tor, 2 Assists, fügte sich gut bei Scherrer/Bucher ein, auch offizieller Best Player)
** Dario Gruber (2 Tore, 1 Assist, gutes Spiel)
* Roland Durisch (fehlerlos und gestern bester Verteidiger [Stern auch ein bisschen für seine Verdienste im Cupstudio]).
Zu Fotos vom gestrigen Spiel geht es hier.