Auch wenn die Trainer noch 30 mal getauscht werden, am Derby Verlauf wird sich wohl nie etwas ändern! Dramatisch und kein bisschen normal gewinnt der EHC Chur das erste Derby mit 4:3 nach Verlängerung.
EHC Chur vs. EHC Arosa 4:3 n.V.
Tore für Chur: Naef, Däscher, Camichel, Bigliel
Zuschauer: 1350
Es mutet schon irgendwie eigenartig an, wenn zwar das Heimteam sofort die Zügel in der Hand hält, aber die Angst vor dem ersten Gegentor allgegenwärtig ist. So kam es dann auch, mit dem allerersten Schuss aufs Churer Tor konnte Arosa völlig gegen den Spielverlauf die Führung für sich verbuchen. Chur agierte dann alles andere als souverän und spielte mehrheitlich viel zu umständlich. Man hatte zwar weiterhin mehr vom Spiel, aber die zwingenden Chancen blieben Mangelware. So erstaunte es dann auch nicht, als Arosa gar auf 0:2 davon ziehen konnte.
Gut geschlafen ist halb gewonnen!
Wie sich der EHC Chur dann zu Beginn des zweiten Drittels präsentierte, sorgte im Hallenstadion zuerst für aufgeheizte, später für total ernüchternde Kommentare. Arosa erspielte sich in den ersten Minuten Chance um Chance. Als die Churer Hintermannschaft dann endgültig ausgespielt war, schaffte es ein Adi-Jünger tatsächlich das völlig leere Tor mit einem Lattentreffer zu verfehlen. Im Hallenstadion wurde es immer leiser und der Gegner fing bereits an auf Resultat halten zu spielen. Selbst als Marc Naef mit seinem herrlichen Tor den EHC wieder heran brachte, kam kaum mehr richtig Stimmung auf im Hallenstadion. Das Spiel kippte auf ein unterirdisches Niveau. Mit dem 1:3 schienen im Hallenstadion die Lichter für den Derbysieg ganz auszugehen.
Starke Reaktion
Fehlenden Willen kann man dem Team allerdings kaum vorwerfen. Angeführt von der kämpferisch tadellosen Leistung der Peer-Däscher-Lampert Linie kam Chur tatsächlich wieder ins Spiel zurück.
Der aufgedrehte Däscher weckte mit dem 2:3 das Hallenstadion und verlieh dem Heimteam jetzt so richtig Schub. Der Puck wollte und wollte allerdings zuerst nicht über die Linie kullern. Ausgerechnet Verteidiger Camichel, der einen echten Sahnetag eingezogen hatte, erzielte mit einem satten und vom Ex-Churer Holinger letztlich ins eigene Tor abgelenkte Schuss den verdienten Ausgleicht. Arosa schien die Luft jetzt endgültig auszugehen und offerierte dem EHC bis in die Schlusssekunden noch Grosschancen.
In der Overtime setzte Manuel Holenstein die Arosa-Abwehr sofort unter Dauerbeschuss, aber auch ihm wollte der schwarze Kobold nicht in die Maschen hüpfen. Arosa schien sich jetzt völlig in sich selbst aufzulösen. Dumme Strafen führten zu einem Powerplay bei welchem sich Dani Peer vor dem Tor (sagen wir mal) auffällig bemerkbar machte und so die Sicht für Torhüter Kunz erschwerte. Bigliel konnte dies zum viel umjubelten Siegestreffer nutzen.
Das Tor führte zu einer Ekstase im Hallenstadion. Zuschauer lagen sich in den Armen und die Arosa-Delegation angeführt von Trainer (!) Schädler stürmte über das Feld in Richtung der Schiedsrichter.
Sie monierten das Verhalten von Dani Peer vor dem Torhüter. Glücklicherweise behielt der ansonsten sehr schwache Head den Überblick und erkannte richtigerweise den Treffer. Nach den Regeln ist Peers Aktion zwar grenzwertig, allerdings hätte er sich für eine Strafe auch noch zum Torhüter umdrehen müssen. Als der Sachverhalt geklärt war, wurde es in den Katakomben dann allerdings sehr Skurril. Neben der Torhüterbehinderung soll es dann auch wahlweise Torraum-Offside (gibt es in dieser Form gar nicht mehr) oder sogar noch ein Foul an einem Aroser Spieler gewesen sein. Für Arosa-Trainer Schädler dürfte es neben der ausgesprochenen Strafe wohl auch noch eine Geldstrafe absetzten.
Die besten Churer:
Camichel ***
Däscher **
Peer *
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