Abartig, was der EHC Chur am letzten Samstag in Frauenfeld wieder veranstaltet hat. Das Nervenkostüm aller Freunde des roten Steinbocks wird bereits in der Qualifikation ein ums andere Mal bargelegt, Achterbahnfahrt vom Feinsten, in Churs Pharmazieläden sind Rennie Magentabletten vor und nach Spielen unseres EHC Chur ein Verkaufsrenner. Aber so lange unsere Mannen siegen, nehmen wir das in Kauf.
Glücklicherweise kommen in dieser Woche mit Uzwil und Wil zwei Gegner, welche die Nerven der Churer im Normalfall nicht gröber belasten sollten. Aber was schreibe ich da, Normalfall, bei uns ist nichts normal. Oder wie Reinhard Fendrich einst sang, „alles is möglich, und nix is fix.“ Könnte unser neues Motto werden.
EHC Chur vs. EHC Uzwil
Mittwoch, 30. November 2016
KEB Obere Au, 20:00 Uhr
Gegen den EHC Uzwil hat sich Chur in den beiden Spielen (Vorbereitung in Flims und Spiel in Uzwil) absolut keine Blösse gegeben. Das 11:0 auswärts war eine Machtdemonstration sondergleichen, die Falken kamen überhaupt nie ins Spiel und verzeichneten erst im Schlussabschnitt einige zaghafte Schüsse aufs Churer Tor. Es verwundert daher kaum, dass die Uzwiler mit 0 Punkten die rote Tabelle halten und somit das Tasmania Berlin der 1. Liga Ost darstellen. Mit zwei Unterschieden, die schlechteste Fussball-Bundesligamannschaft aller Zeiten kam zu Saisonende wenigstens auf zwei Siege, stieg dann aber doch ab. Beides scheint bei Uzwil schwierig, zumal es auch keinen offiziellen Absteiger aus der ersten Liga gibt (betrachtet man die Umwandlung zur „1. Liga Classic“ nicht als Relegation).
EHC Chur vs. EC Wil
Samstag, 3. Dezember 2016
KEB Obere Au, 20:00 Uhr
Vier Tage nach dem 11:0 in Uzwil ging der EHC siegesgewiss nach Wil, und erlebte eine böse Überraschung. Die 3:4 Niederlage nach Verlängerung war jedoch nicht auf einen enorm starken ECW zurückzuführen, sondern auf eine hundsmiserable (und wohl auch überhebliche) Leistung unserer Mannschaft. Es war sogar – ohne zu übertreiben – eines der schlechtesten Spiele der letzten paar Jahre, ein veritabler Grottenmatch an einem feuchten Mittwochabend. Wiedergutmachung folgte glücklicherweise nur drei Tage später in Dübendorf, aber die Rechnung mit Wil ist noch offen, daher wird sich Chur mit Sicherheit rehabilitieren wollen. Ein Samstagsmatch vor heimischer Kulisse, eine ideale Bühne für dieses Unterfangen.
Prognose: Wenn am kommenden Sonntagmorgen nicht sechs weitere Punkte auf dem Churer Konto figurieren, ist etwas mächtig schief gelaufen. Andererseits kennen wir unseren EHC Chur, da ist das vorsorgliche heben des Mahnfingers kein schlechter Ratgeber. Aber, nein, die beiden St. Galler Schlusslichter werden und müssen wir zuhause ganz einfach schlagen, ohne wenn und aber.
Tipps (heute aus der EHC Chur Surselva Sektion):
Chur vs. Uzwil: 8:2 (Bruno C.)
Chur vs. Wil 6:2 (Renato L.)
Übrigens, die letzten Tipps waren aussergewöhnlich gut. Lele Sarkis traf mit 4:3 (Chur gegen Wetzikon) genau ins Schwarze, Flo Köppel lag mit seinem 3:5 (Frauenfeld gegen Chur) auch nur ganz knapp daneben.
Personelles: am Samstag kehrten Fabian Morandi und Lele Sarkis (dieser zwar noch als backup) wieder ins Team zurück. Die letztwöchige Absenz von Tobias Werner war krankheitsbedingt. Lukas Willi fällt vermutlich noch bis nach Weihnachten aus, bei seiner Schnittwunde wurde auch eine Sehne verletzt. Von Stefano Raganato und Luca Bossi haben wir zur Zeit kein Update.
Bemerkungen: Churs Knipser (und Liga- Toptorschütze) Yannick Bucher kam in den letzten drei Spielen auf sagenhafte acht Treffer. Kann er gegen Uzwil und Wil diese Bilanz weiter veredeln?