Was für ein Spitzenkampf!

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EHC Chur – EHC Dübendorf 2:3 n.V.

Tore für Chur: Hemopo, Roner
Zuschauer: nur 534

Nachdem in den letzten beiden Partien Hinterbänkler zu Gast waren, hatte sich offenbar in den Churer Gassen nicht herumgesprochen, dass sich an diesem Abend Dübendorf zum Spitzenkampf im Hallenstadion einfinden wird. Nur 534 Zuschauer wollten sich diese Begegnung ansehen, die Daheimgebliebenen sollten ihr Fernbleiben bereuen. Hingegen der Mannschaft war bewusst, wer ihr da gegenübersteht, sie legte los wie die Feuerwehr. Dübendorf wurde sofort ins eigene Drittel gedrängt, es brauchte aber die einige Chancen, bis die Scheibe endlich drin war. In der 4. Minute raste Manuel Holenstein der Bande entlang bis auf Höhe des gegnerischen Tores, bediente Casey Hemopo welcher den schwarzen Kobold am Gästehüter vorbeispitzen konnte. Yes, 1:0, Start nach Mass. Nach und nach fand der Leader auch ins Spiel, ein rasantes, hochstehendes, temporeiches Spiel entwickelte sich, was für ein Kontrast nach den Spielen gegen die Tabellenschlusslichter. Hüben wie drüben konnten Möglichkeiten erarbeitet werden, sowohl der sicherer als im Hinspiel wirkende Trüb im Einhorn-Tor wie auch ein starker  Lele Sarkis konnten vorerst weitere Treffer verhindern. Teilweise allerdings auch mit Glück. Mitte Drittel stockte den Churer Fans der Atem, als plötzlich einer der Gäste mit dem Puck vor dem leeren Tor stand, Sekundenbruchteile später donnerten viele Steine hinunter als er aus nächster Nähe nicht traf. Besser machte es da in der 15. Minute unsere Nummer 19. Livio Roner, welcher auch als Schütze des 1. Treffers ausgerufen wurde, traf nun auch wirklich noch. Aus dem Slot heraus liess er dem Goalie keine Chance und erhöhte auf 2:0. Der Pass hinter dem Tor hervor kam erneut von Manuel Holenstein. Kurz darauf bot sich die Möglichkeit auf den 3. Treffer in Überzahl. Trotz eines guten Powerplay wollte und wollte die Scheibe aber einfach nicht noch einmal in den Kasten. So ging es mit einer verdienten 2-Tore-Führung in die Kabine. Chur war in diesem Startdrittel nicht nur auf Augenhöhe sondern ganz leicht überlegen.

chur-duebi-roner-hemopoKaum war das 1. Bully nach der Pause gespielt, lag Headschiri Stefan Hässig nach einem Zusammenprall auf dem Eis und wurde vom Spielfeld geführt. Fortan leiteten die beiden Linesmen die Partie, auch wenn es für die zwei eine Umstellung war, allzu sicher wirkten sie nicht. Irgendwie fanden unsere  Spieler den Tritt danach nicht mehr, nun war Dübendorf überlegen. In der Abwehr wurde den Gegenspieler ein bisschen viel Raum gelassen, jedoch zeigte sich die Defensive selbst in dieser Phase verbessert im Vergleich mit anderen Spielen in dieser Saison. Nur stand heute ein anderes Kaliber auf dem Eis, eines welches diesen Platz auch ausnutzte. Nach über 168 Minuten musste erstmals ein Churer Torhüter wieder hinter sich greifen. Lele Sarkis war die Sicht beim Schuss von der blauen Linie komplett verdeckt, keine Abwehrchance für ihn. Weiterhin war Dübendorf die tonangebende Mannschaft, verpasste vorerst den Ausgleichstreffer. Kurz nach Spielmitte fiel er dann leider doch noch, als einer der unsrigen in der Kühlbox sass wurde der Puck irgendwie an unserem Torhüter vorbeigewürgt. Trotz oder gerade wegen dem 2:2 fanden die Churer den Faden nach und nach wieder, jedoch präsentierten sie sich noch lange nicht auf dem Niveau des 1. Abschnittes. Auch Dübendorf spürte, dass ihre Gegner wieder besser in Fahrt kamen und begannen sich dagegen mit kleinen Unsauberkeiten zu wehren. Oder auch mit grösseren, ungestraft wurde der Stock von Yannick Bucher in zwei Teile gehauen, dies sehr zum Missfallen von ihm und einigen anderen. Genau solche Emotionen verhalfen unseren Mannen, sich noch mehr zu fangen und sich gegen diesen Widersacher zu wehren, zu hoffen blieb, dass diesmal die Pause besser überstanden wird. Mit diesem dem spielgeschehen entsprechenden 2:2 gings zum 2. Mal in die Garderobe.

schiedrichter-horber-daescherUnd diese Pause tat den Churern definitiv besser als die 1., wieder waren sie das überlegene Team. Dübendorf hielt aber nach Kräften dagegen, so entwickelte sich etwas wie ein Playoff-Fight. Obwohl nicht immer alles geahndet sondern viel laufen gelassen wurde bot sich den Steinböcken dreimal in Serie die Möglichkeit, in Überzahl wieder in Führung zu gehen. Aber erneut wollte und wollte die Scheibe trotz guten Möglichkeiten nicht ins Netz. Kurzum: Bis auf das Entscheidende, die Verwertung, alles richtig gemacht. Weiterhin liess keine der Mannschaften nach, um jede Scheibe wurde gefightet, kein Zentimeter zurückgewichen und zur Not sich halt mal selbst gewehrt wenn nach einer nicht ganz legalen Aktion der Pfiff ausblieb. So pushten sich die beiden Teams gegenseitig auf, mit Vorteilen Chur. Energiegeladen durch die ganzen Emotionen zeigten die Unsrigen durchs Band, was sie eigentlich könnten. Nun war auch Stimmung in der Bude, so gut es ging mit dieser Zuschauerzahl verwandelte sich das Hallenstadion wiedermal in einen Hexenkessel, die Stimmung sehr nahe am Siedepunkt. Und entschuldigt bitte: Weder hatte ich Zeit für irgendwelche Notizen im Schlussabschnitt noch konnte ich mir in diesem Tohuwabohu alle Details und Feinheiten im Spiel merken. Wer selber dabei war kann das nachvollziehen. Im ganzen Rund wurde die Mannschaft angefeuert, verzweifelt an vergebenen Chancen, tief durchgeatmet nachdem die Scheibe auch nicht im Churer Gehäuse landetet. Und da gabs ja auch noch einen Gegner zum sich ärgern: Dessen Spieler konnten sich gefühlt nur mit Fouls und hinterlistigen Aktionen wehren, welche zu allem Überfluss noch nicht einmal bestraft wurden, und deren Fans haben keine Ahnung von Eishockey weil sie (naturgemäss) alles anders sehen. Da war Dampf im Kessel, Emotionen pur. Im ganzen Getümmel fanden sich plötzlich 2 Churer während beinahe zwei Minuten gleichzeitig auf der Strafbank wieder. Ihre drei Teamkollegen auf dem Feld lösten die Aufgabe jedoch bravurös und halfen so Sarkis, nicht bezwungen zu werden. Hilfe kam auch von Dübendorfer Seite. Nach einem beidseits hart geführten Zweikampf hatte sich ein Zürcher nicht im Griff, beschwerte sich lautstark bei den verbliebenen Unparteiischen welche sich das nicht gefallen liessen und ihn zum Abkühlen auch auf die Strafbank schickten. So war die doppelte Unterzahl aus Churer Sicht zu Ende. Die folgenden kurzen Phasen der nummerischen Ungleichstände brachte keine Resultatänderung. So ging das Zittern, Mitfiebern und Verzweifeln in den letzten Minuten weiter, der nächste Treffer würde wohl der Entscheidende sein. Immer wieder wollte das runde schwarze Ding nicht in das rote Eckige der Dübendorfer. So kam die Sirene näher und näher, bis sie schliesslich ertönte. Verlängerung, immerhin einen Punkt mal im Trockenen.

chur-duebendorfAuch da wurde das Gaspedal nach unten gedrückt und gings hin und her. Die erste Topchance gehörte Dübendorf, 2 gegen 1, uffff, nit dina. Auf die andere Seite stürmten alle drei Churer gegen einen gegnerischen Verteidiger, jetzt sollte es doch endlich klappen oder? Naaaaaaaaiiiiiiiiiii, nai, nai, nai! Wieder Nichts. Doch dann passierte es leider: Beim nächsten Angriff zu zweit gegen einen Churer konnten die Dübendorfer den Siegtreffer erzielen. Sch…..

Die drei besten Churer
Die Vergabe der Sterne ist nicht immer ganz einfach, heute besonders. Keiner der Akteure stach aus dem über weite Strecken starken Churer Kollektiv heraus oder fiel ab. Deshalb stellvertretend für alle Teamkollegen werden ausgezeichnet:
*** Lele Sarkis
** Dani Peer
* Andi Camichel

Die Fotos zum Spiel gibts HIER.

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