EC Wil– EHC Chur 3:6
(1:2, 1:3, 1:1)
Tore für Chur: Hemopo, Gruber, Bossi, 2x Arpagaus (wirklich!!), Infanger
Zuschauer: 89 (70 aus Chur)
Im ersten Spiel im Jahre 2017 geht es für den EHC Chur nach Wil zum EC. Obwohl man als klarer Favorit ins Spiel geht, hat wohl jeder im Stadion noch die peinliche Niederlage vom 20. Oktober 2016 im Hinterkopf.
Was den Churer Fans sofort auffällt, ist die Abwesenheit von Lukas Sieber, er wird in der 1. Linie von Bossi ersetzt. Ausserdem startet Roman Bearth im Tor und Sarkis nimmt Platz auf der Bank.
Von Anfang an drücken die Churer nach vorne und erspielen sich die ersten Chancen. Es scheint so, als hätten auch unsere Spieler die letzte Begegnung im Sportpark Bergholz nicht vergessen.
Nach 4 Minuten gibt es die erste Grosschance für Chur, Bucher kann am nahen Pfosten die Scheibe jedoch nicht im Tor unterbringen. Die Chancen häufen sich und in der 7. Minute ist der Puck dann auch das erste Mal im Tor der Wiler! Was für ein kurioses Tor, Hemopo will die Scheibe von rechts in den Slot spielen, und dort lenkt sie ein Wiler unhaltbar in das eigene Tor ab. 1:0 Chur!
Wil braucht etwas Zeit, um ins Spiel zu kommen, erst in der 9. Minute kommen sie zu ersten Chancen, die für Bearth jedoch kein Problem sind. Aber es sind die Churer, die in der 10. Minute auf 2:0 erhöhen können. Sauter im Wiler Tor kann den Schuss von Bucher nicht festhalten, Gruber reagiert schneller als die Wiler Verteidiger und schon steht es 2:0!
Eine Viertelstunde ist gespielt, als Wil das erste Mal Powerplay spielen darf. Schwab muss für 2 Minuten wegen Behinderung auf die Strafbank. Die 2 Minuten muss er jedoch nicht absitzen, denn nach nur einer Minute ist die Scheibe im Churer Tor. Ein Schuss von der linken Seite wird im Slot unhaltbar für Bearth in den Winkel abgelenkt.
Das wollen die Churer nicht auf sich sitzen lassen und setzen Wil die letzten 5 Minuten stark unter Druck, jedoch leider ohne Torerfolg. Das war das erste Drittel, nicht schlecht aber auch nicht gut.
Das 2. Drittel beginnt mit einem grossen Aufreger. In der 3. Minute wird Lampert mit einem hohen Stock direkt vor dem Schiedsrichter niedergestreckt, er bleibt kurz liegen (kann danach aber weiterspielen), Blut muss vom Eis geputzt werden, aber selbst das reicht dem Schiedsrichtertrio nicht als Beweis. Keine Strafe gegen Wil. Entsetzen im Churer Fanblock. Das war aber zum Glück nur eine von zwei grösseren Fehlentscheidung der Schiedsrichter, die ein solides Spiel machen, wenn man davon absieht, dass sie die neue Icing Regel nicht verstanden haben.
Das Spiel plätschert vor sich hin und droht in totale Langeweile zu verfallen als Luca Bossi plötzlich alleine im Slot steht, sich diese Chance nicht nehmen lässt und schön zum 3:1 für Chur einschiesst. Und es kommt noch besser für Chur, nach Vorarbeit von Roner schiesst Arpagaus ins leere Tor, denn der Torhüter wird von einem im Tor liegenden Churer blockiert. Der Treffer wird gegeben, was den Wiler so gar nicht gefällt. Auch im Churer Block wird viel diskutiert ob der Treffer zählen darf oder nicht. Aber egal, der Treffer zählt, 4:1 Chur!
Das Spiel wird danach von beiden Seiten härter geführt, die Checks werden durchgezogen, hier und da wird noch nachgeschlagen, und daraus resultiert eine doppelte Überzahl für Wil. Wieder geht es schnell bis der Puck hinter Bearth einschlägt. Ein Slapshot von der blauen Linie wie er im Bilderbuch steht. Liebe Churer, schneidet euch bitte eine Scheibe davon ab. Unser Powerplay war mal wieder die reinste Katastrophe.
2 Minuten vor Ende des sehr schwachen 2. Drittels hat Gruber eine Grosschance, wie so oft bringt er den Puck aber nicht an Sauter vorbei, der den Schuss mit einem Bigsave pariert. Daraus folgend ein Bully in der Wiler Zone, die Scheibe kommt zu Arpagaus an die blaue Line, und wie sein Wiler Gegenspieler drei Minuten zuvor haut er den Puck in die Maschen. Was für ein Schuss! 5:2!
Dann ist das Drittel zum Glück vorbei, trotz 3 Toren war es eine Zumutung. Aber etwas gibt es noch zu loben, der Imbissstand hat dieses Mal nämlich auch in der zweiten Pause noch Schnitzelbrot und Burger. Beim letzten Mal waren die nach der ersten Pause ausverkauft.
Das 3. Drittel hat kaum begonnen, die meisten Churer Fans sind noch mit Schnitzelbrot oder Burger beschäftigt, als Infanger einen Handgelenksschuss humorlos unter die Latte knallt. Nichts zu halten für Sauter, ein unglaublicher Schuss. 6:2.
Ansonsten ändert sich im Spiel nicht viel, es wird hart gespielt aber Chancen gibt es auf beiden Seiten nicht wirklich viel. Sind wohl alle noch etwas träge von Weihnachten. In der 6. Minute steht plötzlich ein Wiler alleine vor Bearth, täuscht den Schuss an, umfährt Bearth, und schiebt zum 3:6 ein. Sehr stark gemacht, muss man zugeben. Roman Bearth macht übrigens eine gute Partie, er ist bei sämtlichen Gegentreffern chancenlos und was er halten konnte, hält er auch.
In der 14. Minute wird der gerade von der Strafbank kommende Engler sehr hart attackiert, er greift zur Selbstjustiz, und so kommt es zur ersten richtigen Schlägerei des Spiels, mit einem klaren Punktesieg für Engler! Dann aber wieder Entsetzen im Churer Fanblock, Chur muss danach in Unterzahl spielen, Engler bekommt 2+2 Strafminuten wegen übertriebener Härte, sein Konkurrent nur 2. Verstehe wer will, am Endresultat ändert sich aber nix.
Die 3 besten Churer:
*** Engler (Souveräne Abwehrleistung, zeigt Einsatz)
** Bossi (Macht seine Rolle in der 1. Linie neben Holla und Bucher sehr gut und krönt seine Leistung mit einem Treffer)
* Arpagaus (Schiesst 2 wichtige Tore)