Telefon mit dem Präsidenten…

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…und dem Geschäftsführer

Ich – völlig egal wer ich bin, aber es geht einfacher wenn ich im folgenden Beitrag das „ich“ verwende – ich habe soeben eine gute halbe Stunde mit unserem Präsidenten Urs Knuchel telefoniert. Vor dem Ende des Telefons haben wir ausgemacht, dass ich unsere Konversation gleich als Basis für diesen Text verwenden werde. Daher kann es gut sein, dass dieser Beitrag eventuell etwas ungefiltert daher kommt….

Also, heute schien Knuchel aufgebrachter als sonst, ich würde nicht gerade sagen, dass er mir das Herz ausgeschüttet hat, aber es kam dem doch sehr nahe. Ihm macht die zuletzt aufkeimende Kritik zu schaffen, eindeutig.

Wie das beim EHC Chur nunmal ist, wir haben ein lebendiges Umfeld, viele Leute wollen mitreden, viele wissen, was gut für diesen Club ist/wäre. Und die allermeisten hiervon meinen es gut, weil sie sich ernsthaft um den EHC bemühen und wollen, dass es ihm gut geht. So weit so gut.

Über die kleineren und grösseren Probleme der letzten Jahre, Monate und Wochen wurde ebenfalls bereits geschrieben und berichtet, sei es die Stadionübernahme und der Umbau, sei es die Partnerschaft mit den Gelb-Blauen, seien es die Events, welcher der EHC gemacht hat und welche nicht allen gepasst haben. Meinungsverschiedenheiten darf es geben, ja, muss es sogar geben, so kommen wir weiter. Immer Kopf nicken und ja sagen – das passt nicht zu uns.

Vielleicht bin ich ein wenig labil, mag sein, aber ich versuche mir wenn immer möglich aus den diversen Standpunkten eine Meinung herauszubilden, versuche zu verstehen, wieso dieser und jener dies und das so und so entschieden haben. Dies gilt vor Allem beim EHC und all seinen Fraktionen, und manchmal hocke ich dabei schlussendlich „zwischen Stühlen und Bänken.“

Eigentlich wollte ich das nicht einwerfen und die Problematik war heute auch nicht Thema am Telefon. Aber sind wir mal ehrlich: das „Partnerteam HCD“ ist eine Knacknuss und ein Keil im Gefüge des Stadtclubs. Während die Clubführung anscheinend von einer Notwendigkeit dieser Partnerschaft (vor allem im Juniorenbereich) ausgeht, sieht es der Grossteil der Fans anders. Nicht darum, weil man den Club aus dem Landwassertal nicht mag (logisch, wir sind alte Derbyrivalen, und von solchen Rivalitäten lebt der Sport), sondern weil der Weg eines jungen Spielers nicht so einfach ist, wie sie uns die Versprechungen des Partnerteams aufzeigen wollen. Sind wir also wieder bei den Meinungsverschiedenheiten…

Was ich euch aber versichern kann: Knuchel, Kohler, Grothenn und ihre Kollegen an der Front des EHC Chur bewältigen dieser Tage ein Mammutprogramm. Jetzt höre ich förmlich eure Gedanken: „ja was machen sie denn so alles, sollen sie mal sagen was sie machen!“ Diese Frage habe ich ihnen gestellt, und angefügt, dass eine offene Kommunikation viele Unsicherheiten, Unklarheiten und Kontroversen im Nu ersticken würde. Leider scheint diese Kommunikation dieser Tage nicht so ohne weiteres möglich, Urs verweist dabei immer wieder auf die anstehende Besitzeränderung des Hallenstadions und dass der EHC in sehr vielen Belangen (z.B. auch im Sponsoringbereich) mit diesem Übergang zurechtkommen muss. Der Club scheint in dieser Angelegenheit im gewissen Sinne (noch) blockiert, die Zusammenhänge scheinen kompliziert – nicht zu sprechen davon dass dieses Thema extrem viel Zeit und Energie frisst. Es braucht wohl tatsächlich Geduld…

Im Verlauf des Gespräches wurde erkenntlich, dass Urs ausgelaugt ist, die schwierige Situation zehrt am Familienvater und Chef einer Schreinerei. Und auch Marco Kohler, der sich nach einer Viertelstunde via Lautsprecher ins Telefonat einband, hat sehr viel um die Ohren. Meine Frage nach der prozentuellen Anstellung unseres Geschäftsführers – welche scheinbar viele beschäftigt – fand durch Knuchel eine vielsagende Antwort: „Marco arbeitet zur Zeit im 300% Pensum für den EHC. Wir alle tun das.“

Vielleicht ist diese Überlastung auch eine Begründung dafür, dass halt nicht immer alles läuft, wie es laufen könnte, laufen sollte, manchmal sogar laufen müsste.

Mein Vorschlag war: „Dann lasst euch doch helfen, viele im Umfeld sind gewillt, nach Möglichkeiten mitanzupacken.“ Dieses Zusammenspiel könnte tatsächlich auch viel besser funktionieren, denke ich mir jetzt, während ich das schreibe und mir das gute alte Sprichwort: „den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“ durch den Kopf geht.

Bei all diesen kleineren und grösseren Problemen ist Urs aber zuversichtlich, dass die neue Saison ein voller Erfolg wird. Vor Allem sportlich, aber auch neben dem Eis werde sich das Geschehen langsam aber sicher einpendeln, zumal eine Vielzahl an Dingen in der Pipeline stehen und in Bälde greifen werden. Wenn der grosse Brocken mit der Stadiongeschichte abgearbeitet ist, wird sich die Führung dann auch um die Sachen kümmern können, die zunächst aufgrund mangels an Zeit (und auch Energie) nicht drin liegen.

Zum Schluss des Anrufes haben wir dann auch noch ein wenig „Seich“ geredet, wie es sich gehört, ehe Urs und Marco sich wieder beim EHC an die Arbeit gemacht haben…

Abschliessend, und das gilt nicht erst seit heute, muss einfach deutlich gesagt werden: es geht nicht um Urs, es geht nicht um Marco, nicht um Spieler und Fans, auch nicht um Thomas Domenig und auch nicht um Urs Marti, sondern um den EHC Chur.

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