Unsere Gegner, Teil 9: HC Université Neuchâtel

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HC Universitè Neuchâtel

Ort: Neuenburg
Eishalle: Patinoire du Littoral
Heimspiel gegen Neuchâtel: Samstag, 18. November 2017, 20.00 Uhr
Auswärtsspiel in Neuchâtel: Samstag, 3. Februar 2018, 17.00 Uhr

Herzlich willkommen zu einer weiteren Kolumne über einen unserer neuen Gegner. Der Verein, um den es heute geht, spielt in einer exotischen und fremden Gegend, in der man komisch spricht. Der HC Thurgau? Nein, so komisch auch wieder nicht… Der EHC Disentis? Auch nicht… Nein, heute geht es um den HC Université Neuchâtel. Und ich muss eure Erwartungen an diese Kolumne leider massiv runterschrauben. Der HCUN ist sowas von langweilig, dass ich praktisch nichts gefunden habe, worüber es sich zu schreiben lohnt. Dieser Bericht passt sich also dem Verein an, er dümpelt hier so ein bisschen vor sich hin, will mit den grossen mitspielen, mag aber nicht so recht mithalten und alle werden am Schluss froh sein, wenn es vorbei ist.

Nöschatell. Eine hübsche Stadt mit 34‘000 Einwohnern an den Ufern des Neuenburgersees. Französischsprachig. Museen. Konzerte. Kultur. Hauptstadt des gleichnamigen Kantons. Und mit dem HCUN ein weiterer Hockeyclub der höchsten Amateur-Liga, der im Schatten eines Clubs aus der gleichen Stadt steht. Denn wenn man an Neuchâtel denkt, denkt man an Xamax. Und an Gilbert “le Frisur” Gress, der den Club 1987 und 1988 zum Meister coachte. Und an Stefanie Heinzmann, die mit Gilbert zusammen Werbung für Brillen macht. Aber das hat dann wieder gar nichts mit dem HCUN zu tun. Kam mir nur grad so in den Sinn. Von Gilbert muss ich jetzt aber natürlich trotzdem ein Foto posten. Einfach weil er so herzig ist und Neuchâtel repräsentiert wie kein anderer:

Reden wir nicht gross um den heissen Brei herum und starten doch grad mit dem Höhepunkt (resp. wohl eher Tiefpunkt) meiner Recherchen zum HCUN: In der letztjährigen Qualifikationsphase sahen 96 Seelen das Spiel gegen den EHC Saastal! 96 Zuschauer !!!!! Unglaublich… Neuenburg scheint eine noch schlimmere Sport-ignorierende Stadt zu sein als Chur. Haben der EHC, die Broncos und Chur Unihockey immerhin konstant Zuschauerzahlen von 500 aufwärts, kommen in Neuchâtel auch zum ambitionierten Xamax nur rund 3000 Zuschauer ins Stadion.

Und beim Eishockey siehts wie schon erwähnt noch düsterer aus: Durchschnittlich kamen während der Qualifikation weniger als 200 Zuschauer ins Stadion, maximal waren es rund 330, als Sierre zu Besuch war. Gegen dieses Sierre gewann man dann auch den Viertelfinal vor 481, 417 und immerhin 517 Zuschauern. Und im Halbfinal gegen Sion waren 386 im einzigen Heimspiel der Serie im Stadion. Man sucht also auch in Neuchâtel die Fankultur beim Eishockey vergebens.

Sucht man auf Wikipedia nach Informationen über den HC Universitè Neuchâtel, trifft man als erstes auf folgenden Satz: „Der HC Université Neuchâtel ist ein Eishockey-Verein aus Neuenburg. Der Klub ist vor allem für seine Fraueneishockeymannschaft bekannt“. Hahaha, auch nicht schlecht, was? Wie fühlt man sich da als Spieler des Männerteams? Zu Ehren der Neuenburg-Ladies deshalb zum ersten und bestimmt auch letzten Mal in der Geschichte dieser Kolumne: Ein Bild des Frauen- statt des Männerteams:

Wenigstens werden wir in Neuenburg in einer richtig grossen, schönen, schmucken Halle spielen können. Die „Patinoire du Littoral“ fasst nämlich 7000 Zuschauer! Sie liegt direkt neben dem Fussballstadion und 80 Meter vom Ufer des Neuenburgersees entfernt. Schade dass es halt wieder arschkalt sein wird, wenn wir da zu Besuch sind, sonst liesse sich das mit einem hübschen Samstags-Ausflug verbinden.

Ich stelle mir grad 96 Zuschauer in einer 7000er-Halle vor. Da steht man schon ganz schön eng beisammen.

Eine Prognose über die Stärke des HCUN ist genau so schwierig wie es bei WiKi war. Stand heute, 29. August, stehen gemäss eliteprospects.com nämlich ganze 14 Spieler unter Vertrag. Darunter mit Kimi Räikkönen ein junger Finne in der Verteidigung und zwei schweizerisch/französische Doppelbürger mit durchaus guten Statistiken im Angriff. Und, genau wie bei Düdingen: Auch beim HCUN spielt ein Churer: Sven Zinsli, Jahrgang 96, spielte in der Saison 13/14 für 1 Spiel für unseren EHC, danach wechselte er zu den gelben Junioren, wurde für 9 Spiele an den EHC Arosa ausgeliehen (2 Tore, 3 Assists), bevor er die letzte Saison bei den Casper Coyotes in der WSHL/USA spielte und in 50 Spielen beeindruckende 65 Punkte sammelte (33 Tore, 32 Assists, 58 Strafminuten). Was macht der in Neuchâtel? Den behalten wir mal im Auge…

Trotzdem: Angst und Schrecken verbreitet dieses Team momentan noch nicht, es bleibt uns also nur übrig, abzuwarten und uns am 18. November überraschen zu lassen, was für ein Team gegen uns auf dem Eis steht und wie stark sie sein werden.

Und damit bin ich für heute auch leider schon am Ende angekommen. Tut mir leid wenn ihr enttäuscht seid und mehr erwartet habt. Habe ich auch, als ich mich in die Abklärungen zum HCUN stürzte.

Prognose aufgrund des unvollständigen Kaders und der fehlenden Unterstützung in der Bevölkerung (ausser natürlich den 96 treuen Ultras): Rang 10.


ehcfans.ch-Tabelle:

2. EHC Brandis
3. HC Sion
4. EHC Basel
5. EHC Thun
6. EHC Düdingen
8. EHC Bülach
9. EHC Seewen
10. HC Université Neuchâtel
11. EHC Wiki-Münsingen

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