Churer Zauberer zähmen das Einhorn

0

EHC CHUR – EHC DÜBENDORF 5:2 (1:0, 1:0, 3:2)

Tore für Chur: Ehinger, Urech, Rexha, Lampert, Rexha
Zuschauer: 675

Die Churer Zauberer zähmen das Einhorn: Verdienter 5:2 Heimsieg

Ich war jetzt drei Wochen in den Ferien. Und habe den EHC sowas von vermisst! Wenn die Spiele liefen, schielte ich ständig nervös aufs Handy, um möglichst keine Meldungen aus der Heimat zu verpassen. Und an den zwei NHL-Spielen, die ich besuchte, merkte ich deutlich, dass ich mir tausendmal lieber ein Spiel des EHC anschaue, als eins der hochbezahlten Weltstars. Höheres Niveau? Moderneres Stadion? 20’000 Zuschauer? Essen und trinken was das Herz begehrt? Brauch ich nicht, ich will mit Haut und Haaren mitfiebern, mitleiden, mich in Extase freuen, einen EHC-Burger in der Pause, 700 Zuschauer die mehr Emotionen zeigen als eine Arena voller Menschen, die via Leinwand aufgefordert werden müssen, ihre Hands zu clappen und some noise zu maken. Darum habe ich mich heute extremst auf das Spiel gegen Dübendorf gefreut… und wurde nicht enttäuscht!

Das Spiel begann sehr flott und mit hohem Tempo, die ersten beiden Chancen gehörten den Churern, konnten aber nicht verwertet werden, wobei Luca Infangers Geschoss nach gerade mal 90 Sekunden am Pfosten landete. Es dauerte rund 4 Minuten, bis auch Dübendorf zum ersten Mal gefährlich vor dem Tor auftauchte, die leicht feinere Klinge führte in den Anfangsminuten aber Chur. Entgegen dem Spielverlauf wäre in der 7 Minute beinahe das 0:1 gefallen, Sarkis’ blitzschnelle Fanghand verhinderte jedoch den Rückstand. Tolle Parade! Das erste Tor fiel dann auf der anderen Seite, Dennis Ehinger traf nach rund 15 Minuten via Schlittschuh von Dübi-Goalie Trüb zum verdienten 1:0. Kurz vor Schluss des Drittels gabs vor dem Tor der Zürcher ein kleines Handgemenge, aus welchem unverständlicherweise nur Curdin Lampert mit einer Strafe belegt wurde, die jedoch unter tollem Einsatz ohne zählbaren Erfolg für Dübendorf überstanden wurde. Mit 1:0 ging es in die erste Pause. Tolles Spiel!

Das zweite Drittel startet mit einer Strafe für Dübendorf, welche auch nicht ausgenutzt werden kann. Danach ist für mehrere Minuten Dübendorf am Drücker, die Churer stehen nur noch hinten drin und wehren sich heroisch und wieder braucht es einen Big Save von Lele Sarkis, um den Vorsprung zu wahren. Irgendwie scheint es die Zürcher zu frustrieren, dass sie trotz Dominanz nicht zum Ausgleich kommen, denn Mitte Drittel gibts plötzlich ein paar unnötige, dreckige Aktionen hinter dem Rücken des Schiedsrichters. Dass dies den Churer Fans nicht gefällt und sie deshalb lauthals nicht druckreife Worte in Richtung Dübendorfer Spielerbank rauslassen, ist logisch. Jedoch ist das alles nicht so schlimm, als dass unser Speaker die Fans gleich zur Vernunft auffordern muss. Emotionen gehören doch dazu. Ach wie hab’ ich es vermisst… Jedenfalls gibts dann irgendwann doch noch eine Strafe, aber – wen überrascht das? – natürlich gegen einen Churer. Aber auch diese Strafe wird überstanden, wieder dank einigen tollen Paraden von Lele Sarkis. 5 Minuten vor Schluss des Mitteldrittels muss dann doch noch endlich einmal ein Zürcher raus – wegen eines Allerwelt-“Fouls” notabene, welches man nie und nimmer pfeifen muss. Und in dieser Überzahl ist es Dennis Urech, welcher den Puck mit einer Kraft und Präzision in den Winkel haut, dass kein Torhüter der Welt den gefangen hätte. 2:0 für Chur!
Es wäre fast noch besser gekommen, denn 50 Sekunden vor Schluss des Drittels hat Dennis Ehinger das 3:0 auf dem Stock, kann Trüb jedoch nicht bezwingen. Aber das 3:0 wäre auch ein bisschen zu viel gewesen, 3 Tore besser waren wir zu diesem Zeitpunkt nicht. Egal, der EHC Chur gewinnt ein zweites Drittel! Sachen gibts…

Das dritte Drittel hat kaum begonnen, die erste Minute plätscherte ohne irgendwelche emotionen dahin, als Röthlisberger einen tollen Pass durch den Slot nur noch einzuschieben braucht und den frühen Anschlusstreffer erzielt. Genau das sollte vermieden werden, einmal mehr scheint es also einen Krimi zu geben. Doch nur zwei Minuten später bedient Pfennich mit einem Klasse-Pass Rexha, welcher sich unwiderstehlich gegen einen mitlaufenden Verteidiger durchsetzt und zur erneuten Zweitore-Führung einnetzt, 3:1!
Wenige Minuten später ist es wieder Rexha, der plötzlich ganz allein vor dem Tor steht, davon aber so überrascht ist, dass er die Chance nicht ausnutzen kann. Dies rächt sich 2 Minuten später, als Steven Widmer – der bis zu diesem Zeitpunkt vorallem durch Mätzchen, Showeinlagen und Provokationen auffällt – die Zürcher wieder ran bringt. Wieder fürchtet man sich als Churer Fan vor einer viel zu spannenden Schlussphase, aber nur 2 Minuten später folgt das Highlight des Spiels: Curdin Lampert tankt sich in hohen Tempo durch, haut den Puck spektakulär am Goalie vorbei an die Latte, von dort spickt er (also der Puck, nicht Curdin ;-) an den Pfosten, dann auf (oder hinter?) die Linie… der Linienrichter signalisiert bereits, dass der Puck drin ist, aber Lampert verhindert selber sämtliche Diskussionen und haut den Puck noch richtig rein. Dies alles natürlich in Bruchteilen einer Sekunde… Sensationell! 4:2!

Kurz danach muss Andreas John in die Kühlbox, auch diese Strafe überstehen die Churer schadlos, es ist direkt nach Ablauf der Strafe sogar Lukas Sieber, welcher zu einer Grosschance kommt, den Puck aber vertanzt.

5 Minuten vor Schluss setzen sich die Churer im Verteidigungsdrittel der Zürcher fest, Alban Rexha hat den Puck an der Bande, sucht eine Anspielmöglichkeit… und sucht… und sucht… und irgendwann wirds ihm halt einfach zu blöd, er spaziert am Bullypunkt vorbei und haut den Puck selber zum 5:2 in die Maschen. Da ist sie, die Entscheidung ! Endlich mal wieder ein Sieg gegen die Einhörner. Und dies hochverdient !

Fazit: Tolles Spiel (beider Teams), flottes Tempo, wunderschöne Tore. DAS ist Eishockey, wie ich es liebe!

Bemerkungen: Chur ohne Bucher, Engler, Scherrer und Schwab.

Die drei Besten Churer (auch heute wieder sehr schwierig ):
*** Alban Rexha
** Curdin Lampert
* hier wollte ich Lele Sarkis nehmen, wurde unter Androhung von körperlicher Gewalt aber gezwungen zu schreiben: Michael Schaub (der war aber auch wirklich stark heute und hat den Stern nicht gestohlen ;-)

HIER geht es zum Matchtelegramm

Keine Kommentare

Kommentiere den Artikel

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .