EHC Chur – EHC Bülach 4:5
Tore für Chur: Sieber, Pfennich, Gemperli, Horber
Zuschauer: 283 (Davon 40 aus Chur)
Der EHC Chur muss in Bülach das Spiel mit hängenden Köpfen verlassen
Nachdem Chur seit 3 Spielen keine 3 Punkte mehr holen konnte und in den letzten beiden Spielen zusammen nur ein Tor erzielt hat, waren heute nur die wenigsten der anwesenden Churer zuversichtlich. Aber um weiterhin an eine Playoff Qualifikation glauben zu können musste ein Sieg her.
Trotz eines besseren Startes für Bülach, durften die Churer bereits nach 2 Minuten jubeln und dem Pessimismus auf der Tribüne entgegen trotzen! Lukas Sieber kommt zentral in der gegnerischen Zone zum Abschluss und trifft den Innenpfosten, von da aus rutscht der Puck ins Tor. Ein erlösendes Tor, nach dem das Tore schiessen zuletzt ein grosses Problem darstellte. Auch für die Mannschaft war der Treffer beflügelnd, sichtlich Blut geleckt drängten die Churer Bülach weiter in deren Zone, kamen zu mehreren Abschlüssen und drängten auf das 2:0. Eingeschlagen hat es gut drei Minuten nach dem 0:1 trotzdem auf der anderen Seite. Was als Befreiungsangriff für Bülach begann, endete mit einem Tor, Nico Boner verwertet einen Rebound, den Sarkis nicht festhalten konnte. Chur nach diesem Tor völlig von der Rolle, man angierte ängstlich und verunsichert, griff den Gegenspieler kaum an, liess ihm viel zu viel Freiraum und die logische Schlussfolgerung war das 2:1 für Bülach. Ein eigentlich harmloses, flaches Schüsschen wird abgelenkt und findet den Weg ins Tor. Na super, um diesen Rückstand wurde wieder förmlich gebettelt. Nach einem ereignislosen 4 gegen 4 übernimmt Bülach sofort wieder die Initiative im Spiel und lässt den Churern keine Zeit zum schnaufen. Das kann so einfach nicht gut gehen, das 3:1 für Bülach haben wohl alle kommen sehen. Nach einem Schuss von der blauen Linie, den Sarkis zuerst pariert, kann Aurelio Lemm den Puck aus der Luft ins Tor befördern. Habis nahm prompt das Timeout, worauf die Churer wieder ein bisschen besser ins Spiel finden. Eine zu Unrecht gegebene Strafe gegen Bülach braucht es, bis Chur aber wirklich wieder ins Spiel findet. Zwar waren die ersten 110 Sekunden dieses Powerplays wie gewohnt unterirdischer Müll, das Tor fällt aber immerhin doch noch, Jordan Pfennich stochert einen Schuss von John über die Linie. Schadenbegrenzung für das erste Drittel getan, mit einem 3:2 für Bülach gehts in die Pause
Beide Teams starten zögernd in das Mitteldrittel, die erste Grosschance gehört Bülach, Horber kann den Schuss aufs leere Tor gerade noch mit dem Bein in reinster Torwartmanier parieren. Chur in den ersten Minuten des Drittels offensiv nicht anzutreffen, bis sich Neuzugang Gemperli ein Herz fast, sich über die Seite gegen die Bülacher Verteidigung durchsetzt und dann den Puck backhand im Tor unterbringt! Was für ein Tor zum Ausgleich! 3:3! Der erhoffte Momentumwechsel bleibt jedoch aus, Bülach nimmt die Initiative sofort wieder in die Hand, jedoch bleiben sie erfolgslos. Die grösste Chance für unseren EHC hatte Infanger, alleine vor dem Torhüter bringt er den Puck aber nicht unter. Chur danach mit der besten Phase des Spiels, gut 5 Minuten bringt Bülach den Puck nicht mehr aus der Zone, Chur hat Chance auf Chance, bleibt jedoch ohne den zu diesem Zeitpunkt verdienten Führungstreffer. Als kurz vor Drittelsende gleich zwei Churer wegen lächerlichen Haken-Strafen auf die Bank mussten, schwindete das Momentum aber wieder. Das 3 gg 5 überstand man gerade so noch ohne Gegentor, auch wenn mit einer, diesmal gerechten, Spielverzögerungsstrafe auch noch Schwab auf die Bank musste.
Kaum hat das dritte Drittel begonnen, kaum waren die Churer nach zwei Minuten 3 gg 5 komplett, jubelt Bülach. Die Churer, wohl noch in der Kabine, haben in dieser Szene komplett geschlafen, liessen Tonndorf unbedrängt zum Abschluss kommen und schon führt Bülach wieder. Chur danach bemüht, jedoch kaum mit zwingenden Aktionen. Erst als Chur das zweite mal in diesem Drittel zum Power Play kommt, läuft der Puck, das sah um einiges besser aus als die meisten anderer unserer Powerplays. Die Mannschaft belohnt sich selbst und Horber kann nach einem Abpraller ins leere Tor einschieben. Neun Minuten vor Schluss steht es also 4:4. Was für ein Krimi. Mal wieder. Aber dann kommt der vorhersehbarste plot twist der Saison, Pozzorini muss zweieinhalb Minuten vor Schluss auf die Strafbank und Bülach trifft 61 Sekunden vor Schluss doch noch zum Sieg. Im siebten Powerplay für Bülach können sie es dann halt doch plötzlich, der Schuss von MSL-Topscorer Ottinger ist für Sarkis unhaltbar. Chur verliert also erneut. Oh mann…
Fazit: Noch selten hat man in einem Spiel in dieser Saison beide Gesichter des EHC Chur gesehen wie hier, auf der einen Seite gab es durchaus gute Ansätze, doch auf der anderen Seite halt auch wieder Fehlpässe ohne Ende, schlafen in der eigenen Zone, offensiv über 60 Minuten weiterhin zu ungefährlich und einfach weitere Defizite, die in der MSL nicht sein dürfen, wenn man ein Playoff-Team sein will. Apropos Playoffs, 6 Spiele haben wir noch um wieder in die Playoffplätze zu kommen, keines dieser Spiele ist gegen ein Team der Top 4 und somit alle gegen direkte Konkurrenten, ab jetzt ist jedes Spiel do or die.
Die drei Besten Churer:
*** Gemperli
** Sieber
* Pfennich
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