Hello Playouts, my old friend…

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HC Düdingen Bulls – EHC Chur 5:1 (1:0, 2:0, 2:1)

Tor für Chur: Urech
Zuschauer: 392 (20 Churer)

Begleitete uns letzten Samstag ans Auswärtsspiel in Thun noch die Sonne (in doppelter Hinsicht), müssen wir uns heute nach Düdingen durch Regen und Schnee kämpfen. Wobei wir sogar noch Glück haben, erst in der Region Bern setzt leichter Schneefall ein, ansonsten ist die Fahrt problemlos.

Im Stadion angekommen genehmigen wir uns noch ein Bierchen und einen Cheeseburger, noch voller Enthusiasmus und guter Hoffnung. Als die Aufstellungen der Teams im Internet aufgeschaltet sind, und wir feststellen, dass mit Sandro Abplanalp der Topscorer der Bullen heute Abend fehlt, erhöht sich der Optimismus kurzzeitig sogar noch. Dass der Burger der Höhepunkt des heutigen Abends sein wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu erahnen.

Das Spiel beginnt bescheiden. Dass hier keine Spitzenteams aufeinander treffen, ist schnell ersichtlich. Düdingen ist optisch öfters am Puck, auf herausgespielte Chancen wartet man aber lange vergebens. Nach 5 Minuten versuchen es die Düdinger wieder mal mit einem Vorstoss, Kevin Fleuty (merkt euch diesen Namen!) stürmt in eine 1:1-Situation auf Verteidiger Steve Hanson (Name der Redaktion geändert), dieser stolpert in der Rückwärtsbewegung und legt sich flach aufs Eis, so dass Fleuty alleine vor Sarkis keine Probleme hat, das 1:0 zu erzielen. Der Slapstick-Award heute Abend ist nach 5 Minuten und 15 Sekunden schon vergeben.

Direkt nach diesem Treffer gibt’s die erste (und für lange Zeit einzige) Druckphase der Churer, während rund einer Minute wird das Tor der Fribourger belagert, keine der mehreren Torchancen kann aber verwertet werden. Die Druckphase wird durch einen Stockschlag und die daraus resultierende klare Strafe gegen Dennis Urech unterbunden, das Powerplay wird problemlos überstanden.

Das Spiel plätschert danach auf erbärmlichem Niveau dahin, einem Tor am nächsten kommen die Bulls, als ein Stürmer in der 11. Minute einen Querpass vors Tor über die Latte setzt. Rund zwei Minuten später muss der erste Düdinger am heutigen Abend auf die Strafbank, und nur 20 Sekunden später folgt ihm ein Mitspieler. Die Churer Powerplay-Formation steht im folgenden Überzahlspiel zwar gut, der Puck wird schnell weitergeleitet…. und nochmals weitergeleitet… und nochmals… das ist alles nicht zwingend und so was von ungefährlich, kein richtiger Abschluss in 90 Sekunden doppelter Überzahl, es ist zum Verzweifeln.

Das zweite Drittel ist keine Minute alt, als Lele Sarkis einen Schuss genau vor den Stock eines Düdingers abwehrt, welcher das weit offene, leere Tor glücklicherweise aber nicht trifft. Das hätte das 2:0 sein müssen.. Nach 5 Minuten gibt’s dann auch endlich wieder mal ein paar Chancen für Chur, aber auch dieses Mal kann die Konfusion in der Düdinger Abwehr nicht ausgenutzt werden. Stattdessen ist es in der 8. Minute wieder Kevin Fleuty, der die Churer Verteidiger wie Slalomstangen umkurvt und den Puck zum 2:0 ins Kreuz schlenzt. Herrlicher Treffer, begünstigt durch katastrophales Churer Abwehrverhalten.

Mitte Drittel gibt’s die mittlerweile fünfte Strafe gegen die Bulls. Auch während dieser Strafe steht die Churer Powerplay-Formation zwei Minuten lang im Drittel der Düdinger und schiebt sich den Puck hin und her, bis deren Verteidiger völlig platt sind… Aber Ertrag? Null…

In der 13. Minute wird ein Churer Befreiungsschlag vom Linienrichter versehentlich (?) genau auf der blauen Linie des Düdinger Verteidigungsdrittels gestoppt, so dass die aufrückenden Sieber und Scherrer aus heiterem Himmel zu zweit auf Bulls-Goalie Zaugg zustürmen können. Aber auch dieses Geschenk wird nicht angenommen und die Chance vertan. Es ist so erbärmlich, was hier und heute gezeigt wird.

Mittlerweile ist Chur immerhin ein bisschen besser im Spiel (auf seeeeehr bescheidenem Niveau, notabene), dies auch, weil Düdingen nicht wirklich viel für das Spiel tut. Oder nicht mehr kann, wer weiss.. Diesen Gegner MUSS man heute jedenfalls schlagen, die sind einfach nicht gut! Aber ja, ich weiss, wir halt eben leider auch nicht…

Vier Minuten vor Ende des Drittels versucht es Jordan Pfennich mal alleine, kommt auch gut durch, setzt seinen Schuss aber an den Pfosten.

Die Düdinger, die in diesem Drittel offensiv praktisch nichts mehr gezeigt haben, versuchen ihr Glück mittlerweile nur noch mit Kontern. Und einer dieser Konter führt kurz vor Drittelsende tatsächlich noch zum 3:0. Verdient? Nicht wirklich. Unverdient? Auch nicht. Das Spiel ist sowas von egal, dass ich das Tor schulterzuckend zur Kenntnis nehme. Andere Fans sind da schon emotionaler, Schimpftiraden Richtung Trainer und Spieler hallen durch die mucksmäuschenstille Eisbahn.

Die Motivation, mir Mühe zu geben, einen guten Spielbericht zu schreiben, ist mittlerweile etwa so hoch, wie das Niveau des Spiels. I mag eifach nömma! Darum das wichtigste des dritten Drittels in Kürze:

– Was die ersten Minuten des dritten Drittels von den beiden Mannschaften gezeigt wird, ist erbärmlich. So haben beide nichts in den Playoffs verloren.
– Nach 9 Minuten muss ein Düdinger auf die Strafbank. Ein Schuss von Dennis Urech wird abgelenkt und springt dem Goalie dann auch noch aus der Fanghand ins Tor. Freude kommt bei den Churer Fans keine auf, man jubelt nicht, man feiert nicht, man nimmt den Treffer gleichgültig zur Kenntnis. Dass hier nichts mehr gehen wird, ist so was von klar
– Chur erhöht nach dem Treffer zwar kurzfristig das Tempo, Kevin Fleuty erzielt aber nur 2 Minuten später aus einem Konter das 4:1
– Kurz vor Schluss krönt Kevin Fleuty seine Klasse-Leistung sogar noch mit seinem vierten Treffer zum 5:1.

Die Churer Anhänger tun ihren Unmut lautstark kund, die Mannschaft muss sich Beleidigungen anhören und reagiert dunnhäutig, sie verlässt das Eis grusslos.

Die besten Churer:

***
**
* Patric Schwab (war heute zwar auch schwach, hatte aber als einziger die Eier, sich am Schluss bei den Fans zu verabschieden)

Fazit:

Diese “Leistung” war eine Frechheit! Da fährt man 6 Stunden durch Regen und Schnee quer durch die Schweiz und wird mit so einer Scheisse belohnt. Hoffentlich hört jetzt die verdammte Playoff-Rechnerei auf, es dürfte wohl jedem klar sein, dass das nichts mehr wird. Wir spielen nicht mit den Grossen sondern um den Abstieg! Hoffentlich kommt der Verband jetzt nicht noch auf die glorreiche Idee, die Punkte zu halbieren, sonst droht uns der Super-GAU.

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