Mit dem Heimspiel gegen den HC Uni Neuenburg ist die erste MSL-Saison nun auch für den EHC Chur abgeschlossen. Es war, alles in allem gesehen, eine enttäuschende Spielzeit, welche nur wenig Highlights bot. Wir blicken zurück…
Samstag, 16. September 2017; an diesem Tag versammelte sich eine lautstarke Churer Schar in der Eishalle Brünnli – der Heimstätte des EHC Brandis – zum allerersten Meisterschaftsspiel überhaupt in der neugegründeten MSL. Das der EHC Chur dieses Spiel mit 1:4 verlor war aus vielerlei Hinsicht keine Überraschung, so war Brandis als einer der Favoriten in die Saison gestartet und Chur, ja nun, unser Club ist nicht dafür bekannt, wichtige und geschichtsträchtige Spiele zu gewinnen. Immerhin, die Stimmung unter den Fans war damals (noch) grandios (O-Ton eines EHC-Verteidigers: „ich hatte beim Einlauf Hühnerhaut“). Im und rund um den EHC blieb man weiterhin optimistisch, kommt schon noch.
Kam es! Eine Woche später bezwang der EHC daheim den vor der Saison ebenfalls hoch gehandelten EHC Basel gleich mit 6:2, über 1‘000 Zuschauer sorgten für gute Stimmung und unser Team dankte es mit einer guten Leistung auf dem Eis. Euphorie? Noch nicht ganz…
…den zu inkonstant spielte unser Team in der Folge, Siege und Niederlagen tauschten sich ab. Nach der 0:3 Niederlage in Wichtrach und der 2:3 Heimschlappe gegen Bülach keimte Kritik auf, welche sich vor Allem an Headcoach Marcel Habisreutinger richtete. Kein System, kein Powerplay, zu passiv an der Bande, so lautete das Verdikt der Kritiker, die während der ganzen Saison nicht mehr verstummen sollten.
Dies, obwohl der EHC zuweilen besser in Fahrt kam und gegen die vermeintlich schwächeren Teams eifrig punktete (Oktober, November). In dieser Phase folgte auch das absolute Highlight der Saison mit dem 11:0 in Seewen, ein Spiel, welches ihr HIER nocheinmals nacherleben dürft. Dennoch gelang dem Team der Anschluss an die Ligaspitze nie, in einer enorm engen Tabelle figurierte der EHC fast immer in der zweiten Hälfte.
Mit dem Advent kehrte dann beim EHC definitiv Ernüchterung ein. Der Ausfall von Topscorer Alban Rexha (und auch Yannick Bucher) entzog unserem Spiel das gewisse Extra an Qualität, immer mehr zeichnete sich das Verpassen der Playoffs an. Glücklicherweise lag Neuenburg bereits früh abgeschlagen am Tabellenende, sodass sich das Abstiegsgespenst grösstenteils aus dem neugetauften Thomas Domenig Stadion fernhielt.
Dies wiederum liess die Spannung in und rund um die erste Mannschaft absacken, es folgten bis zum Saisonende sehr sehr viele nichtssagenden Kehrausspiele.
Mit einer Ausnahme, dem Cupspiel in Widnau. Aber auch dort zog der EHC den Kürzeren, verpasste mit der 2:3-Niederlage die lukrative Cupquali und besiegelte damit auch endgültig das Schicksal von Trainer Marcel Habisreutinger.
HIER findet ihr die Übersicht über die Spiele der abgelaufenen Saison.
Was bleibt somit von dieser ersten Saison des EHC Chur in der neuen Liga? Nicht sehr viel, wenn wir ehrlich sind. Unzweifelhaft ein höheres Niveau der Spiele im Allgemeinen, einige schöne Siege, einige positive und etwas mehr negativen Überraschungen, einige kultige Auswärtsfahrten und eine Elite B Mannschaft, welche in gewissem Sinne die Kohlen für die Grossen aus dem Feuer holt.
Auf ein Neues 2018/19!