Entscheidendes siebtes Spiel um die Schweizer Meisterschaft. Die Patinoire St. Leonard in Fribourg platzt aus allen Nähten, die Stimmung kratzt am Siedepunkt, die dritte Verlängerung läuft… Beni Thurnheers Stimme überschlägt sich: “Jetzt, Riesen-Chance auf den Overtime-Winner, Bykov und Khomutov stürmen zu zweit auf Renato Tosio zu! Khomutov spielt zu Bykov, Handgelenk-Schuss in den Winkel… aber nein! Nein! Tosio dieser Hexer fährt seine Fanghand aus und verhindert die Entscheidung!!! Und er behält den Puck im Spiel und bedient sofort Sandro Capaul, welcher mit einem Steilpass Roger Rieder lanciert… Rieder kombiniert sich mit einem Doppelpass mit Ricardo Signorell durch die Fribourger Verteidigung… In der Mitte steht Witolinsch… Pass von Rieder auf Witolinsch… der Lette steht allein vor Stecher und täuscht einen Schuss an… Stecher geht in die Knie, Witolinsch zieht ab, über die Schulter von Stecher in den Netzhimmel! Tor! Toooor! Aus ! Aus ! Das Spiel ist aus !!! Overtime-Winner von Harijs Witolinsch! Der EHC Chur schlägt Fribourg-Gottéron in der vierzehnten Minute der dritten Verlängerung und ist Schweizer Meister !!!”
…. und ausgerechnet als die Feierlichkeiten beginnen geht der Wecker los und holt mich aus den schönsten Träumen zurück ins trostlose Hier und Jetzt. Schöne Scheisse. Das Legendenspiel hat wohl tiefe Spuren hinterlassen. Hach, war das nicht schön? Diese Namen! Diese Erinnerungen! Diese Freude in den Gesichtern der Spieler!
Und wie siehts heute mit dem EHC Chur aus? Liebe Spieler (und lieber Trainer) der aktuellen Mannschaft: Es liegt an euch, dass wir in 15 Jahren, am 100jährigen Jubiläum des EHC Chur, auch an eure Namen mit einem Lächeln im Gesicht zurückdenken und nicht “ah ja der, mit dem sind wir doch in die 1. Liga abgestiegen!”. Also seid euch der Situation bewusst, in der ihr euch befindet, und unternehmt alles in eurer Macht stehende, um das Schiff noch auf Kurs zu bringen. Was in Chur möglich ist, sah man am Samstag ja wieder, 1000 Zuschauer könnten die Normalität sein, wenn Leistung und Resultate stimmen. Es wäre eine Schande, wenn wir in die 1. Liga absteigen müssten. Noch ist es nicht zu spät, die Aufholjagd zu starten, aber das muss SOFORT passieren! Also bereits am
Dienstag, 27. November 2018
EHC Basel – EHC Chur
St. Jakob Arena, 20.00 Uhr
Eigentlich wäre es ja nicht so, dass man vor dem EHC Basel in Ehrfurcht erstarren müsste. In der Heimspiel-Tabelle zwar immerhin auf Platz 6 stehend, konnte Basel von den letzten fünf Heimspielen nur eins gewinnen. Und ausserdem ist der EHC Chur auswärts “erfolgreicher” als in den Heimspielen (zuhause 3 Punkte, auswärts 9 Punkte. Wahnsinns-Bilanz!). Allerdings liegt der letzte Auswärtssieg in und gegen Bülach auch schon wieder über einen Monat her.
Vier Tage später geht’s dann zum Gastspiel bei HH. Nein, das steht in diesem Fall leider nicht für “Hansestadt Hamburg” (DAS wär ja mal ne geile Auswärtsfahrt!), sondern für Hockey Huttwil.
Samstag, 1. Dezember 2018
Hockey Huttwil – EHC Chur
Eishalle Campus Huttwil, 17.30 Uhr
Gegen “Huttu” haben wir – obwohl derselben Gruppe zugehörend – diese Saison erst einmal gespielt. Im ersten Heimspiel der Saison unterlagen wir trotz temporärer 3-Tore-Führung mit 4:6. Und kommenden Samstag wird’s sogar noch schwerer, zu Punkten zu gelangen, ist Huttwil in ihren Heimspielen doch tatsächlich noch ungeschlagen. 9 Spiele, 9 Siege. Beeindruckend.
Prognose:
Normalerweise sind wir von ehcfans.ch ja immer optimistisch und tippen auf Siege unseres EHC. Um dann am Spieltag gnadenlos enttäuscht zu werden. Also versuchen wir es heute doch mal mit umgekehrter Psychologie: Der EHC wird in beiden Spielen absolut chancenlos sein. In Basel gehen wir 7:1 unter und von Huttwil gibt’s eine 14:0 Klatsche. Womit ich auf den Titel dieser Vorschau zurückkomme: 2 Spiele, 768 km Fahrt, 0 Punkte. Ausser Spesen nichts gewesen.
Carfahrt:
Die EHC Supporters führen an beide Spiele Carfahrten durch, sofern sich genügend Masochisten das tatsächlich noch antun wollen (also die Spiele, nicht die Carfahrt). Mehr Infos gibt’s hier: Klick mich an !