EHC Chur Assistenztrainer Björn Gerhard hat in den letzten 15 Jahren überall in Eishockey-Graubünden Spuren hinterlassen. Eigentlich ein Junior des HC Albula spielte er später in Lenzerheide, Prättigau, Arosa und Chur, bei diesen vier Clubs bestritt er auch über 200 Spiele mit den Fanionteams, ehe er seine aktive Karriere 2016 beendete. Nun steht er beim EHC Chur als Assistenztrainer von Tomas Tamfal an der Bande. Mittwoch geht es ins Derby gegen seinen ehemaligen Club.
Den umgekehrten Weg hat Livio Roner gemacht. Als Junior nach Chur gekommen, konnte er in schwarz, weiss und rot diverse Erfolge feiern, so z.B. den Aufstieg in die 1. Liga (im Übrigen gemeinsam mit Björn Gerhard), den Finaleinzug 2015 oder den Aufstieg in die MSL zwei Jahre später. Im selben Jahr 2017 verliess der “Killer” den Stadtclub nach fast 10 Jahren Richtung Schanfigg und ist mit diesem letzten Frühling ebenfalls in die MySports League aufgestiegen. Und jetzt kommt es zum Wiedersehen.
Wir haben sowohl Roner als auch Gerhard zum Saisonstart und zum anstehenden Derby befragt:
ehcfans an Björn Gerhard: Zuallererst Gratulation zum guten Saisonstart, die Mannschaft hat zwei tolle Auftritte aufs Eis gelegt, deine Gedanken hierzu?
Gerhard: Vielen Dank! Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft, was wir in den letzten beiden Spielen zeigen konnten. Wir waren stehts überzeugt, dass diese Mannschaft gut funktioniert. Kredit hatten wir im Vorfeld nicht viel erhalten von aussen, dies konnten wir aber glaube ich nun etwas wiederlegen. Trotzdem muss man realistisch bleiben, es sind erst zwei Spiele von 32 absolviert. Wir nehmen Spiel für Spiel und schauen nicht zu weit voraus.
Was mich zudem extrem gefreut hat ist, dass viele Fans Freude am aktuellen EHC zeigen und uns dies auch spüren lassen. Dies ist für uns aktuell wie der 6. Mann auf dem Feld! Es zeigt sich, dass im Hintergrund viel Herzblut und gute Arbeit investiert bzw. geleistet wird.
ehcfans an Livio Roner: Der Saisonstart ist euch resultatmässig nicht ganz geglückt, deine Gedanken hierzu?
Roner: Wir können mit dem Saisonstart nicht zufrieden sein. Klar wir haben gegen starke Mannschaften gespielt. Trotzdem darf es nicht sein, dass wir nach zwei Spielen 0 Punkte haben und trotzdem zufrieden sind. In dieser Liga hat es nur gute Mannschaften. Darauf müssen wir uns einstellen. Die Fehler welche begangen wurden müssen wir abstellen oder zumindest auf ein Minimum reduzieren.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Saisonstart nicht optimal war. Wir hatten aber auch gute Phasen in unserem Spiel. Jetzt freuen wir uns aber alle auf Derby gegen Chur.
ehcfans: Nun steht das erste Derby auf dem Programm. Ein spezielles Spiel, welches für dich wohl noch Spezieller ist?
Gerhard: Klar, ich habe Vergangenheit bei beiden Vereinen. Durfte bei beiden Teams Erfolge feiern, das hinterlässt Spuren. Ich konzentriere mich aber auf meine Aufgabe als Ass. Coach und trage meinen Teil im Staff dazu bei, dass wir weiterhin erfolgreich unterwegs sind in dieser Saison. Meine Aufgabe wird es zudem sein, die Derby-Erfahrung an die «Neuen» weiter zu geben, dass diese sich zu 100% auf das Spiel konzentrieren können.
Roner: Ja klar Derbys sind immer speziell. Für mich persönlich auch. Ich habe viele Jahre in Chur gespielt, und es waren auch tolle Jahre. Leider kenne ich nicht mehr viele Spieler von Chur. Besonders mit Lele habe ich aber auch noch heute noch regelmässig Kontakt, auch Landzki sehe ich immer wieder und ich verstehe mich auch sehr gut mit ihm. Ich freue mich sehr auf ein Wiedersehen mit den «alten» (sorry Landzki ?) und ehemaligen Mitspielern.
Was erwartest du von diesem Spiel, von euch und auch vom Gegner?
Gerhard: Ich erwarte ein Spiel, welches dem Derby-Charakter würdig sein wird. Eng, umkämpft und Spannung pur. Für den Zuschauer sicherlich alles dabei.
Dies Ausgangslage ist klar, beide Teams wollen und brauchen die Punkte. Dies führt automatisch zu genug Spektakel auf dem Eis, davon bin ich überzeugt. Wir werden unsererseits sicherlich den Teil dazu beitragen.
Roner: Wir erwarten sicherlich einen EHC Chur, welcher vor heimischem Publikum sehr stark und mit viel Selbstvertrauen auftreten wird. Dies haben auch bereits die ersten beiden Spiele von Chur gezeigt, was mich aber gar nicht überrascht hat.
Nichtsdestotrotz müssen und werden wir uns aber nicht verstecken. Wir können von den beiden bisherigen Spielen viel mitnehmen und werden uns bis Mittwochabend sehr gut vorbereiten. Wir müssen unser Spiel durchziehen, und wissen, dass wir über eine gute Mannschaft verfügen. Wir freuen uns auf diese Challenge.
Wer gewinnt und wieso ist es der EHC Chur?
Gerhard: Chur, ganz einfach! Wieso? Weil ich an die Jungs glaube und zudem weiss was sie können. Wir sind bereit und freuen uns auf eine volle «Hütte»!
Wer gewinnt und wieso ist es der EHC Arosa?
Roner: Natürlich hoffe ich, dass wir gewinnen werden. Wir sind parat und werden von der ersten Sekunde an Vollgas geben. Zudem hoffe ich auf eine tolle Zuschauerkulisse, zumal es das Derby Chur gegen Arosa seit über 2 Jahren nicht mehr gegeben hat.
