Thun vs. Chur 3:4 n.P. (1:0, 2:3, 0:0, 0:1*)
Tore für Chur: Monstein, Bucher, Bischofberger; Sablatnig, Bischofberger (P)
Zuschauer: 285 (Davon ca. 70 aus Chur)
Zwei Punkte und eine Offerte vom Coach
Wichtiger Auswärtssieg beim EHC Thun! Die Tamfal-Truppe holt erneut einen Zweitorerückstand auf und setzt sich im Penaltyschiessen durch. Viele kleine Geschichten untermalten eine spannende Partie im Berner Oberland.
Das Spiel begann munter, beide Teams erspielten sich ordentliche, wenn auch noch keine zwingenden Torchancen. Ein erstes Mal wirklich gefährlich wurde es nach gut 10 Minuten, als Fabian Moser und Cedric Sieber unmittelbar nacheinander vor Thun Goalie Küenzi scheiterten.
Kurz darauf wurde Sieber wegen eines vermeintlichen Stockschlags auf die Strafbank geschickt und die Einheimischen nutzten die Gunst der Stunde. Ein verdeckter Schuss von der blauen Linie schlug zum 1:0 hinter Lele Sarkis ein. Wie eigentlich immer in dieser Saison gingen also die Anderen in Führung. Unsere Jungs liessen aber nicht locker und kamen dem Ausgleich diverse Male sehr sehr nahe. Beispielsweise, als ein Thunesier (analog wie Schommer gegen Bülach) die Scheibe vors eigene Tor passte, dort aber Joel Moser wartete. Unser Neuzugang hatte aber wohl zu viel Zeit, er verzog leider. Ebenfalls ohne erfolg blieb ein Vorstoss von Janick Sablatnig und kurz darauf rettete für Thun gleich zwei Mal der Pfosten (okay, ein Metalltreffer ging wohl eher ans seitliche Gehäuse und nicht an den Pfosten). Kurz vor Drittelsende kam der EHC zu einem Powerplay, die beste Gelegenheit vergab Yannick Bucher, der alleine vor Küenzi aufkreutzte aber leider scheiterte. Chur war im Startdrittel besser, aber die Effizienz liess einmal mehr zu wünschen übrig.
Unser EHC begann das Mitteldrittel in Überzahl, die Strafe gegen Thuns Reymondin war fast abgelaufen, als Jan Monstein nach tollem Querpass von Joel Moser zum verdienten Ausgleich einnetzen konnte. Das 1:1 hielt aber nicht allzu lange, die erneute Thuner Führung war eine Kopie des Churer Ausgleichs, Boss verwertete die Quervorlage von Studerus eiskalt. Ein Churer Powerplay blieb wirkungslos, und unmittelbar danach kam das Heimteam zu einer Riesenchance, welche aber glücklicherweise ungenutzt blieb.
Das 3:1 folgte aber dennoch und Chur lag plötzlich wieder unnötig im Hintertreffen. Zu einer guten Anschlussmöglichkeit kam der heute auffällige Denis Vrabec in Spielminute 33, aber auch er konnte freistehend vor Küenzi nicht verwerten. Für Aufsehen sorgte ein Crash zwischen einem Thuner und Janick Sablatnig, welcher einen veritablen Salto hinlegte und bös auf dem Kopf landete. Sabli verschwand umgehend in der Garderobe und machte bis Spielende keinen einzigen Shift mehr. Und dennoch sollten wir nicht das Letzte von unserer Nummer 15 gesehen haben, soviel vorweg.
Kurz vor dem zweiten Pausentee wurde es dann so richtig munter. Denis Vrabec bediente Yannick Bucher zum Anschlusstreffer, und als Thun eine Strafe fasste, netzte Cyrill Bischofberger zum umjubelten Ausgleich ein, innert nur 50 Sekunden ging es vom 3:1 zum 3:3. Um ein Haar hätte Joel Moser auch noch gleich den Führungstreffer erzielt, doch das wäre dann wohl zu viel des Guten gewesen.
In der zweiten Drittelspause machten wir dann Bekanntschaft mit Claudio Lutz, dem Sohn von Erich Lutz. Erich Lutz? Klingelt nichts? Wir werden euch in den kommenden Tagen hier auf ehcfans aufdatieren.
Zurück zum Spiel: Thun wurde nun merklich stärker, die Berner kamen zu diversen guten Gelegenheiten, vor allem während diversen gefährlichen Powerplays. Der EHC seinerseits kreuzte nun nicht mehr so häufig vor dem gegnerischen Tor auf, eine gute Möglichkeit durch Brian Liechti und ein Pfostenschuss in der 56igsten waren die einzigen notizwürdigen Aktionen der Mannen in weiss. Die Schlusssirene kam zum richtigen Zeitpunkt, auch da lief nämlich eine Strafe gegen Chur.
Mit 3 gegen 4 Spielern gings in die Overtime, welche einmal mehr zur Nervensache wurde und in der Thun gefährlicher war als Chur. Das es zum Shootout kam, war wohl Lele Sarkis zu verdanken, der diverse gefährlichen Berner Abschlüsse entschärfen konnte.
Penalties: Thun ging durch Reymondin in Führung, danach scheiterten Bucher, Rossel, Schommer und Scheuner. Zum Erstaunen Aller lief dann Yanick Sablatnig zum dritten Churer Penalty an, und der Teufelskerl (der wie oben erwähnt seit seiner üblen Landung nicht mehr gespielt hatte) verwandelte eiskalt, Brummschädel inklusive. Sarkis hielt seinen Laden weiter dicht und es war Cyrill Bischofberger, der den Churer Siegestreffer erzielen konnte, der Zusatzpunkt war Tatsache! Yes!
Die Churer Fanschar feierte anschliessend mit der Mannschaft den wichtigen, wenn auch etwas glücklichen Sieg und liess es sich auch nicht nehmen, Coach Tomas Tamfal zur Welle zu bitten. Dieser lief anschliessend schnurstracks in den Churer Fanblock und bedankte sich für den guten Support. Dabei offerierte er den Anhängern auf der nächsten Auswärtsfahrt auch gleich noch eine runde Bier. Stark!
Fazit: Wichtiger, aber auch etwas glücklicher Sieg. Unser EHC war zwar ebenbürtig, das Pendel hätte – vor allem im dritten Drittel und in der Overtime – auch auf die andere Seite ausschlagen können. Egal, die Punkte 16 und 17 sind Tatsache, Mittwoch geht es bereits weiter, das traditionell schwere Auswärtsspiel in Bülach wartet.
Die drei besten Churer:
*** Bischofberger (Ausgleich und Game Winner im Shootout)
** Sarkis (viele wichtige Saves, Penaltykiller)
* Sablatnig (seine Spielgeschichte wurde oben beschrieben)
Ehrenmeldungen gehen heute auch noch an Denis Vrabec und Joel sowie Fabian Moser, welche in der erweiterten Sternenvergabe figurieren würden, wenn es diese denn gäbe…
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Und unter diesem Link könnt ihr euch das ganze Spiel nochmals zu Gemüte führen.