Livio Roner und Yannick Bruderer sind auf die letzte Saison hin zurück zum EHC Chur gekehrt. Nun haben Beide ihre Laufbahn beim Stadtclub bereits beendet. In den folgenden Ausführungen erläutern sie ihr Karriereende beim EHC.
Livio, Yannick, ihr habt euch beide entschieden, in der kommenden Saison nicht mehr für den EHC aufzulaufen. Was sind eure Beweggründe dafür?
Yannick Bruderer: Der Rücktritt ist beruflicher Natur, der Aufwand MSL und Job ist doch sehr gross. Zudem wurde mir während der Corona-Zeit halt schon auch bewusst, dass es ein Leben neben dem Hockey mit anderen Hobbies und Platz für andere Interessen gibt. Nach einer so langen Zeit im sehr intensiven Hockey wurde das doch schon auch augenfällig…
Livio Roner: Ich hätte ja bekanntlich noch einen weiterlaufenden Vertrag, welchen ich erfüllen wollte. Nun hat sich aber eine berufliche Chance in Form einer Beförderung ergeben, welche ich wahrnehmen kann und welche sich nicht mit einem Engagement in der MSL vereinbaren lässt.
Bedeutet dies auch, dass ihr eure Schlittschuhe komplett an den Nagel hängt, oder wollt ihr doch irgendwo weiterhin auf Puckjagd gehen?
Yannick Bruderer: Der Entscheid des Rücktritts ist noch ziemlich frisch, ich weiss es noch nicht…. Als Option ist dies sicher nicht auszuschliessen, Eishockey macht mir weiterhin Spass.
Livio Roner: Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht…. vielleicht als Plausch oder bei den Senioren… Aber aktuell ist nichts geplant.
Ihr habt beide beim EHC Chur einiges erlebt. Was waren eure Highlights der Karriere?
Yannick Bruderer: Obwohl ich damals erst im erweiterten Kader war und nicht allzu viel Spiele bestritten habe, war es sicherlich der Aufstieg 2011 von der zweiten in die erste Liga.
Livio Roner: Ich schliesse mich an, der Aufstieg 2011 war ganz toll. Zudem möchte ich den Cupmatch gegen den ZSC und die Playoffs 2014/15 (die Helden von Dübendorf, die Red.) erwähnen. Auch die letzte Saison in der ersten Liga war cool, als wir den Aufstieg in die MSL geschafft haben.
Gibt es auch – obwohl die Saison nicht sehr lang war – einige Erinnerungen der letzten Saison, welche euch geblieben sind, als ihr zum EHC zurückgekehrt seid?
Yannick Bruderer: Wir sind in eine coole Mannschaft zurückgekommen. Mit Tomas Tamfal hatten wir zudem einen hervorragenden Coach, auch der Staff und das Umfeld haben gepasst.
Livio Roner: Das war natürlich eine spezielle Saison, aber wir wurden im neuen Team hervorragend aufgenommen. Das Mannschaftsleben war auch während der Saison 20/21 top. Die Rückkehr kam übrigens auf Zureden von Sportchef Roger Lüdi zustande, welcher einen hervorragenden Job macht, soll an dieser Stelle auch erwähnt werden.
Gestern Mittwoch kam die schlimme Nachricht, dass Alex Andjelic von uns gegangen ist. Ihr seid Beide mit ihm aufgestiegen und habt ihn mehrmals als Trainer gehabt. Eure Erinnerungen an Andjelic?
Yannick Bruderer: Er war schon ein besonderer Typ, sein Wesen, seine Sprüche, er bezeichnete uns junge damals beispielsweise scherzhaft immer als Touristen (lacht).
Livio Roner: Alex war tatsächlich ein spezieller Typ, fordernd und fördernd. Er hatte auch immer einen guten Spruch drauf, z.B. sagte er immer spasseshalber zu Nidal Agha: „du bist fauler als Ivo Stoffel.“
Werdet ihr dem Club allenfalls in anderer Funktion erhalten bleiben?
Yannick Bruderer: Kurzfristig ist kein Engagement / Funktion geplant, aber man weiss nie….
Livio Roner: Ich gehe öfters mit der U9 aufs Eis, dies möchte ich auch in Zukunft tun.
Und zum Schluss, was bedeutet euch der EHC?
Yannick Bruderer: Ich bin quasi mit dem EHC aufgewachsen, seit klein auf bin ich dem Club verbunden.
Livio Roner: Ich kam mit 16 aus dem Engadin und wurde hervorragend aufgenommen. Es sind in Chur Freundschaften fürs Leben entstanden. Der EHC ist einmalig, auch das Umfeld mit den Fans…..
Yannick Bruderer: …sowas gibt es sonst nirgends!
Danke für diese Ausführungen und vielen Dank für eure Verdienste für den EHC Chur!