Nati B – o weh…?

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Er lauert unter dem Dach des Thomas Domenig Stadions. Und er kann euch sehen, alle…..
Heute: „Nati B – o weh“

Irgendwann letzten Sommer erzählten uns die Mannen der Führungsetage des EHC Chur, dass der November 2022 wegweisend für den Club werden würde. Man sei dran, eine AG aufzugleisen und es gehe dann anlässlich einer ausserordentlichen Versammlung darum, ob denn die Vereinsmitglieder eine solche AG und den einhergehenden Angriff auf einen Platz in die NLB mittragen wollen. Naja, so in etwa wenigstens.

Nun ists aber verdächtig still geworden, man hört so gar nichts aus den Reihen unseres Clubs, nicht mal die sagenumwobenen Spatzen pfeifen Gerüchte und Mutmassungen von den Dächern. Der Grund für dieses Innehalten ist nicht ganz klar, sportlich läufts ganz ok und mit der zu erwartenden (oder zu erhoffenden) Luft nach oben liegt weiterhin ein Spitzenplatz drin. Sportliche Kriterien sind daher wohl das kleinere Problem.

Was in finanzieller Hinsicht läuft – sprich Aktienkapital aufbauen – wissen (wenn überhaupt) nur einige ausgewählte Vorstandsmitglieder. Möglicherweise stellt sich die Suche nach den gewünschten Grossaktionären als schwierig heraus, sicher schwieriger als die obligaten Aktien, welche das Fussvolk dann zum «auffüllen» Kaufen würde.

Was aktuell wohl mehr Sorge macht ist der desolate Zustand der NLB. Wollen hier nicht allzu sehr ins Detail, schaut mal ins Forum, dort gibt es drei interessante Links zum Thema, könnt selber nachlesen. Kurz zusammengefasst hat sich die Swiss League mit diversen Manövern in den letzten Jahren ins Abseits geschossen, der Liga sind gegen oben zwei attraktive Teams abgehauen und dem aktuellen Gebilde fehlt das gewisse Etwas.

Leader Olten scheint als einziges Team für grösseres parat, gemeinsam mit Visp, Sierre und Chaux hat man zudem aktuell im Schnitt mehr als 2’000 Fans pro Partie. Danach beginnt es bereits zu kriseln. Langenthal – vor wenigen Jahren noch Ligaquali Teilnehmer – hat Stadionprobleme und spricht offen von Rückzug, gleiches gilt für Winti, welche nach ihrem Aufstieg vor 7 Jahren nicht im Ansatz Fuss in der zweithöchsten Liga gefasst haben. Wacker schlägt sich vorerst Aufsteiger Basel, hat aber auch das Glück, das hintendran zwei Tröten spielen. Dass Biasca die rote Laterne trägt, mag nicht erstaunen, dieses peinliche Konstrukt ist mitunter einer der Gründe für die Verfassung der Liga. Ähnliches gilt eigentlich für GC, wobei die wenigsten sportlich mithalten und man sich an die fast schon gewöhnt hat (im Gegenzug zur zurückgezogenen EVZ Academy beweisen die Zürcher Stehvermögen [oder Sturheit], je nach Ansicht).
Fehlt noch Thurgau, die machen das ganz ok, aber eben, nur ok reicht halt auch nicht, um eine ganze Liga zu retten.

Aber der Fisch beginnt ja am Kopf zu stinken, beginnend beim Verband und dann halt auch bei der übermächtigen NLA. 14 Teams, zwölftausend Ausländer, mehr als seltsame Fernsehdeals, alles geht in eine wirre – und wahrscheinlich komplett falsche – Richtung. Man müsste ja eigentlich meinen, beim Verband und den Clubs seien Profis am Werk, aber jou, macht nicht immer sooooo den Anschein.

Zurück ins B. Nach der Drainage nach oben geht der Liga Qualität, Wiedererkennungswert und Tradition abhanden. Kloten, Ajoie oder halt auch mal Langnau oder Ambri würden dem gesamten Konstrukt guttun, notfalls auch im guten alten Auf-Abstiegssystem mit 6 Teams aus dem B und zwei vom A. Oder noch besser, direkter Auf- und Absteiger ohne komische Qualis. Geht’s schnell runter, kanns auch schnell wieder raufgehen, kein Problem, wenn die Ligen offen sind. Aber dann fehlt den Clubs ja dann Planungssicherheit (eines der dümmsten Ein/Ausreden aller Zeiten).

Probieren wir’s mal zum Wohle aller anhand eines einfachen Beispiels. NL, SL und MHL in drei 10er Ligen mit durchlässigem Auf/Absteiger (wenn nicht sogar zweien?). Jetzt führen wir mal die «besten» Hockeyclubs des Landes auf, GC und die Raketen werfen wir bereits jetzt raus, braucht keiner, will keiner. Sind wir noch bei 34 Teams. Die teilen wir mal humorlos nach vermeintlichem Potential in A, B und C ein:

Zug
der Z
Bern
Genf
Biel
Fribourg
Lugano
Lausanne
die Gelben
Rappi

Ambri
Langnau
Ajoie
Kloten
Olten
Visp
Chaux
Sierre
Langenthal
Thurgau

Basel
Winti
Chur
Arosa
Thun
Seewen
Martigny
Dübi
Lyss
Huttu

Büli
Düdingen
Franches
Frauenfeld

Würden Büli, Düdingen, Franches und Frauenfeld mal zu den Amateuren zurück, aber auch dort, gemeinsam mit Wetzikon und Konsorten wäre dann ein interessanter Meisterschaft- und Aufstiegskampf iniziert, dafür muss dann halt ein Huttwil vielleicht mal wieder zu den Amateuren.

Beim A, B, und C wäre dann vieles möglich, wobei das durchreichen über zwei Ligen rein sportlich nicht passieren wird. Aber ja, wieso nicht mal ein Visp 1 Jahr im A, ein Chaux im C oder ein Dübendorf im B.

Irgendwie erkennt man an dieser Liste, dass es doch nicht so schwierig und verzwickt wäre, eine anständige, durchlässige Hockeylandschaft in Helvetien zu pflegen. Aber, wir haben ja Profis am Werk…

Doch nocheinmal zurück zur aktuellen Sinnfrage des EHC Chur: Swiss League, ja oder nein? Oder noch besser, schreiben wir die Frage um: ist der EHC bereit für Höheres?
Antwort, aktuell noch nicht, Ziel muss es aber sein, dass wir es sind, wenn sich die Chance ergibt und die Vorzeichen gut sind. Von dem her darf und muss der Weg weiter nach vorne gehen, in allen Belangen. Und das wäre – nein, das ist – der Auftrag an die Führungscrew des EHC Chur.

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