Glücklos gegen Dübi

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EHC Chur vs. EHC Dübendorf 1:4
Tore für Chur: Burkhalter
Zuschauer: 564

Gute Leistung wird nicht belohnt

Warnung: Der folgende Spielbericht ïst aus der (emotionalen) Sicht eines Fans geschrieben. Wer eine objektive, neutrale Sicht des Spiels lesen will, braucht gar nicht erst weiterzuscrollen. Ich schreibe die Spielberichte eigentlich jeweils direkt nach dem Spiel, aber das wäre gestern nicht gut rausgekommen, erst Mal ‘ne Runde drüber schlafen und die Emotionen sacken lassen, hat gut getan. Legen wir los…

Das Spiel beginnt nicht wie sonst üblich mit Churern sofort in Vollgas, denn zu geschickt unterbinden die Einhörner die Bemühungen der Steinböcke. Es dauert 5 Minuten, bis Chur zur ersten Chance kommt, welcher Goalie Trüb mit einer tollen Parade vereiteln kann. Wie so oft dominieren die Churer optisch, aber spielen offensiv zu kompliziert und wollen den Puck ins Tor zaubern. Dass es eigentlich ganz einfach geht, beweist Dübis Adam Falus, als er in der neunten Minute den Puck einfach mal aufs Tor schlenzt. Der Puck rutscht durch tausend Beine und schlussendlich auch noch durch die Hosenträger von Kortin zum 1:0 für die Gäste.
Kuriose Szene kurz danach: Ein Dübendorfer Verteidiger schiesst den Puck hinter der eigenen Torlinie unbedrängt mit voller Wucht der Bande hinter dem Tor entlang, wo eigentlich ein Mitspieler steht und beinahe getroffen wird. Hab’ ich so noch nie gesehen und auf der Dübi-Bank wird danach auch eifrig diskutiert. Drei Minuten vor Schluss des Drittels dann eine völlig lächerliche Strafe wegen eines Allerwelthakens gegen Mauro Frehner. Ja nu, da lag’ der Schiri halt daneben, kann vorkommen. Die einzige Chance während des Unterzahlspiels pariert Kortin gekonnt mit der Stockhand.

Auch das zweite Drittel startet sehr ausgeglichen, die beiden Teams neutralisieren sich und Dübendorf steht defensiv sehr gut. Und was man so früh im Spiel schon sagen kann: Der Puck springt heute definitiv nicht für uns. Und auch die zweite Strafe des Spiels wegen eines Beinstellens von Rubin ist ein Witz. Wieso reklamiert da weder der Captain noch der Trainer? Die Dübendorfer diskutieren im Laufe des Spiels jeden Entscheid mit dem Schiri, wir nehmen einfach alles stoisch zur Kenntnis. Da fehlt mir einfach das Feuer und die Emotionen. Nichtsdestotrotz wird auch diese Strafe ohne Gegentor überstanden, und Mitte Drittel folgt die beste Phase der Churer. Chancen im Sekundentakt, die Dübendorfer wissen nicht wie ihnen geschieht, aber irgendwas ist einfach immer im Weg. Füsse, Beine, Arme, Körper, der verdammte Puck will einfach nicht ins Tor. Dann liegt Demuth plötzlich am Boden, zugegeben ich habe die Szene nicht gesehen, jedenfalls blutet er. Er will das dem Schiri auch zeigen, doch der schickt ihn mit einer Arroganz weg, wie ich sie noch selten gesehen habe. Keine Strafe gegen Dübendorf. Kurz danach fliegt ein Dübendorfer nach einem Bandencheck wie die selige Swissair durch die Luft. Natürlich ein klarer Zweier gegen Chur, aber die übertriebene Flugeinlage darf man gerne auch bestrafen. Halberstadt kann während des folgenden Unterzahlspiels aber kontern, im Zweikampf mit dem Verteidiger stürzt dieser. Folge? Logisch, 2 Minuten gegen Halberstadt wegen Beinstellens. Stürmerfoul bei einem Konter in Unterzahl. Natürlich. Man fasst es nicht. Doppelte Unterzahl. Die Churer wehren sich gut, aber kaum ist Ron Fischer von der Strafbank zurück und Chur zumindest wieder zu viert, trifft Schmidli leider doch. Ausgerechnet Schmidli! Warum? Weil der kleine Provokateur gestern besonders negativ auffällt, dreckige, versteckte Fouls und Provokationen en masse. Als ein Dübendorfer verletzt am Boden liegt ist Schmidli natürlich zuvorderst in der Rudelbildung. Rubin und Suter gehen aus dem Rudel mit je einer Disziplinarstrafe raus, Suter muss aber natürlich noch den Max spielen und die Churer Bank und das Publikum mit obszönen Gesten erfreuen. Auch danach wird’s nicht ruhiger, die erfahrenen Einhörner haben natürlich gemerkt, dass die junge Churer Truppe ihre Emotionen nicht so im Griff hat und auf die Provokationen mit Fouls antwortet, entsprechend wird’s in den letzten Minuten unahnsenlich, bis es dem grottenschlechten Schiri dann endlich doch mal zu blöd wird und er endlich einen Dübendorfer raustellt.

Auch im dritten Drittel ändert sich nichts auf dem Eis. Chur ist bemüht, Dübendorf steht defensiv wahnsinnig gut und setzt Nadelstiche, die den Churern nicht passen. Nach sechs Minuten muss ein Dübendorfer in die Kühlbox, wegen eines Nicht-Fouls notabene. Bei einem völlig normalen Zweikampf entscheidet der Schiri auf Beinstellen. Ein Kompensationsentscheid aus dem Lehrbuch. Ja nu, nehmen wir, Mika Burkhalter erlöst die Churer für ihren Einsatz und trifft mit einer tollen Einzelleistung zum verdienten Anschluss. Und noch ist ja genug Zeit. Wenn da nicht halt wieder jemand ins Spiel eingreifen würde, der es nicht sollte. Nachdem über diverse Vergehen der Dübendorfer grosszügig hinweggesehen wird, muss Butch Bucher wegen eines lächerlichen Hakens auf die Strafbank. Die zwei Minuten überstehen die Churer aber ohne Gegentreffer. Kaum ist Bucher zurück, muss Burkhalter in die Box. Diese Strafe ist berechtigt, gebe ich gerne zu. Aber wieder sind es die Churer, die in Unterzahl kontern und nur regelwidrig gestoppt werden können. Penalty für Chur. Aber leider hält der heute sehr starke Trüb den Churer Abschluss. Und so kommt es halt, wie es kommen muss. Zwei Minuten vor Schluss geht Kortin zum ersten Mal vom Eis und Dübendorf trifft aus grosser Entfernung zum 1:3. Kurz danach geht Kortin noch einmal vom Eis und es fällt das 1:4 ins leere Tor, wieder aus grosser Entfernung. Entweder toll gemacht oder halt einfach die Erkenntnis, dass der Puck heute wirklich nicht für uns springt.

Fazit: Haben wir wegen dem Schiri verloren? Nein, ganz bestimmt nicht. Der Schiri schiesst keine Tore für oder gegen uns. Aber der Schiri war sehr, sehr schlecht. Hat Dübendorf den Sieg gestohlen? Nein, natürlich auch nicht. Defensiv war das sehr beeindruckend. Heute war so ein Tag, an dem es halt einfach nicht klappen sollte. Mund abwischen, weitermachen. Der Mannschaft ist nichts vorzuwerfen, die Leistung war gut. Aber diese verdammte offensive Impotenz muss schnellstmöglich beseitigt werden.

Bemerkung: Thun verliert hoch in Düdingen, das war auch nicht zu erwarten. Am Samstag kommts also zum Duell zweier Teams, die sich rehabilitieren wollen. Eine spannende Affiche steht bevor…

Die drei besten Churer:
*** Kortin
** Rubin
* Burkhalter

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