Riesenspektakel und 3 Punkte gegen Thun

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Chur vs. Thun 4:3
Tore für Chur: Halberstadt, Tosio, Portmann, Demuth
Zuschauer: 664

Riesenspektakel und 3 Punkte gegen Thun

Chur holt sich gegen Thun in einem wahrhaften Hockey-Spektakel einen weiteren Sieg und ist nun seit 6 Spielen ohne Verlustpunkt. Mittlerweile ist gar der Anschluss an die Tabellenspitze geglückt.

Was bitteschön war das gestern Abend im Churer Thomas Domenig Stadion für ein wahnsinniges Eishockeyspiel? Achterbahn auf Eis, ein hin und her zwischen zwei ebenbürtigen Mannschaften, welche beide denn Fuss nur selten vom Gaspedal nahmen, ein Graus für Taktikfüchse, ein Schmaus für alle Hockeyliebhaber. Gut möglich, dass wir gestern Abend vielleicht nicht das beste, aber das attraktivste Spiel des EHC Chur seit dem Aufstieg 2017 gesehen haben.

Zu Beginn der Partie waren es aber die Gäste, welche den Ton angaben. Mit ihrem geradlinigen und schnellen Spiel rasten sie regelmässig auf Marvin Kortin zu, in Spielminute 13 folgte dann auch nicht ganz unverdient das 0:1 durch Gyger, der von der blauen Linie abzog und die Maschen zappeln liess. Kurz darauf rettete für den EHC Chur gar noch die Torumrandung. Unsere Jungs fanden den Zugriff aufs Spiel nur allmählich, Topscorer Burkhalter bediente Hasler virtuos von hinter der Grundlinie, doch noch blieb Goalie Frei unbezwungen. Dies blieb auch bei der wohl besten Churer Chance im ersten Drittel so, als Robin Ramsauer kurz vor der ersten Sirene knapp scheiterte.

In der Pause war man sich auf den Rängen und in den Lounges einig, das wird heute ein ganz schwieriges Stück, Thun zeigte eindrücklich, wieso sie zu einem Spitzenteam gereift sind. Bereits in den ersten zwanzig Minuten wurde der Partie ein Riesentempo und ein tolles Niveau attestiert, was aber danach folgte, war schlicht sensationell. Entschuldigt bitte auch die etwas bruchhafte Schilderung der folgenden 40 Minuten, aber es gab schlicht KEINE Gelegenheit für Notizen, das Spiel zog einen schlicht in den Bann und es geschah zu viel.

Grundsätzlich schafften es die beiden Teams nochmal, eine Schippe draufzulegen, dies lag aber vor allem am EHC Chur, der einen unglaublichen Pausentee abbekommen haben musste (schreibt man das so, abbekommen haben musste?) Egal. Die Gastgeber konnten sich nun vermehrt im Drittel der Thunesier festsetzten, und nach ziemlich genau 23 Minuten war es Greg Halberstadt, welcher mit einem wunderschönen Treffer den Ausgleich bewerkstelligte. Und exakt 56 Sekunden später wurde der unbändige Kampfeswille des Maurin Tosio mit dem Churer Führungstreffer belohnt. Zu diesem Zeitpunkt etwa brach im TDS eine Euphorie aus, die Hütte “brannte”, auf und neben dem Eis. Die Mannschaften liessen sich scheinbar anstecken, so wogte das Spiel hin und her, schnelle Pässe, schöne Spielzüge, gute Checks, tolle Goalieparaden, alles, was das Hockeyherz begehrt. Zudem blieb das Spiel zwar stets hart, aber fair.

Eines der wenigen Powerplays (Thuns Gugelmann sass wegen hohem Stock draussen), verstrich ohne Erfolg, Lars Frei kam mit seinem Pfostenschuss dem 3:1 am nächsten. Ziemlich genau bei Spielmitte gelang dann der Ausbau der Churer Führung doch noch, der starke Stutz via Demuth auf Portmann, da war sie, die Zweitoreführung.

Diese Tore befeuerten das Spiel zusätzlich, es ging weiterhin munter hin und her, wobei der EHC Chur nun besser war als die Gäste aus dem Berner Oberland. Umso ärgerlicher der Anschlusstreffer Messerlis mickrige zwei (!) Sekunden vor der Drittelssirene, der Puck kullerte zudem aufreizend Frech über die Torlinie. Extrem Schade.

Im Schlussabschnitt wurde das Spiel – gemessen an den Chancen – etwas ruhiger, blieb aber weiterhin auf gutem Niveau und vor allem hohem Tempo. Die Kurzweil der Partie erkannte man auch daran, dass die Zeit – obwohl Chur vorne lag – extrem schnell zerrann. Der Dämpfer (welcher aber bald die nächste Euphorie entfachte) kam aber dann doch noch, vier Minuten vor Schluss glich Thuns Wyss die Partie im Nachschuss von halblinks zum 3:3 aus.

Oh nein, Verlängerung, oder wie beim EHC zu Genüge gesehen, ein weiterer Gegentreffer zum Nackenschlag innert 60 Minuten. MITNICHTEN!! Lars Frei, kurz zuvor regelwidrig am Einschuss ins Tor gehindert, zog erneut in gleicher Manier vor seinem Namensvetter durch, Timo Demuth stand richtig, Toooor, 4:3!! Unglaublich, unfassbar, grossartig. Erneut erodierte das TDS (können knapp 700 Leute so einen Krach machen?).

Die zwei restlichen Minuten zerrannen dann auch noch, im Siegestaumel wurde dann zwar noch ein Empty Netter vergeben und Thun kam auch noch mal gefährlich vor Kortin auf, aber die drei Punkte wanderten schliesslich auf das Konto des EHC Chur – dies, nach einer schlicht atemberaubenden Partie. Danke Jungs, danke auch Thun!

Fazit:  Wie pflegte es ein früherer EHC-Präsident zu sagen: “Nur Geil!” Genau so war es.

Bemerkung: Chur weiterhin ohne Bischofberger, Winter und Rutz. Aufgrund seiner Verletzung vom Mittwoch konnte gestern auch Frehner nicht mittun.

Die drei besten Churer:
*** Stutz
** Halberstadt
* Demuth
Und noch viele andere…..

Zum Schluss noch dies: an alle, welche gestern nicht ins Stadion kamen, ätschbätsch, selber schuld!

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