Miar könnd nid normal!

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Hockey Huttwil vs. EHC Chur 3:5
Tore für Chur: Halberstadt, Bleiker (2), Rubin, Bischofberger (EN)
Zuschauer: 511 (davon ca. 20 Churer)

Miar könnd nid normal!

“Gwöhnlich sind anderi”. Zugegeben, den Spruch benutzen wir vielleicht ein bisschen zu oft. Aber wer gestern im Campus Huttwil zugegen war, wird bestätigen: Er stimmt halt einfach!

Chur legt heute nicht wie üblich los wie die Feuerwehr, geschuldet vielleicht auch durch eine Strafe wegen Stockschlags nach gerade mal 41 Sekunden gegen Mika Burkhalter. Das Boxplay ist aber gut, mehr als einen Schuss aus sehr spitzem Winkel, welchen Rutz souverän pariert, lässt Chur nicht zu. Nach rund 15 Minuten fällt dann das 1:0 für die Hausherren, ein eigentlich ungefährlicher Schuss wird abgelenkt, der Puck hüpft und kullert und landet unglücklich vor einem Stock eines Huttwilers, welcher keine Probleme hat, die Führung zu erzielen. Huttwil nimmt das Momentum mit und hat danach mehr vom Spiel und die besseren Chancen, während bei Chur immer weniger klappt. Die erste Minute einer Strafe gegen Huttwil wird der Puck zwar ahnsehnlich durchs Huttwiler Drittel kombiniert, es kommt aber nur zu einem – sehr schwachen – Abschluss. In der zweiten Minute der Strafe geht dann gar nichts mehr und das Churer Spiel wird so richtig unansehnlich. Kein Zuspiel kommt mehr an (meist einen Meter vor den Stock oder in die Beine des Mitspielers), im Sturm ist man völlig ideenlos, Angriffsauslösungen sind nicht erkennbar, lustloses Umhergekurve, es ist furchtbar anzuschauen. “Wehrt euch endlich mal” hallt mehrfach in Richtung Churer Bank. Wenigstens kann Huttwil die fahrige Churer Leistung nicht ausnutzen und es geht “nur” mit 1:0 in die Pause… denkste! Sekunden vor Drittelsende wird ein Huttwiler nicht konsequent am Abschluss gestört und er trifft 1 Sekunde vor der Sirene mit einem schönen Schuss zum 2:0. Sehr, sehr unnötig…

Ins zweite Drittel starten die Churer druckvoll, schon in den ersten Sekunden erspielen sie sich zwei Grosschancen, wobei bei einer der Puck um Millimeter am Pfosten vorbeirutscht. Die Huttwiler übernehmen diese Scheibe, starten einen Konter und treffen nach gerade mal 52 Sekunden zum 3:0. Danach ist die Luft komplett raus. Huttwil scheint nicht mehr zu wollen und Chur kann einfach nicht mehr als was sie zeigen. Zu diesem Zeitpunkt würde niemand auch nur einen Franken auf unser Team setzen, zu harmlos ist der heutige Auftritt. Nach 33 Minuten gibt es ihn dann doch noch, den ersten, schönen Angriff unseres EHC und tatsächlich, der Puck zappelt im Netz, Halberstadt trifft zum 3:1. Dieser Treffer kommt aus dem Nichts und setzt irgend einen Schalter um, der bisher auf “Off” stand. Plötzlich spielt Chur besser, man erarbeitet sich gute Chancen, dominiert die Huttwiler sogar. Der Druck ist so gross, dass Huttwil nach 36 Minuten ein Time-Out nimmt. Spoiler-Alarm: Verschenktestes Time-Out ever! Denn auch danach bleibt Chur am Drücker, eine Strafe gegen Huttwil kommt ihnen da natürlich entgegen, die Chancen werden mehr und noch besser, noch fällt der Treffer aber nicht. Mit Ablauf der Strafe leistet sich Huttwil dann die nächste dumme Strafe aufgrund zu vieler Spieler auf dem Eis, und dann überschlagen sich die Ereignisse. 39:25 zeigt die Matchuhr an, als Mischa Bleiker den Puck zum 3:2 Anschlusstreffer versenkt. Der Jubel auf Churer Seite ist gross, geht da vielleicht tatsächlich doch noch was? Bully, Chur übernimmt den Puck und powert sofort wieder nach vorne, 39:49 zeigt die Matchuhr als Lukas Rubin zentral vor dem Huttwiler Tor zum Schlenzer ansetzt und den Puck herrlich versenkt. Extase im (viel zu kleinen) Churer Fanblock. Was für eine Willensleistung! Da ginge jetzt noch mehr, die Pause kommt zum dümmsten Moment.

Nach einer Minute im dritten Drittel geraten Schwegler und Heini aneinander und müssen für je 2 Minuten in die Kühlbox. Nur 50 Sekunden später leisten sich die Huttwiler die nächste Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis, und Mischa Bleiker nutzt die numerische Überzahl und krönt seine gestern starke Leistung mit der erstmaligen Führung für Chur. Man wähnt sich im falschen Film. Aber noch dauert das Spiel viel zu lange… Wes Haueter erhält in der 45. Minute eine Strafe wegen eines Crosschecks. Das Powerplay der Huttwiler läuft gut und ein harter Schuss knallt voll an die Latte. Glück für Rutz und Chur. Die Strafe ist kaum überstanden, als Mika Burkhalter den nächsten Zweiminüter erhält, weil er auf dem Eis liegend den Puck in die Hand nimmt und aus dem Verteidigungsdrittel bugsiert. Also nochmals zwei Minuten zittern. Wieder sieht Huttwils Powerplay gut aus, einen Schuss kann Rutz zwar parieren, die Scheibe rutscht aber irgendwie trotzdem durch und bleibt genau vor dem Pfosten liegen, wo ihn dann ein Verteidiger klären kann. Huttwil packt darauf wieder ihr (über)-hartes physisches Spiel aus, mit welchem sie den Churern schon am Samstag den Schneid abkauften. Heute hält Chur aber dagegen und teilt auch mal aus, so muss das sein. Huttus Keyplayer läuft die nächsten Minuten fast Amok, haut auf alles drauf, was sich bewegt… ungestraft, notabene. Als er nach 53 Minuten selber mal über einen Churer Stock stolpert, geht der Arm des Schiris dann aber natürlich nach oben. Kleine Rudelbildung, Scharmützel hier und da, Evan Tschumi langt halt ein bisschen härter zu als alle anderen. Konsequenz: Doppelte Überzahl für Huttwil, für ganze zwei Minuten! Die Nervosität unter den Churer Fans ist greifbar, jeder geblockte Schuss (und davon gibt es viele) wird bejubelt wie ein Treffer. Das Boxplay ist heroisch, kein Spieler ist sich zu schade, sich in die Slapshots zu werfen. Und so übersteht der EHC Chur diese zwei Minuten tatsächlich ohne Gegentreffer. Selten war man stolzer auf dieses Team! Huttu versucht es weiter mit ihrem extrem physischen Spiel und nach 56 Minuten wird es dem Schiri endlich zu bunt, eine Zweiminuten-Strafe wegen eines Crosschecks ist die Folge. Diese kann der EHC zwar nicht nutzen, aber die Uhr tickt wenigstens runter. 1:15 vor Schluss verlässt der heute sehr, sehr unsichere Kevin Liechti seinen Kasten für einen sechsten Feldspieler, Cyrill Bischofberger kommt im Churer Verteidungsdrittel an den Puck und schlenzt ihn in Richtung leeres Gehäuse. Der Puck rutscht und rutscht, immer näher Richtung Pfosten…. und überquert die Torlinie dann aber doch! 3:5! Man liegt sich im Churer Fanblock in den Armen. Was für eine Wende! DANKE, EHC CHUR!

Fazit: Was hat diese Mannschaft heute für Charakter gezeigt! Klinisch tot nach dem 3:0, aber auferstanden! “Gwöhnlich sind anderi”? Aber sowas von! Miar könnd nid normal!

Bemerkung: Trotz aller Euphorie: Es steht erst 1:1. Ein Heimsieg am Donnerstag ist Pflicht. Und dann hoffen wir, dass der Churer-Fanblock am Samstag im vierten Spiel Playoff-würdig ist. Los, ihr Stubenhocker, gebt euch einen Ruck und unterstützt dieses Team! Es hat es sich verdient!

Die drei besten Churer:
*** Frei
** Bleiker
* Rutz

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*** SAMSTAG, CARFAHRT NACH HUTTWIL ***
Meldet euch so schnell wie möglich an, damit der Fanclub den Car fixen kann. Auf gehts!!

 

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