EHC Chur vs. Hockey Huttwil 3:4 nP
Tore für Chur: Halberstadt, Burkhalter, Frei; Bleiker im SO
Zuschauer: 681
Viel Kampf gegen Holzfäller Huttwil reicht nur zu einem Punkt.
Eine geringe Chancenauswertung im ersten Drittel, dreckige Spielweise und die berühmten 3 Affen “sehe nichts”, “höre nichts” und “sage nichts” kosten den Steinböcken den Sieg. Aber alles der Reihe nach.
Der erste Abschluss des Spiels gehörte den Gästen. Der Puck wird aber von Rutz, welcher am Mittwoch noch fehlte und zurück im Team ist, pariert. Die Churer kamen auch zu ihren Möglichkeiten, die Huttu Verteidigung stand aber zu gut. In der fünften Spielminute überwand Halberstadt mit einem ansatzlosen Handgelenkknaller die Verteidigungslinien und auch Goali Liechti und schaffte so der zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente Führungstreffer zum 1:0.
Weiter immer weiter war auch beim Spitzenspiel das Motto, den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen und erneut den Abschluss suchen. Halberstadt traf in einer Situation Backhand nur den Pfosten und bei weiteren Versuchen parierte Liechti erfolgreich. Wie beispielsweise die Direktabnahme von Wyss nach einem schönen Querpass. Chur war über weite Strecken des Startdrittels überlegen. Gestoppt wurde dies erstmals von einer Strafe für Beinstellen. Dieser Entscheid war umstritten und gab einiges zu diskutieren. Es sollte ein Vorgeschmack auf die späteren Pfiffe sein…
Mit der zu geringen Führung verabschiedeten sich die Teams zum Pausentee.
Huttwil startete leicht besser in den Mittelabschnitt. Rutz klärt die gefährliche zwei gegen eins Situation. Dan folgt die Reto-Bertolotti-Gedächtnisstrafe. Zwei Spieler tauschen verbale Nettigkeiten aus, einer Schlägt zu, beide erhalten die Strafe.
Fischer versucht es von der Blauen Linie und wird von Liechti gestoppt, kurze Zeit später rettet nur noch die Latte. Das Spiel wird von Minute zu Minute körperbetonter. Die Mannen in schwarz können sich aber immer wider vors Tor durchtanken.
Dan folget der Save of the Year! Rutz muss sich bei einem Querpass und Abschluss von Huttwil strecken, verlängert seine Fanghand um mindestens 10cm und erwischt den Kobold. Reagiert aber äusserlich cool. Das halbe Team bedankt sich und feiert die Monsterparade.
In diesem Abschnitt kann Chur noch zwei Mal in Überzahl antreten. Die vielversprechenden Abschlüsse von Lüthi, Rubin und Tosio fanden den Weg aber nicht ins Tor. Auch bei Gleichstand kann ein 2:1 Konter nicht ausgenutzt werden. Mit einer viel zu geringen Führung endet das zweite Drittel.
Das Spiel war bislang schon spannend, anscheinend aber nicht spannend genug. Es musste von aussen eingegriffen werden. Wie oben bereits erwähnt, folgten nun die kuriosen Regelauslegungen. Nach dem das Berner Gitterkind leicht zu Boden geht und die Gäste auf das Schiedsrichtergespann einreden, erbarmen sich diese und sprechen eine Strafe aus. Chur übersteht diese – auch dank Rutz.
Weiter wird erneut ein Churer vor dem Tor hart angegangen und es müssen beide in die Kühlbox. Bulli ausserhalb des Drittels. Erneut fällt das Gitterkind, prompt wider eine Strafe gegen Chur. Kinderschutz in allen Ehren, aber dies ist lächerlich (wer bei jedem kleinen Trefferchen heult, gehört nicht aufs Eis). Diese Strafe war beinahe überstanden, als der Ausgleichtreffer fiel. Passend zum Ganzen nach einem nicht gepfiffenen Offside. Die Interventionen von der Churer Bank fruchteten nicht.
Das Spiel wird immer dreckiger geführt, Wyss versucht es mit einem Abschluss und erhält dafür einige Hiebe auf die Finger. Aber welch Wunder unser Trio hat es wieder nicht “gesehen”.
Ramsauer platz anscheinend der Kragen und er erhält eine 2er für unsportliches Verhalten gegenüber Offiziellen. Verständlich bei diesem Ablauf, aber ein Bärendienst gegenüber dem Team. Huttwil nutz dies aus, nachdem die Scheibe zwar aus dem Drittel gespielt werden konnte, doch direkt auf der Schaufel des Gegners landete. Die erste Führung für die Gäste.
Die Churer lassen sich nicht unterbringen und suchen den Ausgleich. Carbis scheitert noch an den Beinen von Liechti, Burkhalter versenkt dann aber einen Schlenzer: 2:2 der verdiente Ausgleich. Berri scheitert später nochmals. Weber gelang in einer seltenen Druckphase der Berner die erneute Führung.
Die von Arxes nehmen ihr Time-Out, die Luft schien aber irgend wie draussen zu sein. Auch die Stimmung im Stadion nahm ab, Konsternation auf den Rängen. Floskeln als Entschuldigung werden herumgereicht. Schwierig gegen 9 auf dem Platz anzukämpfen.
Rutz zeichnet sich nochmals mit einer top Parade aus. Verlässt das Tor, um einem Feldspieler platz zu machen. Chur drückt nochmals, ist aber über weite Strecken zu verspielt. Und dann doch noch das TOOOR! Frei gelingt der Befreiungsschlag. Ausgleich, noch 56 Sekunden auf der Uhr.
Es folgt die Verlängerung. Beide Teams kommen zu grandiosen Möglichkeiten, die Torhüter können aber allesamt entschärfen.
Penalty schiessen. Die ersten 6 Schützen verpassen das Tor. Bleiker konnte endlich für Chur den ersten Penalty Erfolg der Saison verbuchen. Rutz stoppte Lüdis Abschluss. Nun war es an Carbis den Zusatzpunkt zu sichern. Aber er bleibt an Liechti hängen. Rutz hatte noch die Möglichkeit, mit einer Parade den Sieg zu sichern. Schwegler schiesst Rutz lenkt ab, die ersten Jubelschreie der Churer Fans verstummen, die Scheibe kullert ins Tor. Zusatzschlaufe, Huttwil trift, Chur nicht… Weg ist der Punkt. Das Gästeteam stürmt das Eis, provoziert Bleiker, welcher den letzten Penalty verschoss. Zelebriert den Erfolg wie den Gewinn des Stanleycups, WM Titel und Olympiagold in einem.
Fazit: Holzkopf Huttwil wäre heute fällig gewesen, über weite Strecken war Chur besser. Sie hatten mehr und gefährlichere Abschlüsse. Die dreckige Spielweise liegt uns nicht, der Kampf wurde aber angenommen und auch zurückgegeben, nicht wie in vergangenen Spielzeiten nur hingenommen. Die schwache Schiedsrichterleistung darf nicht als Ausrede genutzt werden. Es gab genügend Gelegenheiten früh einen Vorsprung zu erarbeiten. Dennoch war dies ein teil des Puzzles, welches uns Punkte gekostete hatte.
Bemerkung: Es ist klar, das wir als Fans die Sache anders sehen und ohne Schiedsrichter ein Spiel gar nicht möglich ist, aber müssen gegen bekannte dreckig spielende Gegner oft die schlechtesten Leistungen abgerufen werden? Sollten Linesmen nicht wissen, was ein Offside ist? Es ist einfach Frustrierend…
Die drei besten Churer:
*** Rutz
** Rubanik
* Halberstadt
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