Wirklich ein Spitzenteam?

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EHC Chur vs. EHC Thun 2:3
Tore für Chur: Tosio, Dähler
Zuschauer: 1008

Wirklich ein Spitzenteam?

Der EHC Chur verliert einen weiterer Spitzenkampf. Gegen den EHC Thun resultierte die erste Niederlage nach regulärer Spielzeit in dieser Saison. Die 2:3 Niederlage war genau so unglücklich wie verdient.

Das Spiel begann ruhig. In den ersten fünf Minuten plätscherte das Spiel vor sich her, mit leichten Vorteilen für die Gäste. Mit dem ersten gelungenen Angriff der Steinböcke änderte sich dies. Maurin Tosio reagierte nach unübersichtlicher Situation am schnellsten und traf Backhand zum 1:0. Nach diesem Treffer war Chur die klar stärkere Mannschaft. Das Skore konnten sie in diesem Drittel jedoch nicht mehr erhöhen. Zu umständlich stellten sie sich im Angriff an. Bei bester Schussgelegenheit wurde noch versucht ein Zauberpässchen zu spielen und wenn der Mitspieler bestens platziert war, versuchte man einen Schuss durch fünf Stöcke und zehn Beine.

 

Im zweiten Drittel plätscherte das Spiel dann ein wenig vor sich her. Wirklich Stimmung kam nie auf. Leider auch während dem ganzen Spiel auf den Rängen. In der 26. Minute profitierte Thun von einem katastrophalen Verteidiger Fehler der Churer und konnte das Spiel ausgleichen. Danach kam das, was in dieser Saison so oft bei Spielen des EHC Chur passierte. Es braucht nur ein Gegentreffer und plötzlich funktioniert nichts mehr bei Chur. Offensiv kann man nichts mehr kreieren und die sonst so sichere Defensive verursacht sehr viel leichte Fehler. Nach einer hart gepfiffenen Strafe, musste Rutz in der 33. Minute zum zweiten Mal hinter sich greifen. Danach kam das Time-Out. Und siehe da. Es hat genützt und Chur spielte nun endlich wieder auch mit. Nachdem man aber in der Offensive beste Chancen kläglich vergab, kam doch noch ein weiterer Defensiv-Fehler dazu. Auch hier liessen sich die Thuner nicht zwei Mal bitten und erhöhten auf 1:3.

Chur versuchte im letzten Spielabschnitt noch das Ruder rumzureissen. Aber heute war nicht der Tag der Churer. Trotz des Rückstandes wurde weiter umständlich gespielt. Der direkte Zug aufs Tor, welche die Churer während vielen Spielen so erfolgreich machte, fehlte komplett in diesem Spiel. In der 47. Minute nahmen die Churer den Druck aufs gegnerische Tor wörtlich. Nach einem Abpraller während eines Powerplay lag die Scheibe frei vor dem Gäste-Torhüter. Irgendwann lag die Scheibe samt mehreren Spieler im Tor. Chur jubelte und Thun schäumte. Das Schiedsrichter-Trio anerkannte den Treffer. Obschon wahrscheinlich alles korrekt ablief, kann man den Thuner Frust verstehen. Unter umgekehrten Vorzeichen wäre wohl auch das Thomas-Domenig-Stadion aufgewacht und die Hütte hätte gebrannt. Für eine spannende Schlussphase war also gesorgt. Doch irgendwie war heute der Wurm drin. Die Mannschaft versuchte wohl zwar alles, stellte sich aber weiterhin sehr umständlich an. Trotz der Herausnahme des Torhüters für einen sechsten Feldspieler, konnte Chur kein weiteres Mal reüssieren und verlor zum ersten Mal in dieser Saison nach regulärer Spielzeit.

Fazit:  Würden heute die Playoffs beginnen, wäre mir Angst und Bange. Sobald der Gegner nicht deutlich unterlegen ist, scheint Chur nicht gewinnen zu können. Alle knappen Spiele gegen die weiteren Topteams gingen verloren. Und nicht, weil man die schlechtere Mannschaft war, sondern weil man sich plötzlich während des Spiels völlig verunsichern lässt. Auf mentaler Ebene ist bis zum Februar noch einiges zu leisten.

Bemerkung: Gelungene Ladies-Night im Thomas-Domenig-Stadion. Wer noch einen Beitrag zur Brustkrebshilfe machen will, kann dies hier tun

Die drei besten Churer:
*** Rubanik
** Tosio
* Pozzorini

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