EHC Chur vs Arosa 4:5 n.P.
Tore für Chur: Frei, Kieni, Berri, Ramsauer
Zuschauer: 3001
Unnötige Churer Niederlage im Heimderby
“Gwöhnlich sind anderi” dieser EHC Chur Slogan passt wohl perfekt zum zweiten Heimderby der Saison. Chur sieht vor 3001 Zuschauern bis Spielhälfte wie der sichere Sieger Sieger aus, verspielt aber innert sechs Minuten die komfortable 3:0 Führung und geht am Ende sogar mit 4:5 nach Penaltyschiessen als Verlierer vom Eis. Es ist eine unnötige Pleite, welche fahrlässig zustande kam und in einem Derby doppelt schmerzt.
Es ist alles angerichtet, die Halle ist mit 3001 Zuschauern wunderbar gefüllt und einem Bündner Derby absolut würdig. Chur von Beginn weg konzentriert, aufsässig und spielbestimmend. Es dauert nur wenige Minuten bis Topskorer Frei das Heimteam in Führung schiesst und dabei den schwachen Goalie Bernasconi uralt aussehen lässt. Im Anschluss dominiert Chur nach Belieben und lässt den Sonnentemplern keine Chance. Es dauert, trotz absoluter Überlegenheit, aber bis kurz vor Drittelsende, bis zum zweiten Treffer der Steinböcke. Kieni wird an der blauen Linie angespielt und trifft eiskalt zur hochverdienten 2:0 Pausenführung. Es ist eines der besten EHC Drittel seit Jahren und eine Machtdemonstration, da die überforderten Gäste nicht den Hauch einer Chance haben.
Chur gibt Spiel aus der Hand
Das Mitteldrittel startet genau gleich, mit totaler Churer Dominanz. Berri trifft bereits nach wenigen Sekunden zum vielumjubelten 3:0 für Chur. Die Partie scheint gelaufen, komfortabler Vorsprung und die Partie jederzeit im Griff. Doch was nun folgte, war das totale Versagen der ganzen Churer Mannschaft. Anstatt weiter Gas zu geben, wurde ein Gang zurückgeschaltet und Tempo weggenommen. Überheblich und fahrlässig agierende Hauptstädter liessen so die Aroser wieder ins Spiel kommen und wurden dafür bei Spielhälfte ein erstes Mal bestraft. Chur im Anschluss völlig von der Rolle, Arosa nimmt die Churer Geschenke dankend an. Nun wird das Spiel innert 6 Minuten durch zwei sehenswerte Aroser Treffer komplett auf den Kopf gestellt. Nur mit viel Glück bleibt es bis zur Pause bei diesem Resultat, da die Gäste mehrere Torchancen vergaben.
Ausgeglichenes Schlussdrittel
Wie wird der EHC auf dieses fatale Drittel reagieren und kann der Stadtclub das Ruder nochmals herumreissen? Die Antworten, das nehmen wir schon mal vorneweg, lauten zweimal Nein. Das Heimteam bemüht sich zwar, doch so wirklich gelingen will ihnen nicht mehr viel. Das Momentum jetzt klar auf Seiten der Bärenbande, welche mit ihrem wenigen Können immer wieder für Unruhe im Churer Drittel sorgen. Das Spiel ist jetzt auf der Kippe und sehr ausgeglichen. Es gibt zwar nicht viele Torchancen, bleibt aber permanent spannend. In der 54. Minute und quasi aus dem Nichts der erneute Führungstreffer für Chur. Ramsauer knallt den Puck in den Netzhimmel und bringt das TDS zum Beben. Wars das, wird unser EHC diesen Vorsprung über die Zeit bringen? Die Antwort dauert gerade einmal 11 Sekunden und lautet Nein. Diezi schnappt sich die Scheibe, umkurvt das Churer Tor und trifft am unglücklich aussehenden Rutz vorbei zum 4:4 Ausgleich. Das darf ja wohl nicht wahr sein! Jetzt läuft die Zeit davon, doch kurz vor Spielende nochmals eine letzte Chance für Schwarz-weiss-rot im Powerplay den Sieg zu erzwingen. Warum unser Trainerduo für diese letzten spannenden Sekunden nicht die besten Spieler aufs Eis schickt bleibt ein Rätsel und so geht es in die Verlängerung.
Chur drückt auf den Sieg und verliert
In Überzahl agierend, drückt Chur vehement auf den Siegestreffer, scheitert aber mehrmals hauchdünn. Die Kräfte schwinden bei beiden Teams und so übersteht Arosa diese heikle Phase. Der entscheidende Treffer will dem Tabellenleader, trotz Spiel auf ein Tor, jedoch nicht gelingen. Arosa wehrt und rettet sich ins Penaltyschiessen. Dort legen die Bergler mit zwei Treffern vor, Chur kann durch Ramsauer und Frei aber nochmals ausgleichen. Mit dem letzten Versuch trifft dann aber der Aroser Krayem zum Sieg. Aus. Ende. Vorbei.
Fazit: Scheisse, schade, dumm, fahrlässig, doof, was auch immer. Ein komischer Abend, richtige Stimmung will unter den 3000 Nasen nicht aufkommen und auch auf dem Eis ist es eine eher emotionslose Angelegenheit. Die Art und Weise wie unsere Truppe diesen Derbyerfolg noch aus der Hand gibt schmerzt. Alles im Griff, verdient 3:0 geführt und die klar bessere Mannschaft. Danach aber zu lässig agiert und die Quittung dafür knallhart serviert bekommen. Es bleibt zu hoffen, dass unsere junge Truppe daraus die richtigen Lehren zieht. Wir haben ja im Januar immer noch zwei Chancen um Derbysiege zu feiern. In diesem Sinne: Kopf hoch und HOPP CHUR!
Bemerkung: Chur ohne Carbis
Die drei besten Churer:
*** Frei
** Tosio
* Lüthi