That’s Hockey, Baby!

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EHC Chur vs. EHC Thun 2:0
Tore für Chur: Schwab, Frehner
Zuschauer: 1665

That’s Hockey, Baby!  Bei allem Respekt vor Langenthal: Das gestern war dann doch endlich “richtiges” Playoff-Hockey! Zwei Teams auf Augenhöhe, gesunde Härte, Nicklichkeiten, Emotionen, Rudelbildung, Pöbeleien. Es war ein tolles Spiel.

Aber der Reihe nach…

Der Abend startet mit einem durchs Stadion fahrenden Zug, eine sehr gelungene, kreative Choreo der Rheinkurve. Chapeau an alle Beteiligten, das sah spitze aus!

In den ersten Minuten des Spiels ist auf beiden Seiten abtasten, abwarten und bloss kein frühes Tor kassieren angesagt. Die Teams neutralisieren sich gegenseitig, es gibt nur sehr wenige Abschlüsse, und die paar wenigen sind ungefährlich. Alle Verteidigungspaare stehen gut und verrichten ihre Arbeit souverän. Dass hier ein anderes Kaliber als Langenthal auf dem Eis steht, ist schnell ersichtlich.

In der 14. Minute würde sich eine erste hochkarätige Chance ergeben, Robin Dähler wird aber durch ein Haken am Abschluss gehindert. Der Thuner Verteidiger muss dafür in die Kühlbox, doch die zwei Minuten verstreichen ohne erwähnenswerte Chance. Auch in den letzten Minuten des ersten Drittels ändert sich nichts am Spielgeschehen, womit es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die erste Pause geht. Ein komisches Drittel, kein Churer High-Speed-Hockey, keine Emotionen, keine Stimmung auf den Rängen. Ist das der Post-Aufstiegs-Blues?

 

Das zweite Drittel startet dann schon ein bisschen flotter, Chur jetzt optisch dominanter und gewillt, das Spieldiktat an sich zu reissen. Durchaus mit Erfolg, die Chancen werden mehr und besser. Es ist in der 27. Minute dann aber kein schön herausgespielter Treffer, welcher die Churer in Führung bringt, sondern ein Gestocher. Mehrmals wird der Puck im Slot von Stöcken, Schuhen, Beinen und Schonern geblockt, es wird weiter gestochtert bis er plötzlich völlig frei vor Robin Schwab liegt, welcher nur noch einzuschieben braucht. Das ist sie, die mittlerweile verdiente Führung fürs Heimteam.

Und das Spiel ist jetzt lanciert. Direkt nach dem Bully ergibt sich für Chur eine grosse Chance, das 2:0 zu erzielen, der Churer Stürmer kommt aber um Milimeter nicht an den Querpass vors verweiste Tor ran. Im direkten Gegenzug die bisher grösste Chance für Thun, die Latte rettet für den bereits geschlagenen Riesen. Kurz danach muss zum zweiten Mal ein Spieler der Gäste auf die Strafbank, Churs Powerplay läuft gut, mehr als ein Pfostenschuss schaut aber leider nicht raus. Chur ist jetzt das klar bessere Team, und auch die Emotionen sind jetzt endlich im Spiel agenkommen. Das Thuner Spiel wird härter,  die Churer sind keine Chorbuben und stecken nicht zurück, über Schiri-Entscheidungen wird gemotzt, es wird gegenseitig gepöbelt, mehrmals Rudelbildungen vor beiden Toren. So wünscht man sich das, herrlich! Nur Tore wollen keine mehr fallen, es geht mit dem Eintorevorsprung in die zweite Pause.

Die erste nennenswerte Chance im dritten Drittel haben die Gäste aus Thun, der Schuss kullert aufreizend langsam und knapp am Pfosten vorbei. Kurz danach wälzt sich Luca Wyss am Boden und hält sich sein Gesicht, gestützt von zwei Mitspielern wird er zur Bank begleitet und ward für den Rest des Spiels nicht mehr gesehen. Gute Besserung, Luca! Was da genau passiert ist, hat leider niemand in meinem Umkreis mitbekommen.

Kurz danach liegt ein weiterer Churer am Boden und es ist Mauro Frehner, welcher sich den Thuner Übeltäter schnappt und ihm eine Lektion in Sachen Respekt erteilen möchte, leider sind die Schiris zu schnell dazwischen. Es ist jetzt aber sehr viel Feuer in der Partie und jeder Pfiff des bedauernswerten Schiris wird kommentiert und darüber diskutiert. Als Pozzo wegen eines Allerwelt-Beinstellens einen Zweier erhält, sind es die Churer, welche die erste Chance in Unterzahl haben. Thun-Goalie Küenzi (welcher nach dem Spiel übrigens zurecht als bester Gäste-Spieler ausgezeichnet wird) verhindert den Shorthander leider mit einem Monster-Safe. Den Puck noch im Handschuh will er das Spiel danach schnell machen, dreht sich um sich selber und will den Puck hinter seinem Tor einem Mitspieler übergeben. “Leider” steht da aber schon ein Churer, welcher sich nicht in Luft auflösen kann, so dass es zu einem Zusammenstoss kommt. Küenzi fäll theatralisch, der Schiri fällt aber nicht darauf rein und regelt die Situation – trotz erneuter Rudelbildung – souverän, keine weiteren Strafen.

Die Sekunden schmilzen dahin, es gibt weitere Nicklichkeiten und Rudelbildungen, und Küenzi verlässt seinen Kasten zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Wirklich gefährlich werden die Thuner aber auch in Überzahl nicht, im Gegenteil, Carbis und Frehner stürmen 30 Sekunden vor Schluss zu zweit auf einen einsamen Verteidiger los, der Treffer ins leere Tor gelingt Mauro Frehner (haarscharfes Offside übrigens). Den Fans fällt ein Stein vom Herzen, der sich in den letzten Minuten aufgestaute Druck ist weg, der Krimi ist gelesen, der EHC Chur gewinnt das Spiel absolut verdient mit 2:0

Fazit:  Das war ein hartes Stück Arbeit. Respekt an Thun für eine abgeklärte Leistung und an unsere Jungs für ein fast perfektes Spiel. Hinten nichts zugelassen, vorne die wenigen Chancen genutzt. Sich nicht alles gefallen lassen und auch mal ausgeteilt.

Bemerkung: Playoff-Halbfinale. Samstag. Spielbeginn 18.30 Uhr. Wo waren die Thun-Fans?

Die drei besten Churer:
*** Pozzo
** Riesen
* Schwab

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