Saisonanalyse Teil 2: Mannschaft und Staff

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Spieler und Kaderzusammenstellung

Kader
Der EHC ging mit einer jungen, unerfahrenen Mannschaft in die Saison. Ein mutiger Schritt, der in vielen Momenten Früchte trug. Der Kader war von Anfang an in Bewegung, was zwar ab und zu für Unruhe auf der Tribüne sorgte, aber auch immer wieder frische Impulse brachte.

Die Mannschaft hatte viel Potenzial und liess sehr viel Herz auf dem Eis. Der Teamgeist schien spürbar, und auch die schwierigen Phasen der Meisterschaft hat sie sehr gut überstanden. Sie haben wohl alles rausgehauen, was möglich war!

Allerdings fehlte am Schluss ein bis zwei Unterschiedsspieler, die in den entscheidenden Momenten das Zepter in die Hand nehmen. In den Playoffs ein klar erkennbares Handicap.

Eher unerfreulich blickt man auf die Anzahl der eingesetzten Spieler in dieser Saison zurück. Es fällt schon auf, dass hier viel experimentiert wurde und neben sportlichen wohl auch eher vereinspolitische Interessen berücksichtigt werden mussten.

Verträge
Der EHC setzte in der NLB weitgehend auf Kontinuität und nahm viele Spieler der „alten Garde“ mit. Doch im Laufe der Saison wurden einige nach Arosa abgegeben und am Kader geschraubt. Die B-Lizenzen wurden jedenfalls bis an ihre Grenzen ausgereizt.

Importspieler
Offiziell verzichtete der EHC auf klassische Importspieler. Inoffiziell? Ein veritabler Marketinggag! Elf Spieler mit ausländischem Pass tauchten zeitweise im Kader auf. Sportlich betrachtet bleibt jedoch die Frage: Hätten zwei «klassische» Importspieler das fehlende Element geliefert?

Entwicklungsspieler
Ein ernüchternder Punkt! Kein einziger Nachwuchsspieler konnte sich in der ersten Mannschaft nachhaltig beweisen. Währenddessen bekamen die Partnerteam-Spieler aus Langnau zurecht sehr viel Eiszeit. Die Integration des eigenen Nachwuchses scheint zunehmend schwieriger zu werden. Langfristig könnte das ein Problem sein, wenn es um Identifikation und eine nachhaltige Kaderplanung geht.

Trainer
Die beiden Emmentaler bewegen sich auch als Trainer immer irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn. Einiges ist für den gemeinen Fan auf der Tribüne nur schwer nachvollziehbar. In der Kaderzusammenstellung sorgen sie regelmässig für Erstaunen. Die beiden gelten als äusserst clever mit einem guten Gespür für das Spiel. Ohne Zweifel sind die Brüder unglaublich wichtig für den EHC Chur. Ihr Einfluss reicht längst bis in die Vereinsspitze und prägt damit auch die Ausrichtung im Verein. Seit die beiden am Ruder sind, geht es nur in eine Richtung.

Kritik gab es vor allem für das Powerplay, das in den Playoffs ein echtes Problem darstellte. Ebenso die vielen Wechselfehler, die in engen Spielen besonders ins Gewicht fielen. Wie viel davon dem Duo zuzuschreiben ist, bleibt aber schwer zu beurteilen.

Medizin

Verletzungen
Bei einigen wohl längst vom Radar verschwunden, aber der EHC Chur musste einen Grossteil der Saison auf seinen Captain verzichten. Nur zehn Spiele absolvierte der Center Ronny Dähler, bis zu seiner Verletzung.

Ansonsten gab es eine Reihe von kleineren und grösseren Verletzungen. Besonders auffällig war jedoch die Situation bei den Torhütern. Die Problematik verletzter Goalies zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre.

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