EHC Chur vs. EHC Bülach 3:2
Tore für Chur: Frei, Halberstadt, Demuth
Zuschauer: 478
Der perfekte November
Der EHC Chur gewinnt auch sein siebtes Spiel im November und holt damit 21 von 21 mögliche Punkte. Wahnsinn. Die drei Punkte heute waren aber ein hartes Stück Arbeit.
Der EHC Chur beginnt die Partie wie die Feuerwehr, bereits nach 40 Sekunden müsste die Heimmannschaft in Führung liegen, nach einem geglücktem Querpass kommt es aber nicht zum Abschluss auf das halb leere Tor. Dafür landet der Puck im direkten Gegenstoss im Churer Tor, Bülach Stürmer Sascha Figi, der in den USA College Hockey gespielt hat, hat nach einer schöner Passstafette zu viel Platz zentral vor dem Tor und trifft problemlos zum 1:0 für die Gäste.
So, und jetzt bin ich ehrlich mit euch, denn ab hier wird es verdammt schwer dieses Spiel in Worte zu fassen. Chur lässt sich von diesem Gegentor nämlich nicht beirren und stürzt sich gleich wieder in die Offensive. Es kommt eine Chance nach der anderen, egal ob nach Pass Kombination, Einzelleistung oder sonst irgendwie, jeder Angriff findet bei Bülach Torhüter Messerli oder im Aus sein Ende. Ich kann wirklich nicht oft genug betonen, wie viele Chancen das waren. Das war das Ende dieses Drittels, aber noch lange nicht dieser Geschehnisse.
Es geht nämlich im zweiten Drittel genau so weiter wie im ersten. Chur hat Chance um Chance um Chance, der Chancenwucher geht fröhlich weiter, es will aber einfach keiner rein. So eine dominante Leistung, ohne auch nur etwas zählbares, habe ich in all den Jahren wirklich noch selten gesehen. Immerhin findet Bülach in diesem Drittel ab und zu wieder den Weg aus ihrem eigenen Drittel und hat selbst ein, zwei vielleicht sogar drei Abschlüsse. Bachofner ist aber stets zur Stelle. So vergeht Minute für Minute, Chance für Chance, aber auch das zweite Drittel endet ohne Churer Tor. In der Nacht auf Mittwoch trennten sich in der NHL die LA Kings und die Seattle Kraken mit einem Schlussresultat von 9-8!, mit 30 bzw. 35 Schüssen aufs Tor. Würde Chur mit dieser Effizienz spielen, wäre der Spielstand hier wohl schon zweistellig.
Okay, kommen wir zum dritten Drittel. Dass Chur auch dieses Drittel dominiert und Bülach mit Chancen bombardiert, muss ich jetzt wohl nicht mehr erwähnen. Springen wir also direkt in die 50. Spielminute, denn hier passiert das für unmöglich gehaltene. GOOAAAAAAAL für den EHC Chur! Lars Frei ist der Erlöser im ersten Churer Powerplay. Ein geblockter Schuss fällt auf die linke Seite zu Frei, der den Nachschuss verwertet. Endlich! Noch nie hat sich ein Ausgleichstreffer so sehr wie ein Siegtreffer angefühlt. Und tatsächlich scheint der Knoten geplatzt zu sein. Nur fünf Minuten später ist es nämlich Greg Halberstadt der eine Vorlage von Hasler Weltklasse im Tor unterbringt. Mit viel Tempo zieht er aufs Tor, spielt sich mit einem kleinen Forehand-Backhand-Forehand Manöver am Torhüter Messerli vorbei und schiebt die Scheibe zur erstmaligen Führung ein. Das muss doch die Entscheidung sein! Aber nein, dieses verrückte Spiel hat noch nicht Feierabend. Nach 13 Sekunden gleicht Bülach nämlich wieder aus. Hier traut wohl niemand der 478 Zuschauer seinen Augen. Wer denkt, dass sich durch das Tor etwas am Spielgeschen ändert, hat wohl nicht aufmerksam aufgepasst. Wie bereits gegen Thun wird nämlich Timo Demuth zum grossen Matchwinner. Zwei Minuten vor Schluss ist er es, der einen Abpraller mit viel Gestochern im Tor versenkt. Das ist es aber doch gewesen, es passiert tatsächlich nichts mehr. Was für eine Erlösung, was ein hartes Stück Arbeit, was ein Sieg, was ein November!
Fazit: Was eine schwere Geburt, aber der siebte Sieg in Folge ist Tatsache. Jetzt mal vom Ergebniss und der Chancenverwertung abgesehen, war das heute eine Machtdemonstration der Churer. Von Anfang bis Ende die dominierende Mannschaft und auch der verdiente Gewinner.
Bemerkung: Bischofberger zeigte auch individuell ein sehr erfolgreiches Comeback nach Verletzungspause, Torhüter Bachofner hat auch in seinem zweiten Spiel für Chur kaum Arbeit, ist aber stets bereit, wenn er gebraucht wird. Bei den beiden Toren war er jeweils Chancenlos.
Die drei besten Churer:
*** Frei
** Halberstadt
* Demuth
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