Unnötig zum Sieg gezittert

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EHC Chur vs. Franches Montagnes 4:2
Tore für Chur: Carbis, Ramsauer, Wyss, Bleiker
Zuschauer: 537

Zwei Drittel der neue, ein Drittel der alte EHC Chur

Zuerst begeisternd, dann doch wieder zittern. Der EHC Chur beschert seinen Anhängern ein Wechselbad der Gefühle.

Das Spiel gegen Frosch Montalin startet mit einem Paukenschlag, gerade einmal 30 Sekunden sind gespielt, als ihr Topscorer Löffel (also quasi der Froschkönig) allein auf den heute erneut zwischen den Pfosten stehenden Riesen losstürmen kann, das Tor zum Glück aber nicht trifft. Das wäre ein denkbar schlechter Start gewesen… Ab diesem Zeitpunkt sehen die Zuschauer ein sehr attraktives Spiel zwischen zwei spielstarken Mannschaften, Chur führt dabei die etwas feinere Klinge und dominiert den weitgereisten Gegner. Als gegen Mitte des Drittels innert wenigen Sekunden zwei Frösche auf die Strafbank müssen, wird den Churern die Führung auf dem Silbertablett offeriert. Es dauert aber lange, genauer gesagt bis 3 Sekunden vor Ablauf der ersten Strafe, bis Daniel Carbis das verdiente 1:0 erzielt.

Auch für den Rest des ersten Drittels zeigen die beiden Teams ein flottes Spielchen, erwähnenswert ist ein Pfostenschuss von Rubanik (bei angezeigter Strafe), ein paar fragwürdige Entscheidungen des Schiedsrichters (u.a. muss Rubin wegen eines fast schon zärtlichen Schubsers wegen übertriebene Härte in die Box), und ein sehr ansehnliches, aber zum Glück erfolgloses Powerplay der Jurassier. Allerdings steht die Churer Box halt auch wieder sehr passiv…

Mit einem verdienten 1:0 geht’s in die erste Pause

Nach zwei Minuten muss Mischa Bleiker wegen eines Stockschlags in die Kühlbox. Die beste Chance während dieser Unterzahl haben jedoch die Churer selber, leider geht der Puck knapp nicht rein. Aber kaum ist die Strafe um, wird Mischa Bleiker von der Strafbank kommend angespielt und kann auf St. Leodegars Goalie Terrier (wuff!) losstürmen, wird aber noch entscheidend abgedrängt. Gedankenschnell sieht er jedoch den mitgestürmten Robin Raumsauer, welcher den Pass dann souverän zum 2:0 verwandelt. Schön gespielt!

Was nun folgt ist die beste Phase der bisherigen (okay, kurzen) Saison. Vielleicht sogar das Beste, was wir seit Jahren im TDS zu sehen bekamen? Churer, welche vor Spielwitz strotzen, wunderschöne Spielzüge, Katz und Maus mit dem Gegner, dicke Chancen. Lange müssen wir nicht auf den nächsten Torjubel warten, in der 27. Minute wird Luca Wyss wunderschön von Mischa Bleiker von hinter dem Tor angespielt und verwandelt souverän zum hochverdienten 3:0. Und Chur powert weiter, es ist ein Genuss, dem Team zuzusehen. Tosio trifft den Pfosten, während einer Strafe spielt Chur ein klasse Powerplay, nur das Tor fehlt. Und das ist auch das einzige, was in diesen Minuten zu bemängeln ist, ein weiterer Treffer würde den Sack zumachen.

Stattdessen fällt in der 37. Minute aus dem Nichts der erste Treffer für die Jurassier, Lee Roberts wird an der blauen Linie vergessen, startet offsideverdächtig auf Riesen zu und bezwingt diesen mit einem tollen Schuss. Nach zwei Dritteln steht es 3:1 statt 4 oder sogar 5:0.

Ins dritte Drittel starten die Churer wieder stark, sie bestimmen das Spielgeschehen, laufen in der 46. Minute aber in einen Konter, welchen die St. Leodegarer sehenswert abschliessen. Nur noch 3:2, und jetzt machen auch die Gäste vermehrt Druck. Bei einer Situation vor dem Churer Tor fährt ein Frosch ungebremst in Goalie Riesen, Luca Wyss macht das, was wir in den letzten Jahren in Chur nie mehr gesehen haben, er packt sich den Spieler und gibt ihm die verdiente Antwort. Danke Luca, so muss das sein!

Die folgenden Minuten werden zum Nervenspiel und der Schiri trägt mit sehr komischen Entscheidungen zur Spannung bei, u.a. muss bei einem Scharmützel vor der Churer Bank nur Rubanik in die Kühlbox. In der 57. Minute könnte ein Churer allein aufs Tor losziehen, wird aber von hinten gefällt. Im Fussball wäre das eine klare rote Karte, aber Schiri Häusler pfeift nicht. Das Stadion tobt, er merkt dann wohl, dass da vielleicht doch etwas war und taxiert darum nur Sekunden später einen 0815-Stockschlag als strafwürdig. Klarer Kompensationsentscheid. Ja nu, uns solls recht sein, das bringt entweder Ruhe ins Spiel oder vielleicht sogar das 4:2. Weder noch, die Strafe läuft ungenutzt aus, Goalie Terrier verlässt das Tor, kehrt aber wieder zurück, bevor er die Bank erreicht, klärt eine Chance, geht wieder raus… und 2 Sekunden vor Schluss krönt Mischa Bleiker seine tolle Leistung mit dem Empty Netter zum 4:2.

Fazit:  Mit der Leistung der ersten 40 Minuten wird es jeder Gegner schwer in Chur haben, daran könnten wir uns gerne gewöhnen. Dass es, wie gegen Bülach, dann doch noch unnötig spannend wurde, müsste hingegen nicht sein. 60 Minuten konzentriert sein und bleiben, daran gilt es noch zu arbeiten.

Bemerkung: 537 Zuschauer, immer noch zu wenig. Aber die Stimmung schwappte vom Eis auf die Tribüne und war in den entscheidenden Minuten gar nicht mal so schlecht. Auffällig viele Junge im Stadion, sehr erfreulich.

Die drei besten Churer:
*** Bleiker
** Ramsauer
* Wyss

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