Unbelohnt Moral gezeigt

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GCK Lions vs. EHC Chur 3:1
Tor für Chur: Jenni
Zuschauer: 235, davon 40 aus Chur

Unbelohnt Moral gezeigt

Trostlos sieht es aus in der KEK. Wie immer also. Die Gesänge der rund 40 Churer Fans hören sich an wie in einer Kirche, es hallt und es fehlt eigentlich nur noch die Orgel für ein gemeinsames Hallelujah. Der GC-Fan hat hinter dem Tor 72 Jerseys und Fahnen aufgehängt, steht halt aber trotzdem ziemlich allein auf den Stufen. Hören tut man ihn nicht. Aber Respekt, dass er sich das auch in der 58. Saison immer noch antut.

Auf dem Eis in den ersten Minuten ein munteres hin und her, ohne dass es jedoch zu zwingenden Chancen kommt. Nach sieben Minuten spielen sich zwei Zürcher viel zu leicht in die Churer Zone, ein Churer Verteidiger läuft durch einen einfachen Trick ins Leere und der Stürmer versenkt den Schuss hübsch im Tor, 1:0 für GC.
Nach einer Viertelstunde muss Lars Frei nach einem unnötigen Offensivfoul hinter dem Zürcher Tor auf die Strafbank, und der Spielzug, der dann im Powerplay zum 2:0 für die Löwen führt, ist zum Zunge schnalzen, Respekt, wunderschön herausgespielt. Wars das schon, fällt das Churer Kartenhaus schon im ersten Drittel zusammen? Zum Glück nicht, im direkten Gegenzug versenkt Timo Jenni einen Abstauber nach einem missglückten Buabatrickli von Greg Halberstadt zum wichtigen Anschlusstreffer nur 30 Sekunden nach dem 2:0.
Kurz danach muss Koren Winter wegen eines Hakens auf die Strafbank, der Zürcher wegen seinem übertriebenen Flug aber ebenfalls, Bravo Schiri, sowas sollte viel öfter gepfiffen werden. Die Zürcher nutzen den Raum und spielen sich herrlich vors Tor, Niels Riesen verhindert mit einer – ähem – Riesen-Parade aber den erneuten Zweitorerückstand. Mit einem verdienten 2:1 für die Grashüpfer-Löwen gehts in die Pause.

Im zweiten Drittel muss Niels Riesen einige Male seine Klasse zeigen, um die Churer im Spiel zu halten, welche selber zwar auch zu Chancen kommen, dies aber weniger zwingend und gefährlich als die Zürcher. Nach 7 Minuten muss Timo Jenni wegen eines Stockschlages, den nur der Schiri als solchen gesehen hat, auf die Strafbank. Und wieder ist das Powerplay der Zürcher sehr zwingend und der Schuss, der zum 3:1 führt, eine Augenweide. Die Churer versuchen danach gleich wieder den Anschlusstreffer zu erzielen und erspielen sich auch ein paar Chancen, der Zürcher Goalie lässt aber keinen Treffer zu. Danach übernimmt aber wieder GC das Zepter und schnürt die Churer ein, bis sich Ramsauer nur noch mit einem Stockschlag zu wehren weiss. Wieder läuft das Powerplay sehr gut, ein weiterer Treffer gelingt den Löwen zum Glück aber nicht. Kurz vor Ende des Drittels dann leider wieder eine unnötige Strafe wegen eines Stockschlags von Rubanik und weil Canova dem Schiri seinen Unmut kundtut, erhält er gleich auch noch einen Zweier. Scheint dünne Haut zu haben, der Schiri. Und so kommts zur ungewöhnlichen Situation, dass die von Arx’ 26 Sekunden vor Drittelsende das Timeout nehmen, um den vierten und wohl vorentscheidenden Treffer möglichst zu verhindern. Was dann auch gelingt, aber das dritte Drittel starten wir trotzdem rund 90 Sekunden in doppelter Unterzahl.

Drittes Drittel. Doppelte Unterzahl. Frisches Eis. Und das bisher so starke Powerplay der Lions. Kann das gut kommen? Zum Glück ja, es wird zwar zwei, drei Mal brandgefährlich, aber der Puck zappelt nicht im Netz.
Danach zeigt sich Chur sehr bemüht, GC steht aber gut, lässt sehr wenig zu und tut nur noch das Nötigste fürs Spiel. In der 46. Minute muss Marha wegen eines Hakens in die Kühlbox, das Powerplay der Lions ist jetzt aber nicht mehr so zwingend und die Churer überstehen diese Strafe relativ problemlos. Mitte Drittel muss – endlich – auch wieder mal ein Grashüpfer auf die Strafbank, der Puck läuft super durch die Churer Formation, aber der Treffer will nicht fallen. Chur bleibt auch nach dem Ablauf der Strafe am Drücker und zeigt Moral, die Sekunden und Minuten ticken aber gnadenlos runter. Bereits 3 Minuten vor Schluss verlässt Riesen sein Tor und die Churer installieren sich lange im Angriffsdrittel, jedoch ergibt sich keine grosse Chance auf einen Treffer. So bleibt es bei der 3:1 Niederlage.

Fazit:  Moral und Einsatz gezeigt, aber die vielen Strafen haben dem EHC das Genick gebrochen.

Bemerkung: Kopf hoch, das war eine gute Leistung. Ein Schussverhältnis von 38:36 bei so vielen Unterzahl-Situationen spricht für sich. Weniger Strafen, die Chancen nutzen, hinten ein starker Goalie. So liegt auch gegen Schodfo etwas drin.

Die drei besten Churer:
*** Riesen
** Eggenberger
* Mathys

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