EHC Arosa – EHC Chur 8:4
Zuschauer: 785 (wenn man von einer korrekten Zuschauerzahl ausgeht, mindestens die Hälfte aus Chur)
Torschützen: 2x S. Gartmann, Peer, Gruber
Wir müssen über die Bücher
Der EHC Chur verliert das erste Derby der Saison sang-und klanglos mit 8:4.Die Söldnertruppe aus dem Schanfigg zeigte den Steinböcken klar die Grenzen auf und zwingen die Churer dazu über die Bücher zu gehen.
Die Marketing-Maschinerie rund um Adrian Fetscherin versuchte im Vorfeld die Favoritenrolle Chur zuzuschreiben, obwohl Arosa vor der Partie drei Zähler mehr aufweisen konnte. Das Marketing funktionierte. Kaum war das zweite Bier ausgetrunken führte die Heimmannschaft bereits mit 3:0. Chur spielte zu diesem Zeitpunkt unterirdisch. Ohne nennenswerte Gegenwehr liessen sie die Heimmannschaft spielen und kassierten Treffer um Treffer. Spannend wurde es in der 15. Minute als Chur mit einem Doppelschlag wieder herankam. Sandro Gartmann und Daniel Peer trafen in innerhalb 20 Sekunden zum Anschlusstreffer für Chur. Anstatt diese Willensleistung auszunützen und Arosa weiter unter Druck zu setzten, traf kurz vor Drittelsende Arosa ein weiteres Mal.
Das zweite Drittel war dann symptomatisch für das Churer Spiel in diesem Derby. Obwohl Chur klar mehr Spielanteile hatte, wurde es nur selten gefährlich. Arosa konnte in diesem Drittel mehrmals nur durch Icings für Verschnaufspausen sorgen. Trotz dieser Überlegenheit der Steinböcke endete dieses Drittel unentschieden.
Im letzten Drittel passierte dann nicht mehr viel Spannendes. Wie so oft im Amateurhockey versuchte sich noch das Zebra in den Vordergrund zu pfeifen. Die schlechte Schiedsrichterleistung im letzten Spielabschnitt als Entschuldigung für diese Niederlage zu erwähnen, wäre jedoch mehr als peinlich.
Fazit: Chur muss über die Bücher und zwar sofort. Die Leistung heute war absolut indiskutabel. Arosa war in allen Belangen besser. Als erstes sei erwähnt, dass wenn die hohen Churer Ziele erreicht werden wollen, nur 80% Kampfgeist nicht reichen werden. Zum wiederholten Male in dieser Saison verschläft Chur den Beginn der Partie. Ein 3:0 Rückstand nach nicht Mal 10 Minuten darf so einfach nicht passieren. Zweitens sieht die Churer Defensive ohne Engler und John einfach nur alt aus. Die Routiniers fehlen an Ecken und Enden. Das Churer Defensivspiel erinnert mehr an ein Hühnerhaufen als an ein geordnetes Spiel. Drittens muss nun mal klar öffentlich geäussert werden, dass unser Torhüter momentan klar unter den Erwartungen agiert. Lele Sarkis ist in dieser Form nur ein mittelmässiger 1. Liga Goalie und kein Torhüter mit dem unsere hohen Ziele erreichen kann. Ich gehe fest davon aus, dass Sarkis dies so auch bewusst ist und dieses Formtief nach dieser Kritik der Vergangenheit angehört und er es mir und allen anderen zeigt, warum er als bester Torhüter dieser Liga gilt. Viertens: unser Offensivspiel ist mehr Brotlose Kunst als etwas anderes. Arosa hat es uns heute vorgezeigt wie es geht. Schnörkelloses Spiel nach vorne und sofort den Abschluss suchen wird belohnt, alles andere sieht schön aus, bringt jedoch keine Punkte.
Grosser Kritik eines kleinen Fans, aber bitte liebe Mannschaft, hängt dieses Fazit bei euch in der Kabine auf und zeigt mir in jedem kommenden Spiel, dass ich nur so falsch liegen konnte, wie niemand zuvor…
Auffälliges neben dem Eis: Ein Derby, sonst auch nicht viel Besonderes
Spielbewertung (1-5):**
Die drei besten Churer:
*** Andi Camichel: Hat in seinem Debut diese Saison wenigsten etwas Härte ins Spiel gebracht
** Dani Peer: Dumme Strafen kurz vor Schluss. Aber in einem Derby braucht es solche Spieler und solche Aktionen
* Luca Infanger/Sandro Thom: Ein Herz für Junioren…