Er lauert unter dem Dach des Hallenstadions. Und er kann euch sehen, alle…..

Heute: Der Start einer neuen Serie

Ihr solltets ja eigentlich wissen, wenn’s dem Phantom – wie das so ist – halt auch mal langweilig ist, schreibt er irgend einen Käse zusammen. Da beim EHC Chur zuweilen aber auch (im positiven Sinne) nichts aufregendes läuft, wird’s da schon schwerer. Für Prognosen ists noch ein Mü zu früh, das vorliegende entwendete Ferientagebuch von Stojan gibt auch nicht sonderlich viel her, Rückblicke und Lobpreisungen gab’s auch schon in Hülle und Fülle und über Arosa was schreiben ist auch uncool, die SO macht das ja sowieso fast täglich.
Themenmangel: was machen wir da?

Kommt eigentlich nur der Gang ins Archiv in Frage. Und da kommen wir zum erneuten Scheideweg: andere heben dann immer ihre Helden von vergangenen Zeiten hervor, je länger zurück und je weniger Leute Spieler X noch gesehen haben, desto besser wird er in den Erzählungen -> Mitläufer werden zu Stars, Stars zu Legenden und Legenden zu Göttern.

Aber, und das ist keine Neuheit, beim EHC Chur und vor allem auch beim Phantom ist nichts so, wie bei den anderen. Daher ehren wir an dieser Stelle nicht die Helden früherer Tage sondern – wie sich das gehört – die grössten Krücken und / oder Sonderlinge, die je für den EHC Chur die Schlittschuhe geschnürt haben! Und da hat’s beileibe eine grosse Auswahl, den eingefleischten Fans wird es zum Beispiel bei den Namen Fatkullin, Denis oder Bergin noch immer kalt den Rücken runterlaufen.

Beginnen wollen wir aber heute mit einer anderen sonderbaren Figur aus vergangenen Tagen. Sagt euch der Name Scott Meyer etwas? Wahrscheinlich nicht. Klingelts aber dafür bei Scott Easton? Eher, oder?
Witzig, denn es handelt sich hierbei um ein und dieselbe Person, also wenigstens indirekt. Ist etwas kompliziert, wisst ihr… Wo fangen wir da am besten an?

Also, 1998 wurde ein gewisser Scott Meyer (nachfolgend einfachheitshalber Scott 1 genannt) gedraftet und spielte danach in der AHL. Dann gab es Scott Easton Meyer, einen schweizerisch-kanadischer Doppelbürger (Nachfolgend Scott 2 genannt) der sich zu dieser Zeit irgendwo in Grossbritannien oder Holland rumtrieb. Beide Scotts spielen Torwart, 1 jedoch bedeutend besser als 2. Nun, Scott 2 fand irgendwie irgendwo heraus (gab ja schliesslich noch kein breites Internet), dass Scott 1 ja den gleichen Namen wie er hat und dachte sich, ok, von dessen Renommee könnten wir doch mal profitieren, oder? Scott 2, pfiffig wie er nunmal war, bot sich Bern, Lausanne, Olten und Rapperswil an, blitzte aber schwuppdiwupps ab.

Und wie das so ist kommt da unser EHC Chur ins Spiel. Der Stadtclub, soeben in die erste Liga zwangsrelegiert (Frühling 2002) suchte für sein Fanionteam dringend einen Torhüter. Und siehe da, Scott 2 heuerte beim EHC an. Lustig nur, dass er einzig zwei oder drei Vorbereitungsspiele bestritt (damals in den legendären pechschwarzen GKB-Juniorenleibchen) und schliesslich völlig ohne trara von der Bildfläche verschwand. Dies ist ja beim EHC nichts ungewöhnliches, in diesem Fall aber wohl doch, weil jemand tatsächlich doch besser aufgepasst hatte, da Scott 1 zu gleicher Zeit bei Hartfort in der AHL glänzte. Verrückt an dieser Sache ist aber, dass Scott 2 in den Einsätzen beim EHC nicht mal eine schlechte Figur abgegeben hatte und seinen Job während der Meisterschaft wohl besser gemacht hätte als sein Nachfolger (welcher ein weiterer heisser Kandidat für diese Serie ist, darum verraten wir mal noch nicht viel zu dieser Personalie, ich sag nur „Torhüter ohne Fanghand“).

Scott 2 tauchte auf jeden Fall danach einige Zeit lang unter (wobei sich ulkigerweise zwischenzeitlich ein Hotel bei ehcfans.ch nach dem Aufenthaltsort unseres Hexers erkundigte), ehe er 2007 urplötzlich für den HC Sierre (damals noch Sierre-Anniversaires) in der NLB auflief. 1 Spiel bestritt er (9:7-Sieg gegen Chaux, wobei Scott 2 nach einem Drittel und 4 Gegentoren ausgewechselt wurde und gerüchtehalber sogar von Gogol ausgelacht wurde).

Es wurde aber noch schlimmer für Scott 2, denn daraufhin wurde er wegen Urkundenfälschung der Polizei übergeben. Daraufhin verläuft sich auch die Spur von Scott Easton Meyer im Sande. Ob die fällige Hotelrechnung (oder so) in der Zwischenzeit beglichen wurde, wissen wir leider nicht, vielleicht musste ja auch Scott 1 blechen. A propos Scott 1, der ist jetzt Trainer bei den Minnesota Magicians der NAHL.

Soweit zur Geschichte von Scott 1 und vor allem Scott 2. Vielleicht könnten Peer, Bono oder John in der Sache noch das eine oder andere spannende Geschichtchen beitragen, so waren sie damals noch Mannschaftskollegen von Easton. Bei Gelegenheit fragen wir vielleicht mal nach.

So, das war also die erste „Phantom’s Chur-iosen Hall of Fame“-Nominierung (also natürlich Scott 2 und nicht Scott 1). Das gute alte Phantom wird euch über den Sommer – vorausgesetzt er hat mal wieder langweilig – mit ein paar weiteren solchen Müsterchen versorgen, ehe es dann wieder ernst wird.

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