Krise?

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Er lauert unter dem Dach des Hallenstadions. Und er kann euch sehen, alle…..
Heute: „Krise?“

Es musste ja wieder mal so weit kommen, und eigentlich ist es für Churer Verhältnisse schon fast zu lange beängstigend gut gegangen, aber unsere erste Mannschaft ist in eine sportliche Krise gerutscht. Diverse schwache Auftritte und zuletzt drei Schlappen in Folge geben Anlass zur Sorge. Es waren zwar Niederlagen gegen ordentliche Gegner, jedoch gibt die Art und Weise Anlass zur Sorge. Von „lustlos“ bis „debakulös“ war die Rede, vor allem der doch recht herzlose Auftritt beim Derby in Arosa hat die Anhänger des EHC erzürnt.

Wie sind wir aber in diese „Krise“ gerutscht? Phantom versucht zu erörtern und auch gleich aufzuzeigen, wieso die Baisse alles andere als unlogisch ist.

Seit dem Aufschwung Mitte der letzten Saison ist der EHC von Erfolg zu Erfolg geschwappt, tolle Spiele, Cupquali, via Sensationsserie gegen Dübendorf ins Playoff Finale. Die Niederlage gegen den späteren Amateur-Schweizermeister Winterthur konnte – da das Saisonziel bereits übererfüllt war – recht schnell akzeptiert werden. Ein tolles Abschlussfest rundete die letzte Saison ab und mit dem Zuzug von Dani Peer wurde auch gleich zum Angriff in der neuen Spielzeit geblasen. Winti war aufgestiegen, somit waren wir als Vizemeister klarer Anwärter auf den Meistertitel (neben Dübendorf). Die Erwartungen an die Mannschaft waren/sind daher zu Recht sehr gross.

Dem Vernehmen nach wurde im Sommer gut gearbeitet, die Vorbereitungsspiele gaben bis auf einige Ausnahmen ebenfalls noch keinen Anlass zur Sorge, ganz im Gegenteil. Das letzte Spiel beim alles andere als schwachen EHC Lustenau – welches 2:0 gewonnen wurde – zeigte einen EHC Chur in Superform. Auch der Saisonstart gegen Wil und in Romanshorn ging tadellos vonstatten, 5:0 und 6:2 hiessen die Resultate, welche sich in der Tabelle mit den Rängen 1 resp. 2 niederschlugen. Es waren – rückblickend betrachtet – aber wohl einfach nur zwei weitere Vorbereitungsspiele auf das Cupspiel vom 30 September. Und genau diese Partie gegen den ZSC wurde zum Knickpunkt. Es war zwar ein grosses Highlight mit all dem medialen Interesse, ohne Frage, wobei das resultierende 2:9 sportlich dadurch erträglich wurde, weil die beiden Tore am Schluss noch kamen und das prallgefüllte Hallenstadion zum Beben brachten. Aber danach…..

Wie das so ist, kommt nach einem solchen Höhepunkt recht schnell die ernüchternde Rückkehr in die Realität, dies mit einem knorzigen 3:2 gegen Seewen drei Tage nach dem Cup vor 10 Mal (!) weniger Zuschauern als noch am Mittwoch. Und so ging es weiter. Es folgte die Grippe- und Verletztenwelle und die Niederlage in Wetzikon. Die darauffolgenden Siege gegen Weinfelden, Bülach, Frauenfeld und Bellenz waren dann auch nicht gerade das, was man eine Offenbarung nennt. Und jetzt die drei Niederlagen gegen die stärkeren Teams der Liga.

Was schliessen wir daraus? Die Mannschaft (sowie Vorstand und Fans) scheinen sich nach dem Highlight erstmal zu erholen, um nicht zu sagen zurückzulehnen (anders sind z.B. auch die erschreckenden Zuschauerzahlen nach dem Cup nicht zu deuten). Die Spannung fiel allenorts ab, und das Resultat sehen wir jetzt, einen Monat später. Irgendwie haben wir uns so alle gemeinsam in eine (kleine) Negativspirale manövriert. In dieser kommen nun auch weitere Details zum Vorschein, über die vorher noch grosszügig hinweggesehen wurde. An diversen Ecken sind Problemchen und Unzulänglichkeiten entstanden, die es so schnell wie möglich wieder zu tilgen gilt.

Nun heisst es durchzubeissen, den Tritt wiederzufinden und die Formkurve sukzessive nach oben zu korrigieren. Was unsere Mannschaft kann, wissen wir nur zu gut. Und da anfangs November auch noch nicht die entscheidende Saisonphase angebrochen ist, können wir uns eigentlich auch mal einen Durchhänger erlauben. Kritisch wird’s erst, wenn die Teilnahme an die obere Masterround in Gefahr gerät.

Also, Kameraden, die letzten Spiele abhaken, nach vorne Blicken und zurück auf die Erfolgsspur, am Besten bereits schon Mittwoch im Cup gegen Prättigau.

Somit kommen wir zu den Rubriken:

Seltsame Gewohnheiten der Zuschauer – soll einer noch die Welt Verstehen:
Chur war zuweilen auswärts unterwegs, da fallen die komischen Machenschaften der Zuschauer nicht so sonderlich auf. Lustig aber waren die „old school“ Chants in Dübendorf, wo unter anderem Helden aus vergangenen Tagen gefeiert wurden (Oh Witolinsch, oh Witolinsch……). Dann – eine Forderung des Phantoms wurde umgesetzt – endlich haben wir mal einen Schiri gefeiert. Andreas Maddaloni (wohl einer der besten erstliga-Zebras) wurde mit Sprechkören und einer Welle verabschiedet.

Das können nur wir – Qualitäten unserer Spieler
Heute Simon Scherrer in Arosa: wird vor dem Tor hinterrücks gecheckt, wehrlos am Boden verprügelt, verliert den Helm, muss von Mitspielern und Linesmen quasi gerettet werden…. Und wird für 2+2 Strafminuten auf die Strafbank geschickt.

Phantometer (lassen wir heute besser mal weg…..)

Blick über den Tellerrand:
Die letzte Kolumne war tatsächlich nicht mal soooo daneben, Arosa war tatsächlich besser, und jetzt auch noch Leader der Ostgruppe. Naja, die kommen schon auch noch auf den Boden der Tatsachen zurück, irgendwann….

Das war’s für heute. Bis zum nächsten Mal, dann wieder mit mehr Zynik und Ironie, versprochen….

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